Am Sonntagabend war im Sparkassen-Eisdom die Mannschaft vom ECC Preussen Berlin eingeflogen und die Saale Bulls wollten – nach ihrem suboptimalen Start ins Wochenende – dieses nun zumindest mit maximaler Punktzahl abschließen. In diesem wichtigen Spiel im Kampf um die Teilnahme an der Meisterrunde konnte Trainer Dave Rich weiterhin nur auf einen dezimierten Kader zurückgreifen. Verletzungsbedingt fehlten heute Nathan Burns (Aduktorenzerrung) und Kai Schmitz (Patellaentzündung in beiden Knien).
Damit galt es für den Rest der Mannschaft, die ganze Kampfkraft und Konzentration zu aktivieren, denn der zwölfte Tabellenplatz sollte nicht über die Gefährlichkeit der Gäste hinwegtäuschen, gegen die zuletzt gut aufspielenden Hauptstädter musste ein Sieg sicher hart erarbeitet werden. So gingen die Bulls frisch ans Werk und machten mit dem Anpfiff auch sofort Druck auf ihren Gegner. Dies sicherte den Hausherren zwar die deutliche Dominanz im Spiel und eine Vielzahl von Torschüssen. Doch mal wieder konnte man von 19 Torschüssen leider keinen erfolgreich umsetzen.
Selbst nach mehreren Strafen gegen die Preussen, wodurch Halle mit einem und auch zwei Mann mehr auf dem Eis stand, gelang ihnen kein erfolgreicher Abschluss. Zwar bekam Olafr Schmidt im Berliner Tor viel zu tun, doch er konnte alle Schüsse entschärfen. So ging es beim Stand von 0:0 zurück in die Kabinen.
Nach der Pause legten die Hallenser gleich wieder los, aber sie machten sich zu Beginn des zweiten Abschnittes das Leben mit eigenen Strafen unnötig schwer. So konnten sie über lange Zeit ihren Geschwindigkeitsvorteil nicht nutzen und es blieb beim gleichen Spielstand, da auch Preussen nicht wirklich eine Gelegenheit fand, aus ihrer Überzahl einen Vorteil zu ziehen. Im weiteren Spielverlauf kassierten die Berliner ihrerseits auch weitere Strafzeiten und die Bulls hatten offensichtlich aus dem ersten Drittel gelernt: Michal Schön schlug gleich zweimal kurz hintereinander zu, erst holte er in der 27. Minute die mehr als verdiente Führung und erhöhte diese gleich in der 30. Durch einen weiteren Treffer. Die Hausherren waren zur Hälfte des Spiels deutlich in Front, aber auch danach ließen sie nicht nach, sondern wollten natürlich noch weiter nachlegen. Jedoch endeten die weiteren Schüsse wieder nur deutlich hörbar am Torgehäuse der Preussen. Und diese hatten das Spiel noch lange nicht weggeschenkt und suchten ihrerseits den Anschlusstreffer. Tatsächlich gelang ihnen dieses Tor kurz vor der Pausensirene, als der von Ludwig Wild geschossene Puck auf Beech‘s Brust knallte und von dort aber nicht abprallte, sondern in kurioser Weise nach oben über seine Schulter rollte und hinter ihm ins Tor fiel.
Mit diesem glücklichen Anschlusstreffer 48 Sekunden vor Abpfiff konnten sich die Gäste zur Pause doch noch das 2:1 sichern. Im letzten Abschnitt wollten sich die Bulls den Sieg aber nicht mehr von der Kelle nehmen lassen. Doch auch die Gäste aus Berlin spürten, dass dank des knappen Spielstandes vielleicht doch noch etwas möglich ist und legten nun alle Kraft in den Angriff. Dabei überzogen sie jedoch wieder und standen nach einer Strafe erneut mit einem Mann weniger auf dem Eis. Auch in diesem Fall nutzten die Bulls die Überzahl und Nathan Robinson konnte im Nachschuss zum 3:1 erhöhen.
Die Berliner versuchten nun, in schnellen Kontern immer wieder auf das Tor der Saalestädter anzurennen, aber diese Aktionen endeten meistens schon an der Verteidigung. So nahm der Berliner Trainer Haas trotz zwei Toren Rückstand seinen Torhüter vom Eis, um noch die letzten Reserven zu aktivieren. Aber es brachte ihnen nichts mehr. Vielmehr hatten die Gastgeber gleich dreimal die Chance, den Puck ins leere Tor zu schießen, aber die Berliner Feldspieler konnten immer im letzten Moment einen Schläger dazwischen halten.
Damit können die Saale Bulls das Wochenende doch noch versöhnlich mit insgesamt 4 Punkten abschließen und bleiben im Kampf um die vorderen Tabellenplätze dabei. Dieser Kampf geht für sie nun am kommenden Freitag auswärts in Hannover bei den Indians weiter, wo es beim Tabellenvierten um weitere wichtigen Punkte für die Meisterrunde geht.
Torschützen:
1:0 Michal Schön – 27.
2:0 Michal Schön – 30.
2:1 Ludwig Wild – 40.
3:1 Nathan Robinson – 48.
Tore: 3:1 (0:0/2:1/1:0)