Mit dem Einzug in das Viertelfinale gab es für die Saale Bulls eine Premiere, denn erstmals in ihrer Geschichte trafen sie auf den EHC Bayreuth die Tigers. Bis jetzt konnten sich nur die Nachwuchsmannschaften beider Teams – im Rahmen des Halle-Saale-Cups – bereits mehrfach ihr Können zeigen (und werden dies auch wieder vom 01.03. bis 03.04.2016 bei der 6. Auflage des Cups tun). Doch den Saale Bulls von Trainer Georgi Kimstatsch stand mit der ersten Mannschaft der Tigers kein geringerer als der Zweite der Oberliga Süd gegenüber.
Und damit gab es eine harte Nuss zu knacken und die Bulls brauchten dabei die volle Unterstützung der über 50 mitgereisten Fans, welche sich bereits vor Spielbeginn schon lautstark bemerkbar machten. Mit dem Anbully hieß es jedoch erst einmal langsames Abtasten auf beiden Seiten, denn auf einen so völlig neuen Gegner mussten sich beide Teams auch erst einmal einstellen. Dass es hier jedoch um einiges geht und darum auch gekämpft werden würde, machten Gabriel Federolf und Michael Kuhn auch gleich zu Beginn mit einem kurzen Schlagabtausch klar. Danach steigerte sich das Tempo der Partie langsam aber sicher und beide Seiten konnten sich ihre ersten Torchancen sichern.
Es blieb bei einer Partie auf Augenhöhe, bis Danny Albrecht in der 9. Minute wegen Hakens auf die Bank musste und die Hausherren damit die Gelegenheit in Überzahl bekamen. Und diese Aufforderung konnte sich Christopher Kasten nicht entgehen lassen und brachte die Heimfans mit dem Führungstreffer zum Jubeln. Jedoch drehten nun auch die Bulls auf und wollten schnell wieder ausgleichen, aber trotz guter Gelegenheiten und Angriffskombinationen fehlte das Glück beim Abschluss. So blieb es auch bis zur ersten Pause beim 0:1-Rückstand.
Auch nach der Pause mussten die Jungs um Kapitän Troy Bigam mit dem Druck des Rückstandes zurechtkommen. Doch so richtig bekamen sie anscheinend den Kopf nicht frei und den Puck damit nicht unter Kontrolle. Deswegen waren die fränkischen Gastgeber weiter am Drücker und setzten sich mit dem Treffer von Marcus Marsall nun weiter ab. So blieb für die Saalestädter nur eins – weiter Druck aufzubauen und auf eine passende Gelegenheit zu drängen. Doch die Bulls gerieten wieder in Unterzahl, aber in diesem Fall hielt Sebastian Albrecht sein Tor sauber und Philipp Gunkel versenkte im Gegenzug den Puck sogar zum Anschlusstreffer im Tor der Tigers.
Nach dieser schnellen Aktion verließ die Hallenser jedoch anscheinend das Torglück endgültig, denn egal wie gut eine Chance war, die Schüsse endeten am Pfosten oder Julian Bädermann war zur Stelle. Zu allem Überfluss gab es in dieser Situation auch noch einen Penaltyschuss für die Tigers, nachdem ein Bayreuther im Angriff an Sebastian Albrecht unglücklich hängengeblieben war. Auch diese Chance nutzte Stefan Reiter und stellte den alten Abstand wieder her. Die Bulls rannten so weiter einem deutlichen Rückstand hinterher und wirkten zu diesem Zeitpunkt auf dem Eis ohne wirkliches Konzept und brauchten sehr lange, um sich wieder zu fangen. Mit dem Stand von 3:1 ging der zweite Abschnitt zu Ende.
Aufgrund einer Strafzeit zum Ende des zweiten Drittels gegen die Gastgeber ging es für die Bulls mit einer Überzahl in den letzten Abschnitt. Doch diese Gelegenheit zum erneuten Anschluss ließen sie ungenutzt liegen. Und nach dem Ablauf flatterten wohl die Nerven, denn es gab einfach zu viele Fehlpässe und unnötige Strafzeiten. Die Tigers waren in der Zwischenzeit mit dem Tor von Sebastian Busch bereits mit 4:1 davongezogen und es blieben nur noch 10 Minuten auf der Uhr. Das Spiel war so wohl schon fast abzuschreiben, aber Aufgeben kam nicht in Frage für die Bulls und sie kämpften weiter bis zur letzten Minute. Was dabei fehlte, war weiter der erfolgreiche Abschluss und an dieser schlechten Chancenverwertung muss bis zur nächsten Partie noch gearbeitet werden. Wie es mit dem schnellen und richtigen Abschluss geht, führten leider die Franken in Form der Tore von Sebastian Busch und Andreas Geigenmüller noch einmal vor.
Somit endete die erste Begegnung gegen die Tigers mit dem deutlichen Endstand von 6:1, obwohl dieses Ergebnis den Spielverlauf und auch den Kampf der Mannschaft nicht ganz wiederspiegelt. Die Tigers haben jedoch verdient gewonnen. Die Saale Bulls haben jetzt am kommenden Donnerstag bereits die Gelegenheit, den schlechten Start ins Viertelfinale vergessen zu machen, wenn es dann zu Hause im Sparkassen-Eisdom in der Serie weiter geht. Und klar ist eines – vor heimischem Publikum muss ein Sieg her, wenn man sich die Chance auf das Erreichen des Halbfinals realistisch wahren will.
Torschützen:
1:0 Christopher Kasten – 9.
2:0 Marcus Marsall – 23.
2:1 Philipp Gunkel – 26.
3:1 Stefan Reiter – 36. (Penaltyschuss)
4:1 Sebastian Busch – 48.
5:1 Andreas Geigenmüller – 53.
6:1 Dennis Thielsch – 58.
Tore: 6:1 (1:0/2:1/3:0)
[RJ]