Starker Auftritt: Saale Bulls können sich beim Tabellenersten einen Punkt nach Penaltyschießen sichern (13.12.2018)

Die gestrige Auswärtsfahrt der Saale Bulls wies gleich mehrere Besonderheiten auf: zum einen fand sie am ungewohnten Donnerstag statt, gleichzeitig war es die weiteste Strecke der Saison – und – mit an Bord war eine große „Unbekannte“ (Neuzugang Chris Francis wurde vom Trainer für dieses wichtige Spiel aufgestellt). Es ging also für die Schützlinge von Dave Rich zum momentan ungefährdeten Tabellenführer der Oberliga Nord – zu den Trappers nach Tilburg (Niederlande). Nach ihrer etwas größeren Spielpause stand den Bulls somit eine wirklich harte Aufgabe bevor.

Die Hausherren von den Trappers starteten erwartungsgemäß stark in das Spiel und zeigten im Ijssportcentrum Stappegoor ihre Heimstärke. Die Bulls versuchten in den ersten Minuten, erst einmal in ihren Spielrhythmus zu finden. Doch in dieser Zeit waren die Tilburger schon im Vorwärtsdrang und konnten sich mit den schnellen Treffern von Brock Montgomery (4.) und Max Hermens (7.) eine gute Führung sichern.

Aber natürlich steckten die Bulls nicht auf, kamen zur Mitte des ersten Abschnitts immer besser ins Spiel und suchten ihre Gelegenheiten, den Torwart Ian Meierdres ebenfalls unter Druck zu setzen. Und dieses engagierte Spiel wurde recht bald belohnt. Während einer Überzahlsituation gelang Michal Schön auf Zuspiel von Neuzugang Francis und Mosienko in der 15. Spielminute der 2:1-Anschlusstreffer.

Mit diesem Tor nun endgültig im Spiel angekommen, wollten sie noch mehr und nun kam die Zeit für Chris Francis, welcher sich bis dahin schon gut in der Partie präsentiert hatte. In der 17. Spielminute übernahm er den Puck von Goalie Justin Schrörs, schlängelte sich vom Bulls-Drittel an allen Gegnern vorbei bis vor Meierdres und netzte den Puck als krönenden Abschluss dieser Einzelaktion auch ein. Nun war die Partie – sowohl vom Spielstand als auch vom Spielgeschehen auf dem Eis – wieder offen. Die Saalestädter kämpften weiter und da die Trappers kurz vor dem Drittelende noch einmal in Unterzahl gerieten, legte Christopher Francis gleich noch einmal nach. So ging es mit einer doch verdienten Führung (2:3) zurück in die Kabinen.

Mit gleicher Energie und kämpferisch kamen die Bulls zurück aufs Eis. Nach der doch deutlichen Niederlage gegen die Niederländer Ende Oktober im heimischen Sparkassen-Eisdom hatte wohl niemand wirklich an einen solchen Spielverlauf geglaubt. Es ging auf Augenhöhe weiter und beide Teams lauerten auf gute Gelegenheiten für Torschüsse. Nach einigen Anläufen waren es dann erneut die Bulls, welche ihre Chance nutzten – Michal Schön baute mit seinem zweiten Treffer die Führung auf 2:4 aus.

Zu diesem Zeitpunkt schienen die Gastgeber etwas von der Rolle zu sein, mit so einem starken Auftritt der Hallenser hatten sie wohl nicht gerechnet. Doch natürlich stehen sie nicht ohne Grund unangefochten an der Tabellenspitze  und das stellten sie im weiteren Verlauf einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis. Mit ihrem bekannt schnellen und effektiven Spiel konnten sie in dann in der 36. Minute zunächst den Abstand auf 3:4 verkürzen, aber die Saalestädter hielten bis zum Ende des Abschnittes weiter die Führung in der Hand.

Doch ein Spiel dauert eben 60 Minuten und die Bulls hatten noch ein letztes schweres Drittel vor sich. Lange hielten sie sich auch in diesem Abschnitt schadlos, hielten jedem Angriffsversuch der Trappers stand, Justin Schrörs glänzte immer wieder mit überragenden Paraden. In der 52. Spielminute kassierte dann aber Kapitän Jan Niklas Pietsch eine 2 plus 2 Minutenstrafe wegen hohen Stockes. Auf diese Gelegenheit hatte Tilburg nur gewartet und keine Minute später netzte Jordy van Oorschot zum 4:4 Ausgleich ein. Es blieben nun noch gut 8 Minuten auf der Uhr und jeder weiterer Treffer konnte die Entscheidung bringen. Dieser Treffer fiel jedoch weder in der regulären Spielzeit noch in der folgenden Overtime. Damit musste die Entscheidung im Penaltyschießen fallen und hier traf Tilburg einmal mehr als Halle und sicherten sich somit Zusatzpunkt.

Dank einer engagierten Leistung, die auch die Gastgeber mehr als beeindruckte, traten die Bulls ihre Rückreise mit wenigstens einem Punkt im Gepäck an. Sicher wäre am gestrigen Donnerstag sogar mehr drin gewesen, aber in diesem Fall zählt tatsächlich der positive Eindruck mehr als das Ergebnis.

Für die Bulls geht es nun am Sonntag weiter, dann sind die Harzer Falken zu Gast im heimischen Sparkassen-Eisdom. Dann soll nichts anderes als ein 3-Punkte-Sieg eingefahren werden, um den positiven Aufwärtstrend fortzusetzen.

 

Torschützen:

1:0 Brock Montgomery – 4.
2:0 Max Hermens – 7.
2:1 Michal Schön – 15.
2:2 Christopher Francis – 17.
2:3 Christopher Francis – 20.
2:4 Michal Schön – 31.
3:4 Reno de Hondt – 36.
4:4 Jordy van Oorschot – 53.
5:4 Danny Stempher – 65. (Penalty)

Tore: 5:4 n.P. (2:3/1:1/1:0/0:0/1:0)

 

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