Für die Saale Bulls ging es bereits gestern auf große Fahrt in Richtung Tilburg, denn gegen den amtierenden Meister wollte man sich nicht noch durch eine mehrstündige Anfahrt vor dem Match die Chancen verbauen. Und auch ein Eistraining konnte vor Ort noch absolviert werden. So ging es mit frischen Kräften und – nach dem 7:0-Heimsieg gegen den ECC Preussen Berlin – gut motiviert in das Spiel gegen die Tilburg Trappers.
Die Hallenser versuchten, den Hausherren in dem mit 2.200 Zuschauern gut besetzten Ijssportcentrum Stappegoor von Beginn an etwas entgegen zu setzen. Doch wie erwartet zeigten die Trappers auf heimischem Eis ein sehr körperbetontes Spiel und konnten so die Angriffe der Bulls immer recht schnell stoppen. Und natürlich waren die Niederländer auf eine frühe Führung aus, so dass Sebastian Albrecht im Tor der Gäste von Beginn an viel zu tun bekam. So fanden die Saale Bulls nicht wirklich in ihr Spiel und durch das frühe Stören konnten sich die Gastgeber mehrfach im Drittel der Hallenser festsetzen. Fast folgerichtig erzielte Jonne de Bonth in der 7. Minute die 1:0 Führung für Tilburg.
Auch in der Folge bestimmten die Trappers weiter das Spiel, während die Gäste noch zu ängstlich agierten. Dies mündete in Unsicherheiten bei den Pässen und gab dem Gegner immer wieder Raum für gefährliche Angriffe. So blieb es über lange Strecken nur bei der Verteidigung des Hallenser Tors und leider konnten die wenigen Gegenangriffe auch nicht für einen Abschluss genutzt werden. So lag der Vorteil bei den Trappers und diesen konnten sie in der 13. Minute auch zur 2:0 Führung nutzen. Bei diesem Stand sollte es in dann bis zur ersten Pause bleiben.
Die Unterbrechung nutzte Trainer Georgi Kimstatsch dann für deutliche Worte in der Kabine. Und dies zeigte Wirkung, denn plötzlich änderte sich das Bild vollkommen. Die Bulls spielten mutig, hart und angriffslustig, endlich fand man Mittel, dem sehr körperlichen Spiel der Niederländer etwas entgegen zu setzen. Die Zuschauer sahen in diesem Drittel nun auch das erwartete Spiel auf Augenhöhe – diesmal mit dem besseren Ergebnis für die Gäste. So schaffte es Denis Fominych in der 30. Minute, auf 2:1 zu verkürzen. Die Partie wurde nun zusehends stürmischer und kurz nach dem Anschlusstreffer gerieten Denis Fominych und Kilian van Gorp auf dem Eis aneinander. Für diese Aktion durften sich beide für 2 Minuten abkühlen gehen.
Es war weiter der Abschnitt der Hallenser, welche jedoch kurz in ihrem Angriffsfluss gestoppt wurden, als Eric Wunderlich einen Schlagschuss der Trappers an die Hand bekam. Auf der Bank zeigte sich dann eine blaue Innenhand und ein unglaublich schmerzender Finger, welchen er kaum noch bewegen konnte. Doch Eric biss trotz der Schmerzen die Zähne zusammen und ging nach kurzem Kühlen der Hand wieder aufs Eis. Dort ging es weiter Richtung Tor der Gastgeber und der Druck wurde ein zweites Mal belohnt, als Danny Albrecht Torwart Ian Meierdres gekonnt überwand und zum 2:2 ausglich. Natürlich setzten die Spieler um Kapitän Wartenberg weiter nach, denn durch den Ausgleich beflügelt wollte man diese Phase zu weiteren Torerfolgen nutzen. Leider gelang dies aber bis zum zweiten Pausenpfiff nicht mehr.
Im letzten Abschnitt ging es also beim Stand von 2:2 weiter und es schien vollkommen offen, wer hier als Sieger vom Eis gehen wird. Am Ende fehlte den Bulls wohl aber die Cleverness, um das Spiel für sich zu entscheiden. Sie suchten zwar weiter nach ihrer Chance für die eigene Führung, aber ließen sich wie schon im ersten Drittel zu oft von den hart zur Sache gehenden Niederländern ins eigene Drittel zurückdrängen. Jeder Fehler der Saalestädter wurde von Tilburg sofort für einen Angriff genutzt und das leider auch erfolgreich. Nach dem erneuten Führungstreffer von Ivy van de Heuvel in der 46. Minute mussten die Bulls wieder einem Rückstand hinterherrennen, was erneut die Räume für den Gastgeber öffnete. Und irgendwie gelang den Bulls nun auch nicht mehr alles wie gewollt. So blieb ihnen der schnelle Gegenschlag und damit der erneute Ausgleich verwehrt. Vielmehr erhöhten die Trappers noch einmal ihren Druck auf das Tor von Sebastian Albrecht, was man nun auch am wieder gekippten Torschussverhältnis ablesen konnte. Gut zwei Minuten vor Spielende erhöhte Danny Stempher mit seinem Treffer auf den 4:2-Endstand.
In der nächsten Begegnung müssen die Saale Bulls nun am kommenden Freitag wieder auswärts auf das Eis. Dann geht es für sie in die niedersächsische Landeshauptstadt zu den Hannover Indians.
Torschützen:
1:0 Jonne de Bonth – 7.
2:0 Diederick Hagemeijer – 13.
1:2 Denis Fominych – 30.
2:2 Danny Albrecht – 36.
3:2 Ivy van de Heuvel – 46.
4:2 Danny Stempher – 59.
Tore: 4:2 (2:0/0:2/2:0)
[RJ / FE]