Für die Mannschaft und die Fans der Saale Bulls begann am Freitagabend die spannendste und wichtigste Zeit der Saison, mit einem Heimspiel im Sparkassen-Eisdom starteten die Playoffs der Eishockey Oberliga. Aufgrund der sofortigen Verzahnung mit der Oberliga Süd und als Folge der Platzierungen in den Ligen heißt der Gegner im Achtelfinale Eisbären Regensburg. Und natürlich wollte Halle mit einem Sieg vor heimischem Publikum in die Serie (best of five) starten.
Beiden Teams war von Beginn an anzumerken, dass sie um die Bedeutung dieser KO-Runde wussten. Jedem war klar, dass alles was war nichts mehr zählt, die Karten werden ab sofort neu gemischt. Halle und Regensburg standen sich in dieser Formation das erste Mal gegenüber und so musste man sich erstmal aufeinander einstellen. Doch nach kurzem Abtasten wurde es für Patrik Cerveny und Peter Holmgren in den Toren schon gefährlich, denn beide Seiten erkämpften sich sehr gute Chancen, um in Führung zu gehen.
Mit fortschreitender Zeit waren es aber die Gäste aus dem Süden, welche das Spiel mehr und mehr an sich zogen und sich die entscheidenden Vorteile auf dem Eis sicherten. Bei den Hausherren herrschte zum Teil doch spürbare Unsicherheit und so gaben sie den Eisbären unnötig oft Gelegenheit zu Torschüssen. Diese dankten es leider in der 13. Spielminute mit dem Führungstreffer durch Peter Flache. Der Schuss wurde von Patrik zwar abgewehrt, aber leider sprang der Puck dann unglücklich über seine Kelle und hinter ihm ins Tor Aber dieser Rückstand weckte die Saalestädter auf und sie fanden mit guten Aktionen ins Spiel zurück.
Bis zur ersten Pause konnten sie sich zwar noch einige gute Torchancen herausspielen, aber leider ließen sie auch eine Überzahl ungenutzt liegen – der Puck wollte nicht über die rote Linie gehen bzw. wurde immer wieder durch den überragend aufgelegten Holmgren gestoppt. Kurz vor der Pausensirene gab es noch etwas Aufregung, als Vojtech Suchomer bei der Verteidigung gegen einen Angriff der Eisbären bei einer unabsichtlichen Berührung plötzlich verletzt auf dem Eis liegen blieb und vorzeitig in die Kabine musste.
Im zweiten Abschnitt mussten die Bulls weiter dem 0:1 Rückstand hinterherrennen und waren um den Ausgleich bemüht. Doch diese Bemühungen machten sie sich ein ums andere Mal mit Strafzeiten selber kaputt und mussten in Unterzahl verteidigen. Aber auch ohne Überzahl machten die Regensburger in den ersten Minuten des zweiten Drittels mehr Druck als die Gastgeber. Und dies zahlte sich in der 26. Minute mit dem Treffer von Benjamin Kronawitter aus, als er nach einer schönen Kombination unhaltbar für Cerveny zum 0:2 einnetzte.
Die zweite Hälfte des Drittels ging dann wieder klar an die Saale Bulls. Sie markierten zahlreiche gute Torschüsse und auch das Zusammenspiel untereinander gewann an Qualität. Doch eines blieb unverändert – es fehlte weiterhin das Quäntchen Glück im Abschluss. Im weiteren Spielverlauf nahm aber auch die Härte auf dem Eis zu, so gerieten Sebastian Alt und Jannik Striepeke hinter dem Tor der Eisbären aneinander und trugen dies auch mit den Fäusten aus. Dafür durften beide für 2+2 Minuten plus 10 Minuten Disziplinarstrafe in die Kühlbox. Die Uhr lief weiter gegen die Hausherren und zu allem Überfluss kassierten sie kurz vor der letzten Pause auch noch eine völlig unnötige Strafzeit, so dass sie in den dritten Abschnitt in Unterzahl starten mussten.
So mussten sie zunächst weiter mit aller Kraft verteidigen, um einen weiteren Gegentreffer zu verhindern, bevor man selber wieder in den Angriff wechseln konnte. Dies gelang den Bulls sehr gut und Stück für Stück holten sie sich nun das Spiel von den Regensburgern zurück. Das richtige Signal zum Schlussspurt kam in der in der 49. Minute, als Steven Tarasuk genau richtig stand und den Puck zwischen den Spielern beider Mannschaften gekonnt hindurchzirkelte. Die schwarze Scheibe landete nun endlich im Netz und die Bulls verkürzten auf 1:2. Nun drehten sie noch einmal richtig auf, wohlwissend, dass das Spiel noch nicht verloren ist. Ein erneuter Torjubel blieb ihnen jedoch verwehrt, das Quäntchen Glück war schnell wieder gegangen nachdem es so lange gedauert hatte, bis es überhaupt im Spiel der Hallenser angekommen war.
Auch das Herausnehmen von Cerveny zugunsten des zusätzlichen Feldspielers und eine Auszeit brachten nicht mehr den taktischen Vorteil, um den wichtigen Ausgleich zu holen. Jedoch verstanden die Gäste das verwaiste Tor der Bulls als Einladung und Franz Mangold machte mit seinem Empty Net 20 Sekunden vor dem Ende den Sack endgültig zu.
Somit endete die erste Partie der Playoffs mit einer bitteren 1:3 Niederlage für die Saale Bulls und die Eisbären Regensburg gehen damit in der Serie mit 1:0 in Führung. Doch bereits am Sonntag haben die Saale Bulls die Gelegenheit zurückzuschlagen. Das Freitagsspiel wurde heute per Videoanalyse ausgewertet, Fehler wurden besprochen, Stärken und Schwächen – eigene und die der Gegner – analysiert. Somit sollte man für das morgige zweite Spiel in der Serie gut vorbereitet sein. Dann wollen die Saale Bulls auswärts in Regensburg mit einem Sieg die Serie wieder ausgleichen. Alles ist möglich!
Torschützen:
0:1 Peter Flache – 13.
0:2 Benjamin Kronawitter – 26.
1:2 Steven Tarasuk – 49.
1:3 Franz Mangold – 60. Empty Net
Tore: 1:3 (0:1/0:1/1:1)