Zum zweiten Spiel des Wochenendes ging es für die Saale Bulls nach Braunlage zu den Harzer Falken. Das Ziel für die Hallenser bei dieser Partie im Harz war klar der erste Saisonsieg und die vollen drei Punkte zu holen. Mit der inzwischen etwas entspannten Personalsituation in den Reihen der Bulls waren auch gute Voraussetzungen dafür gegeben.
So legten die Saalestädter nach Anbully direkt los und es ging im Wurmbergstadion von Anbeginn mit ordentlichem Tempo auf dem Eis hin und her. Doch trotz unzähliger Angriffe und fast schon hundertprozentigen Torchancen gelang ihnen nicht der Führungstreffer. Dies lag vor allem am hervorragend agierenden Torhüter der Falken Leon Hungerecker (Förderlizenzspieler der Kassel Huskies, DEL2), welcher die Pucks der Bulls immer wieder aus der Luft fischte oder um sein Tor herumlenkte.
Doch die Schützlinge von Dave Rich gaben nicht nach und hielten ihren Druck weiter aufrecht. Da man aber auch zwei Überzahlspiele nicht nutzen konnte, ging es beim 0:0 zu ersten Pause in die Kabinen. Ein ähnliches Bild bot sich dann auch nach der Pause, denn die Bulls brauchten wieder gefühlte tausend Chancen um den Punkt über die rote Linie zu bringen und dabei halfen ihnen die Strafzeiten gegen die Gastgeber auch nicht.
Zur Mitte des Spiels war es dann endlich soweit: Maximilian Spöttel brachte die Hallenser mit seinem Tor in Führung. Die Falken waren durch diesen Rückstand schlagartig wieder aktiver auf dem Eis, aber das Geschehen bestimmten weiter die Hallenser. Dennoch, insbesondere durch schnelle Konter zeigten die Falken ihre Gefährlichkeit und Henning Schroth bekam einiges zu tun. Bis 5 Sekunden vor dem Abpfiff sah es ganz nach einem 0:1 zur zweiten Pause aus, denn auch Nathan Burns scheiterte nach seinem sehenswerten Alleingang an Hungerecker. Doch dann schlug erneut Maximilian Spöttel zu und hämmerte die schwarze Scheibe ins Netz.
Die Saale Bulls führten damit im letzten Abschnitt klar mit 2:0, aber das Spiel war noch lange nicht zu Ende. Während die Falken nun noch einmal einen Gang zulegten und auf ihre Chance, das Spiel zu drehen, lauerten, kamen die Bulls sehr nervös zurück aufs Eis. Als sie infolge dessen nun auch in Unterzahl gerieten, bewiesen die Gastgeber die nötige Effizienz und Zach Josepher erzielte den 1:2-Anschlusstreffer.
Nun hatte Braunlage Morgenluft gewittert und schmiss alles nach vorne. Nach einem abermals verpassten Angriff der Bulls zogen die Falken in deren Drittel und Artjom Kostyrev konnte den Puck im dritten Nachschuss doch noch versenken. Somit stand es 2:2 und alles war wieder offen. Und dabei sollte es dann auch leider bleiben, denn den Bulls fehlte die zündende Idee, um die Abwehr der Falken und insbesondere Hungerecker im Tor zu überwinden.
Die Uhr lief ab und es ging in die Verlängerung mit der möglichen Entscheidung durch das erste Tor. Hier kassierten die Falken noch eine Strafzeit, aber auch im Spiel drei gegen vier konnten sich die Bulls zwar Vorteile sichern, aber nicht erfolgreich abschließen. Somit ging es zum ersten Mal in dieser Saison zur ultimativen Spiel-Entscheidung, das Penaltyschießen. Und hier konnte auch Schroth seine Qualität unter Beweis stellen, denn er hielt alle Schüsse. Im Gegenzug gelang es Nathan Burns, Hungerecker zu schlagen und den entscheidenden Treffer zu erzielen.
Die Saale Bulls bringen damit den ersten Sieg und zumindest zwei Zähler auf dem Konto mit zurück nach Halle. Für sie gibt es keine lange Regenerationsphase, da es bereits am Dienstagabend im heimischen Sparkassen-Eisdom gegen die Rostock Piranhas weitergeht. Und vielleicht hat dann das Warten auf drei Punkte ein Ende.
Torschützen:
0:1 Maximilian Spöttel – 30.
0:2 Maximilian Spöttel – 40.
1:2 Zach Josepher – 47.
2:2 Artjom Kostyrev – 50.
2:3 Nathan Burns – 65.
Tore: 2:3 n.P. (0:0/0:2/2:0/0:1)