mz-web.de: Saale Bulls bei Icefighters Leipzig – Dominik Patocka ist bereit für Pfiffe

Von Fabian Wölfling

Halle (Saale) – Es herrscht Funkstille. Keine Nachricht, kein Anruf aus Leipzig ist bisher in Halle angekommen. „Bis jetzt hat sich niemand bei mir gemeldet“, erzählt Dominik Patocka am Mittwochabend. Erst seit einer Woche spielt der Angreifer für die Saale Bulls in der Eishockey-Oberliga. Zwei Spiele hat Patocka bisher gemacht, beim 4:2 in Duisburg am vergangenen Sonntag sein erstes Tor für Halle erzielt.

Jetzt erwartet den Zugang aber direkt ein überaus brisantes Duell. Nach dem Heimspiel am Freitag gegen Herne geht es für die Bulls am Sonntag zum Erzrivalen Icefighters Leipzig. 2.500 Zuschauer werden das Derby im ausverkauften Kohlrabizirkus verfolgen. „Ich bin darauf eingestellt, dass es hitzig wird, und es auch Pfiffe gegen mich geben wird“, sagt Patocka.

Dominik Patocka spielte im Vorjahr für die Icefighters Leipzig

Denn noch in der vergangenen Saison spielte der 24-Jährige für Leipzig. An mehr als 50 Treffern war Patocka im Dienst der Icefighters beteiligt. Und nun spielt er, nach seinem Wechsel aus Rostock, ausgerechnet für die Saale Bulls aus Halle. „Ich freue mich auf das Derby, auf die Atmosphäre. Und wenn die Fans pfeifen, ist das doch auch eine Bestätigung“, sagt Patocka vor dem Wiedersehen mit seinem Ex-Klub.

Zu dem es, trotz der momentanen Funkstille, noch Verbindungen gibt. „Trainer Sven Gerike kenne ich schon

ewig, aber auch mit den Mitspielern habe ich mich gut verstanden“, sagt Patocka. „Ich hatte insgesamt auch eine gute Zeit in Leipzig, war zufrieden dort.“

Saale Bulls: Warum Patocka aus Rostock nach Halle wechselte

Trotzdem ließ sich der Deutsch-Tscheche im Sommer nach Rostock locken. „Sie haben mir das Blaue vom Himmel versprochen“, wie Patocka heute weiß. Denn die Versprechen hielten die Rostocker nicht.

Weshalb sich der DEL-erfahrene Angreifer – in der Saison 2013/14 machte er fünf Spiele für Ingolstadt – schnell nach einer Alternative umschaute und sie in Halle bei den Saale Bulls fand. „Ich bin froh, hier zu sein“, sagt er nun.

Denn die ersten Eindrücke sind überaus positiv. „Ich habe immer gehört, wie hässlich die Stadt sein soll“, sagt Patocka. „Dann bin ich angekommen und mir ist der Mund auf den Boden gefallen. Halle ist wunderschön, die vielen historischen Altbauen gefallen mir sehr.“ Am Weinberg Campus hat er gemeinsam mit Freundin Zofie eine Unterkunft bezogen. „Die ist super“, betont Patocka.

Dominik Patocka ist von Halle positiv überrascht

Aber nicht nur die Stadt, auch die Bedingungen bei den Saale Bulls bringen ihn ins Schwärmen. „Bei einem professionelleren Verein habe ich noch nicht gespielt. Das gibt es in der Oberliga höchstens noch in Tilburg.“ Auch von seinen neuen Mitspielern ist er überzeugt. „Rein vom Potenzial ist das eine der stärksten Mannschaften der Liga“, sagt Patocka klipp und klar.

Allerdings widerspricht dem der momentane Platz neun in der Tabelle. Patocka will helfen, dass sich das ändert. „Ich will das Vertrauen zurückzahlen, die Erwartungen erfüllen“, sagt Patocka. Seine offensive Ausbeute einst für Leipzig will er hier steigern.

Icefighters Leipzig – Saale Bulls im Livestream

Der Fokus, betont Patocka ganz pflichtbewusst, liegt dabei zunächst voll auf dem Heimspiel gegen Herne. Aber natürlich ist er für das Derby besonders motiviert. „Da will ich auf jeden Fall ein Tor schießen und natürlich gewinnen“, sagt Patocka. Um dann nach dem Derby mit einem Grinsen im Gesicht die Funkstille mit den alten Kollegen zu beenden. (mz, 23.11.2018)

›› Das Spiel gegen Herne beginnt am Freitag um 20 Uhr im Sparkassen Eisdom. Anbully gegen Leipzig am Sonntag um 17 Uhr. Der MDR bietet einen Livestream an: www.mdr.de

 

 

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