Von Fabian Wölfling
Leipzig/Halle (Saale) – Ganz am Ende gelang dem Derbyhelden der Saale Bulls noch ein besonderes Kunststück. Mit nur noch 36 Sekunden auf der Uhr und einem leeren Leipziger Tor vor sich, packte Jannik Striepeke einen brillanten Heber aus. Ein Verteidiger der Icefighters sprang verzweifelt in die Luft, der Puck flog aber doch im hohen Bogen ins Netz.
Für Striepeke war dieses Traumtor der dritte Treffer. Zugleich war es der 4:2-Endstand in einem hochspannenden Derby der Eishockey-Oberliga. „Wir haben heute einen tollen Teamgeist gezeigt und sehr gut verteidigt, auch in Unterzahl“, sagte Bulls-Trainer Dave Rich. „Zudem war Striepeke überragend.“
Nach dem 10:4 gegen Herne am Freitag im Sparkassen Eisdom traten die Bulls im mit 2 500 Zuschauern ausverkauften Kohlrabizirkus selbstbewusst auf, hatten direkt gute Chancen durch Marius Stöber und Tim May. Aber erst Striepeke, der ehemalige Leipziger, traf in der 19. Minute zur Führung. Im Eins-gegen-Drei schoss er ins linke Eck.
Jannik Striepeke lässt die Saale Bulls spät jubeln
Nach vier Minuten im zweiten Abschnitt erhöhten die Bulls nach schöner Kombination über Nathan Robinson und Tyler Mosienko durch Maximilian Schaludek dann sogar auf 2:0. Für den Angreifer war es das dritte Derby-Tor im zweiten Spiel dieser Saison.
Danach kam mehr Aggressivität ins Derby, auf beiden Seiten häuften sich die Strafzeiten. So waren die Saale Bulls Mitte des zweiten Drittels für 32 Sekunden sogar mit fünf gegen drei in Überzahl, verpassten aber das vorentscheidende 3:0. „Das Überzahl-Spiel muss noch besser werden“, kritisierte dann auch Rich nach dem Spiel.
Icefighters kommen nach 0:2-Rückstand gegen Halle zurück
Denn so blieben die Icefighters im Spiel und kamen ihrerseits in Überzahl zum Anschlusstreffer. Michal Velecky konnte in der 39. Minute den bis dahin ganz starken Justin Schrörs im Bulls-Tor das erste Mal überwinden. In der 48. Minute erzielte der Tscheche, erneut in Überzahl, dann sogar den 2:2-Ausgleich.
Danach ging es hin und her, beide Torhüter konnten sich auszeichnen. Bis wieder Striepeke in der 58. Minute den Leipziger Goalie Benedict Roßberg überwand und damit für kollektive Ekstase im vollbesetzen Gästeblock sorgte.
Leipzig versuchte noch einmal alles, nahm Roßberg vom Eis. Den kunstvollen Schlusspunkt setzte aber Striepeke. Er machte damit den fünften Derby-Sieg für die Saale Bulls in Folge perfekt. (mz, 25.11.2018)