Nach ihrem zurückeroberten Spiel am Freitagabend und dem ersten Sieg im Best-of-Three der Pre-Playoffs hatten die Saale Bulls nun am Sonntag bereits den Einzug in die Playoffs auf der Kelle. Doch die Black Dragons hatten bereits am Freitag im Sparkassen-Eisdom ihr Können und vor allem ihre Kampfbereitschaft gezeigt.
Es stand den Hallensern somit wieder ein heißer Tanz auf dem Eis bevor. Und genau so sollte es kommen, allerdings mit dem schlechteren Ende für die Bulls. Die Partie begann zunächst auf Augenhöhe, denn beide Teams wollten hier unbedingt den Sieg holen. So waren in der druckvollen Anfangsphase vor allem die Verteidiger und die Goalies gefragt, ihr Können unter Beweis zu stellen. Und auch das gelang beiden Teams gleichermaßen. Auch die Überzahlsituationen konnten im ersten Drittel von keinem Team genutzt werden, um ein Tor zu erzielen.
Das Spiel blieb so lange beim Stand von 0:0, aber in voller Stärke kamen die Hausherren immer besser ins Spiel und Sebastian Albrecht bekam im Tor einiges zu tun. Der frisch gekürte Torhüter des Jahres der Oberliga Nord fing auch was das Zeug hielt, aber nach einem Fehlpass der Bulls konnte sich dann doch Felix Schürmann den Puck schnappen und zur 1:0 Führung der Dragons einnetzen. Der Jubel in der Kartoffelhalle hielt jedoch nicht lange, denn die Bulls schlugen – angefeuert von den sehr zahlreich mitgereisten Fans – sofort zurück: nur 39 Sekunden später glich Alexander Spister für Halle zum 1:1 aus. So blieb es weiter ein ausgeglichenes Spiel. Kurz vor dem Pausenpfiff hatten dann die Thüringer ein Quäntchen mehr Durchsetzungskraft und Schümann konnte sich durch die Reihen der Bulls kämpfen und holte mit seinem zweiten Treffer die Führung für die Gastgeber zurück. Bei diesem Stand ging es dann auch in die erste Unterbrechung.
So hieß es im zweiten Abschnitt, alles für den Ausgleich zu tun. Der Kampf um den Puck wurde nun immer härter und vor allem körperlicher. Bei den Auseinandersetzungen hatten die Bulls zumindest bei den Strafen dann immer wieder das Nachsehen, da Hauptschiedsrichter Christoffer Hurtik diese nur an die Saalestädter verteilte. Doch selbst davon ließen sich die Hallenser nicht aufhalten und Igor Bacek holte so in der 30. Spielminute auch den verdienten Ausgleich. Richtig gefährlich wurde es in der 35. Minute, denn nun mussten mit Maximilian Schaludek und Georg Albrecht innerhalb kürzester Zeit gleich zwei Spieler in die Kühlbox. Doch dieses Mal stand die Verteidigung der Bulls konzentriert auf dem Eis und konnte die erneute Führung der Erfurter trotz guter Chancen verhindern. Und in voller Besetzung drehten sie auch wieder auf und wollten endlich die eigene Führung holen. Dies gelang den Hallensern dank des Treffers von Philipp Gunkel in der 38. Spielminute. In der Folge suchten die Hausherren zwar den schnellen Ausgleich, aber bis zur zweiten Pause blieb es bei 2:3-Führung für Halle.
Da Erfurt kurz vor Ende des zweiten Abschnittes noch eine Strafe kassiert hatte, ging es für sie in Unterzahl weiter, aber lange hatten die Bulls nichts von diesem Vorteil. Denn fortan wurden nur noch gegen die Gäste Strafen ausgesprochen. Und selbst wenn man alle für berechtigt erklärt, bleibt es doch sehr fragwürdig, dass nicht einmal harte Checks, unkorrekte Körperangriffe oder Stockschläge mit z.T. Verletzungsfolgen in den Hallenser Reihen für Erfurt ohne Konsequenzen blieben. So stehen für Halle im letzten Drittel allein 14 Minuten Strafzeiten auf dem Konto und sie mussten einen großen Teil des Abschnittes in Unterzahl und teilweise sogar in doppelter Unterzahl bestreiten. Dies ging natürlich auf die Kondition, aber die Erfurter nutzten ihre Chancen bereits in der 46. Minute um auszugleichen. Der nächste Treffer könnte so das Spiel entscheiden, aber durch die andauernde Unterzahl kamen die Bulls nicht wirklich dazu, ein effektives Angriffsspiel aufzubauen.
Aber die Drachen konnten dank der Kraftleistung der Hallenser in der Verteidigung den Siegtreffer auch nicht mehr in der regulären Spielzeit erzielen. Es ging aus diesem Grund mit der Verlängerung, welche in den Playoffs in 20 Minuten bis zum Sudden Death ausgespielt wird, weiter. Auch hier mussten die Gäste in Unterzahl starten und wirklich lange dauerte es nach dem kräftezehrenden dritten Abschnitt leider nicht, bis die Bullsabwehr überwunden werden konnte. So erzielten die Drachen nach nur 28 Sekunden der Overtime den besagten Sudden Death Treffer. Die Black Dragons Erfurt können somit in der Pre-Playoff-Serie ausgleichen und die endgültige Entscheidung zum Playoff-Einzug muss das dritte Spiel am kommenden Dienstag im Sparkassen-Eisdom bringen. Auch hier brauchen die Bulls wieder die volle Unterstützung ihrer Fans und der Eisdom wird wieder vor Stimmung kochen.
Torschützen:
1:0 Felix Schürmann – 15.
1:1 Alexander Spister – 16.
2:1 Felix Schürmann – 20.
2:2 Igor Bacek – 30.
2:3 Philipp Gunkel – 38.
3:3 Christian Grosch – 46.
4:3 Christian Grosch – 61.
Tore: 4:3 n.V. (2:1/0:2/1:0/1:0)