Am gestrigen Freitagabend waren die Saale Bulls zu ihrem vorletzten Auswärtsspiel der Hauptrunde am Gysenberg zu Gast und trafen hier auf den Herner EV. Sie mussten sich dort also mit ihrem wohl größten Konkurrenten um Tabellenplatz sieben und somit der Teilnahme an der Meisterrunde der Oberliga Nord messen. Da das Hinspiel im heimischen Sparkassen-Eisdom mit einem unglaublich knappen 3:2 nach Verlängerung ausgegangen war, wollten die Hallenser den Spieß dieses Mal natürlich umdrehen – für Spannung war somit bereits vor dem Anbully gesorgt. Für beide Teams war ein Sieg in diesem sogenannten 6-Punkte-Spiel unbedingt nötig, um sich den begehrten sicheren siebten Platz für die Meisterrunde zu sichern. Damit das den Gästen von der Saale gelingt, mussten sie vor allem ihre Effektivität im Abschluss erhöhen, denn bisher schossen sie zu wenig Tore und gaben deshalb zu viele Partien aus der Hand.
Es ging in die Partie und die Hausherren vom HEV legten sofort schnell und aggressiv los. Von Beginn an wurde Kevin Beech im Hallenser Tor unter Druck gesetzt und geprüft. Und leider dauerte es nur bis zur fünften Spielminute, bis den Hernern durch den Treffer von Sören Hauptig der Erfolg vergönnt war. Zwar setzten auch die Bulls in dieser Phase erste Ausrufezeichen Richtung Herner Tor, doch Wendler hielt seinen Kasten gekonnt sauber. Alles in allem ging das erste Drittel an die Hausherren, Halle konnte wohl eher zufrieden sein, dass man nur mit einem Tor zurücklag. Vor allem musste man nun aufpassen, Herne nicht zu viel Raum während der eigenen Offensivaktionen zu lassen, denn sofort war der HEV zur Stelle und versuchte mit einem Gegenschlag die Führung weiter auszubauen. Während man vorne weiterhin kein Glück im Abschluss hatte, kassierte Eric Wunderlich eine Minute vor der ersten Pause auch noch eine 2-Minuten Strafe.
Mit einem Mann weniger und dem 1:0 Rückstand ging es dann auch zurück in die Kabinen. Nach der Pause waren die Saalestädter weiter in Unterzahl und dies nutzte Bradley Snetsinger für die Hausherren zum durchaus verdienten 2:0. Damit war wohl eine kleine Vorentscheidung im Spiel gefallen, aber natürlich gaben sich die Bulls nicht auf, im Gegenteil – nun kam ihre Zeit: So ging es immer wieder in Richtung Tor von Christian Wendler, welcher alle Angriffe zunächst parieren konnte. Erst ein unsanft von Stephan Kreuzmann gestoppter Angriff brachte eine Strafzeit gegen ihn und damit den Vorteil für Halle. Und sie nutzten die Überzahl und konnten dank des Treffers von Jan-Niklas Pietsch den Anschlusstreffer erzielen. In der Folge kämpften sie nun um den Ausgleich und die Partie nahm an Schnelligkeit und Härte noch ein ordentliches Stück zu. Bis zur zweiten Pause bleib es aber beim Stand von 2:1.
Im letzten Abschnitt wollten die Hallenser nun noch einmal nachlegen und machten weiter Druck. Doch etwas Zählbares sprang für sie dabei erst einmal nicht raus. Vielmehr waren es die Herner, die mit dem Tor von Stephan Kreuzmann in der 44. Spielminute erneut erfolgreich zuschlagen konnten. Besonders ärgerlich war dieser Gegentreffer deshalb, da Beech den Puck eigentlich schon abgefangen hatte, dieser dann aber doch noch den Weg über seine Fanghand hinter ihm ins Tor fand. Somit stand der alte 2-Tore-Abstand wieder auf der Anzeige, aber die Schützlinge von Dave Rich schrieben das Spiel weiterhin nicht ab. Sie kämpften auch in Unterzahl unermüdlich weiter und konnten sich sogar bei doppelter Unterzahl die eine oder andere gute Torchance erarbeiten, aber leider blieb es nur bei den Chancen und Schüssen auf das Tor.
Es dauerte bis zur 51. Minute, bis Nathan Robinson endlich den Puck ins Netz hämmerte und auf 3:2 verkürzen konnte. Nun ging man natürlich zum Dauerangriff über, aber eine Strafe gegen Nathan Burns stoppte die Angriffslust der Hallenser erneut. So lief die Uhr wieder gegen die Bulls und als letztes Mittel wurde Kevin Beech zugunsten eines sechsten Feldspielers aus dem Tor genommen. Doch auch dieser vermeintliche Vorteil wurde durch eine weitere Strafe gegen Halle zunichte gemacht. Es blieb somit beim fünf gegen fünf in der letzten Minute, denn die Bulls verzichteten weiter auf ihren Torhüter.
Jedoch half auch dies leider nichts mehr und die so wichtigen drei Punkte mussten bei der 3:2 Niederlage am Gysenberg bleiben. Trainer Dave Rich war nach dem Spiel besonders enttäuscht, dass seine Torjäger wieder nicht ihr Potenzial abrufen konnten. Zumal sich der HEV mit diesem Sieg an den Saale Bulls in der Tabelle auf Platz 7 vorbei schieben konnte. Doch das Wochenende ist noch nicht zu Ende und am Sonntag haben die Bulls im heimischen Sparkassen-Eisdom die Gelegenheit, drei Punkte gegen die Crocodiles Hamburg einzufahren.
Torschützen:
1:0 Sören Hauptig – 5.
2:0 Bradley Snetsinger – 21.
2:1 Jan-Niklas Pietsch – 30.
3:1 Stephan Kreuzmann – 44.
3:2 Nathan Robinson – 51.
Tore: 3:2 (1:0/1:1/1:1)