Am Sonntagabend stand für die Saale Bulls das vierte Mitteldeutsche Derby gegen die EXA IceFighters Leipzig auf dem Spielplan, somit hatte man eine nur kurze Anreise in die Nachbarstadt. Und dort wollten die Bulls nach den am Freitag verschenkten Punkten nun zurück in ihren Lauf und weitere Punkte sammeln, zumal sie bereits im letzten Aufeinandertreffen bei den Sachsen am Punktgewinn nur knapp vorbeigeschrammt waren.
Doch dies wollten die Hausherren im Eiszelt in Taucha natürlich verhindern und entsprechend stark und motiviert begannen sie ihr Spiel. Während die Bulls zunächst noch Probleme hatten, in ihr Spiel zu finden, zahlte sich der Einsatz der IceFighters sehr schnell aus, denn bereits in der zweiten Minute konnte Antti Paavilainen einen seiner Angriffe erfolgreich abschließen und zum 1:0 einnetzen.
Auch danach machten die Leipziger weiter gehörigen Druck und wollten ihre frühe Führung, welche sich in den letzten Spielen nicht unbedingt als Garant für einen Sieg herausgestellt hatte, weiter ausbauen. Und die Bulls schienen durch diesen frühen Gegentreffer auch aus dem Konzept gebracht und die Leipziger konnten ihr Spiel weiter durchziehen. Im weiteren Verlauf war Patrik Cerveny im Tor der Hallenser allerdings immer zur Stelle und konnte die Schüsse der Leipziger stoppen. Ab Mitte des ersten Drittels hatten sich die Saalestädter dann gefangen und waren im Spiel angekommen. Sie gingen nun selber verstärkt in den Angriff über und Eric Hoffmann bekam nun seinerseits im Tor der IceFighters einiges zu tun.
Da jedoch keine Mannschaft aus einer ihrer vielen Chancen etwas Zählbares erzielte, ging es beim Stand von 1:0 wieder in die Kabinen. Nach der Pause kamen die Teams frisch gestärkt auf das Eis zurück und die Geschwindigkeit auf dem Eis und die Spannung auf den Rängen nahmen merklich zu. Durch eine Strafzeit gegen Leipzig hatte Halle auch gleich einen Vorteil, um sich in Überzahl den Ausgleich zu holen. Doch auch wenn sie sich mehrfach im gegnerischen Drittel festsetzen konnten, die Scheibe wollte nicht über die rote Linie.
Nach Ablauf der Strafzeit schlugen auch die Gastgeber wieder zurück und die Bulls mussten aufgrund einer nun gegen sie ausgesprochenen Strafe kurze Zeit später gegen den Ausbau der Führung durch Leipzig heftig ankämpfen. Doch dies gelang ihnen und es ging munter auf dem Eis weiter hin und her. Die Saalestädter suchten ihre Chance zum Ausgleich weiter und es war Maximilian Spöttel, welcher die Gelegenheit dazu in der 32. Spielminute auch endlich verdient nutzte. Das Spiel war damit wieder offen und beide Mannschaften kämpften mit vollem Einsatz für die Führung. Dabei ging es auch mit den Fäusten beim handfesten Meinungsaustausch von Jakob Weber und Nathan Burns zur Sache.
Bis zur zweiten Pause blieb es beim gleichen Stand, aber die Bulls kassierten kurz vor Abpfiff noch eine Strafe. So mussten sie im letzten Abschnitt erst einmal diese Unterzahl überstehen, doch Dank des vollen Einsatzes der Jungs ließen sie in dieser Zeit auch keinen Torschuss der Gastgeber zu. Im Gegenzug gerieten nun auch die IceFighters in Unterzahl, aber auch sie konnten einen Treffer der Hallenser noch verhindern. Mit voller Mannschaftsstärke waren die Leipziger sofort wieder im Angriff, jedoch waren es die Bulls, welche einen Konter mit dem Treffer von Nathan Burns zur eigenen Führung nutzten.
Angestachelt von diesem Erfolg waren die Bulls weiter in der Offensive und Eric Hoffmann bekam weiter ordentlich zu tun. Nach einigem Ping Pong Spiel vor dem Tor der Leipziger war es dann Kacper Guzik, welcher nach gut 1,5 Minute die Führung auf 1:3 ausbauen konnte. Aber Aufgeben, trotz des Rückstandes, gab es für die Leipziger nicht und die Stimmung in den Fanlagern kochte. Das Spiel nahm weiter an Härte zu und die Angriffe wurden mit vollem Körpereinsatz auf beiden Seiten gestoppt.
Die Zeit lief weiter gegen die Leipziger, aber diese steigerten mit ablaufender Zeit ihre Angriffs-geschwindigkeit noch einmal und hatten damit auch Erfolg. So kämpfte sich Antti Paavilainen erneut durch die Reihen der Bulls und konnte zum 2:3 Anschlusstreffer abziehen. Aber noch lagen die Bulls in Führung und setzten alles daran den Sieg in den Händen zu behalten. Den Hausherren blieb, wie so oft, ein letztes Mittel und dies war das Herausnehmen des Torhüters. Und mit einem Mann mehr auf dem Eis konnte Hannes Albrecht 40 Sekunden vor dem Abpfiff doch noch den Ausgleich holen.
Somit musste wie bereits im Freitagsspiel die Entscheidung in der Verlängerung fallen. Die Geschwindigkeit nahm dank der wenigen Spieler auf dem Eis noch einmal zu. Und die Bulls sicherten sich häufiger die schwarze Scheibe und waren immer im Vorwärtsgang. Nach ein paar Anläufen konnte Kacper Guzik für die Hallenser dann auch zum 3:4 einnetzen.
Die Saale Bulls sichern sich damit den Zusatzpunkt und gleichzeitig auch den dritten Derbysieg der Saison gegen die EXA IceFighters Leipzig. Halle zieht dadurch wieder an Leipzig vorbei auf Tabellenplatz 2 vorbei und kann weiter auf das Heimrecht in den Playoffs hoffen. Dafür müssen sie aber am kommenden Freitag wieder ihre Leistung abrufen, wenn sie im heimischen Sparkassen-Eisdom erneut auf die Wohnbau Moskitos Essen.
Torschützen:
1:0 Antti Paavilainen – 2.
1:1 Maximilian Spöttel – 32.
1:2 Nathan Burns – 46.
1:3 Kacper Guzik – 48.
2:3 Antti Paavilainen – 56.
3:3 Hannes Albrecht – 60.
3:4 Kacper Guzik – 63.
Tore: 3:4 n.V. (1:0/0:1/2:2/0:1)