Saale Bulls holen sich gegen Leipzig nach wahrem Eishockey-Krimi ersten Derbysieg der Saison (14.10.2018)

Der Sonntag versprach im Sparkassen-Eisdom ein volles Haus und heiße Stimmung auf und neben dem Eis, denn es stand des 38. Mitteldeutsche Derby zwischen den Saale Bulls und den EXA IceFighters Leipzig auf dem Spielplan. Mit ihrem erfolgreichen Einstand ins Wochenende – dem deutlichen 5:2-Auswärtssieg am Freitag beim Herner EV – hatten sich die Hausherren wohl auch den passenden Schwung für die Partie geholt.

Vor allem hieß es, das Spiel konzentriert und taktisch geschickt gegen die Sachsen aufzubauen, denn viele der letzten Spiele hatten wegen unkluger und nicht durchdachter Aktionen letztendlich zur Niederlage geführt. Deswegen duften sie in diesem prestigeträchtigen Duell einerseits ihre Torchancen nicht ungenutzt liegen lassen und andererseits über die gesamten 60 Minuten für den Sieg kämpfen. Und genauso starteten die Bulls auch in das Spiel, erwischten eindeutig den besseren Start, zeigten ihre Schnelligkeit und konnten die Spieler der IceFighters gut ausspielen.

Saale Bulls – Icefighters Leipzig am 14.10.2018

Mit diesem Vorteil machten die Hausherren Druck und erspielten sich ihre ersten guten Torchancen. Und dieses Mal nutzten sie diese auch schnell. So schlängelte sich Maximilian Schaludek bereits in der dritten Spielminute durch die Reihen der Gäste und schoss den Puck zur 1:0-Führung ins Netz. Und dabei wollten sie es nicht belassen, sie blieben dran und ließen in ihrem druckvollen Spiel nicht nach. Zwar kamen die Gäste nun immer besser ins Spiel und auch Justin Schrörs wurde das ein ums andere Mal im Hallenser Kasten geprüft. Doch noch war es eben das Spiel der Gastgeber. Leipzig stoppte die Angriffe der Bulls immer häufiger auf die eher unsanfte Weise und kassierte dafür auch Strafzeiten. Deswegen standen die Bulls zwischenzeitlich mit doppelter Überzahl auf dem Eis und diesen Vorteil wussten sie für sich zu nutzen – nach nur 15 Sekunden baute Eric Wunderlich den Vorsprung auf 2:0 aus. Die Bulls spielten auch danach konzentriert weiter und vereitelten im eigenen Drittel die nun zunehmende Zahl der Leipziger Angriffe.

Somit ging es im zweiten Abschnitt beim Stand von 2:0 weiter, wobei sich nun die spürbare Leistungssteigerung der Gäste immer weiter durchsetzte – Halle geriet zunehmend unter Druck. Während die Hausherren im Duell fünf gegen fünf gut dagegen hielten, wurden ihnen mal wieder Strafzeiten gegen sie zum Verhängnis. In der 26. Spielminute nutzten die Sachsen eben genau eine solche Strafzeit gegen Halle, um den Anschlusstreffer einzuschenken.

Die Bulls ließen in der Folge ihr konzentriertes und überlegtes Spiel aus dem ersten Drittel gänzlich vermissen. Sie setzten auf Einzelaktionen, die zum einen aber nicht von Erfolg gekrönt waren und zum anderen den Gästen viel zu viel Raum auf dem Eis verschafften. So bestimmten eben die Gäste dieses Drittel, während Halle immer wieder mit Kontern nach guten Möglichkeiten suchte. Kurz vor dem Abpfiff kassierten die Bulls dann erneut eine Strafzeit und mussten sich in Unterzahl verteidigen. Man konnte sich jedoch bis zur zweiten Pause schadlos halten.

In den letzten Abschnitt starteten die Bulls dann noch in Unterzahl und überstanden diese 60 Sekunden auch, allerdings nutzte Leipzig die Unruhe als Halle sich komplettierte, denn genau mit dem Ablauf der Strafe holte Antti Paavilainen mit seinem Schuss über die Schoner von Schrörs den Ausgleich für die Gäste. Danach folgte eine größere Unterbrechung des Spielgeschehens, da das Eis von der Pause aufgrund der ungewöhnlich hohen Temperaturen im Oktober noch zu nass war. Nach dieser Zwangspause ging es ebenso munter weiter, aber die konzentriertere Mannschaft blieb zu diesem Zeitpunkt Leipzig und entsprechend konnten sie mit dem zweiten Treffer von Antti Paavilainen auch in Führung gehen.

Damit rannten die Bulls dem Rückstand hinterher und der Ausgleich musste schnellstens her, um sich die Chance auf den Derbysieg zu erhalten. Und sie taten alles dafür, plötzlich war wieder die Mannschaft auf dem Eis, die schon im ersten Drittel erfolgreich agierte. Zwar machten ihnen die Gäste aus Sachsen das Leben weiterhin schwer und verhinderten geschickt einen Spielaufbau bei den Saalestädtern. Doch Halle ließ sich nicht beirren, man glaubte an sich und das sollte belohnt werden. Erneut war es Maximilian Schaludek, der die Hallenser Fans jubeln ließ – der wichtige Ausgleich war in der 56. Spielminute geschafft! Das Spiel war also wieder offen und der Kampf um die Punkte startete erneut. Beide Teams drehten noch einmal richtig auf, aber man merkte ihnen an, dass der bisherige Spielverlauf ihnen alles abverlangt hatte. So blieb es bei guten Aktionen, aber ohne Tore und die Entscheidung fiel nicht mehr in der regulären Spielzeit.

Es ging in der Verlängerung und mit drei gegen drei Spielern auf dem Eis weiter. Beide Teams zeigten, dass sie unbedingt den Sieg wollten – man schenkte sich nichts. Auch eine Strafzeit gegen Leipzig konnte Halle nicht für den entscheidenden Treffer nutzen, da die Sachsen aufopferungsvoll verteidigten.

Somit ging es im Mitteldeutschen Derby auf der Suche nach dem Sieger auch noch ins Penaltyschießen. Als dritter Schütze konnte Herbert Geisberger die Bulls in Führung bringen, aber auch Damian Schneider traf im Gegenzug für die Gäste – es ging also auch hier in die Verlängerung. Diesmal musste Leipzig vorlegen und Halle reagieren. Nachdem der zweifache Torschütze Antti Paavilainen an Justin Schrörs scheiterte, lag es in den Händen von Michal Schön, das Spiel zu beenden, was er machte und einfach mal souverän seinen Penalty verwandelte.

Damit sichern sich die Saale Bulls den ersten Derbysieg der Saison und den Jubel der Hallenser Fans – ungeachtet des Punktverlustes, denn den hatte sich Leipzig durchaus verdient. Die Fans hatten ohnehin doppelten Grund zu feiern, denn aufgrund des Sieges gab es im Anschluss das versprochene Freibier.

Die Saale Bulls beenden das Wochenende mit insgesamt 5 weiteren Punkten auf dem Konto. Für sie geht es am kommenden Freitag zu Hause im Sparkassen-Eisdom gegen die Mannschaft von den ECC Preussen Berlin weiter, bevor man als letzte der 13 Mannschaften einmal aussetzen darf.

 

Torschützen:

1:0 Maximilian Schaludek – 3.
2:0 Eric Wunderlich – 11.
2:1 Patrick Raaf-Effertz – 26.
2:2 Antti Paavilainen – 42.
2:3 Antti Paavilainen – 44.
3:3 Maximilian Schaludek – 56.
4:3 Michal Schön – 65. (Penalty)

Tore: 6:1 (2:0/2:0/2:1)

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