Saale Bulls können trotz krankheitsgeschwächter Mannschaft einen 6:4-Auswärtssieg bei den Harzer Falken sichern (28.12.2018)

Zum letzten Auswärtsspiel des alten Jahres ging es für die Saale Bulls in den Harz in das Eisstadion Braunlage zu den Gastgebern vom EC Harzer Falken. Doch die Mannschaft, welche sich am Freitagnachmittag auf den Weg machte, war zum letzten Heimspiel noch einmal ordentlich geschrumpft, aufgrund eines sich weiter ausbreitenden Magen-Darm-Virus fielen nun auch noch Pietsch, Striepeke, Schrörs und Miethling ausfielen. Damit hatten die Hallenser in der englischen Woche nicht die besten Voraussetzungen für den nächsten Sieg.

Doch die Bulls hatten schon öfters in solchen Situationen Kampfgeist bewiesen und auch dieses Mal gingen sie mit voller Motivation auf das Eis am Wurmberg. Ihr Angriffsdrang wurde jedoch gleich in der ersten Minute mit einer Strafzeit für Jonas Gerstung jäh unterbrochen und es hieß, eher verteidigen als angreifen. Die Falken konnten trotz ihrer Überzahl aber keine wirklichen Akzente setzten und die Spielzüge wurden recht schnell von der Verteidigung der Bulls gestoppt. So blieb es beim 0:0 und mit vollen Reihen konnten die Saalestädter nun endlich auch nachsetzen. Die Bulls drehten richtig auf und bestimmten in der Folge, angefeuert von gut 300 mit Bus und privaten Pkw‘s angereisten Fans, das Spiel. Nach einigen guten Gelegenheiten, wie einem harten Schlagschuss von Eric Wunderlich, war es dann Jonas Gerstung, welcher die Bulls in der 10. Spielminute verdient in Führung brachte. Und auch danach stand Fritz Hessel im Tor der Falken unter Dauerfeuer, aber der Puck wollte bis zur Pausensirene nicht noch einmal über die rote Linie gehen.

So ging es im Mittelabschnitt mit der – verglichen mit den möglichen Chancen und abgegebenen Torschüssen – knappen 0:1-Führung der Bulls weiter. Doch nach einer etwas längeren Pausenunterbrechung als üblich, kamen die Falken definitiv besser zurück ins Spiel: gleich mit dem ersten Angriff erzielten sie den Ausgleich. Für sie traf Artjom Kostryrev in der 21. Minute zum 1:1. Die Gastgeber waren durch dieses schnelle Tor entsprechend beflügelt und gingen nun selber mehr in den Angriff.

Das Spiel nahm in der Folge ohne wirklich erkennbaren Grund an Härte zu und nun wurde richtig um den Puck gekämpft. Dabei flogen auch schon ein paar Mal die Fäuste und auf beiden Seiten mussten gleich zwei Spieler vom Eis. Bei den Bulls mangelte es in dieser Spielphase einfach wieder an der Chancenverwertung und sie ließen eine mögliche erneute Führung einfach liegen. Und so setzten die Braunlager mit ihren Kontern nach und waren dort auch erfolgreicher. Mit dem Tor von Patrik Dzemla gingen sie in der 28. Minute nun auch in Führung.

Aber die Saalestädter sammelten sich nach einem kurzen Schockmoment wieder recht schnell und setzten zum Gegenangriff an. Unter dem Jubel der gut 300 mitgereisten Fans der Bulls konnten dann auch Nathan Burns (35.) und Dominik Patocka (37.) ihre Angriffe endlich erfolgreich abschließen. Damit war auch endlich der Konten geplatzt, denn kurz vor der zweiten Pause legte Tim Marek noch mal nach und erhöhte auf 2:4.

Mit diesem Stand ging es im letzten Drittel weiter. Allerdings stand plötzlich nicht mehr Henning Schroth im Hallenser Kasten, Youngster Philipp Schneider musste unvermittelt einspringen. Schroth hatte inzwischen das gleiche Schicksal ereilt, welchem einige seiner Teamkollegen schon vor der Abfahrt erlegen waren. Der Magen-Darm-Virus schlug so heftig zu, dass ein Weiterspielen undenkbar war. Schneider bewältigte seine Aufgabe aber unter diesen widrigen Umständen hervorragend, auffallend war auch, wie sehr seine Jungs vor ihm alles dafür taten, keine Torschüsse der Gegner zuzulassen. Leider kassierten sie bei diesen Aktionen in kurzer Folge auch zwei Strafzeiten, so dass nur noch drei Feldspieler die Angriffswelle der Falken abwehren konnten. Die Falken nutzten ihren Vorteil der doppelten Überzahl und konnten in der 44. Minute auf 3:4 durch das Tor von Brandon Morley verkürzen.

Durch die fortschreitende Zeit merkte man den Hallensern nun langsam die Folgen der englischen Wochen und der dezimierten Mannschaft an. Auf dieses Formtief lauerten die Gastgeber nur und mit einem schnellen Angriff konnte Erik Pipp den Ausgleich 4:4 erzielen. Nun mussten aber auch die Harzer dem Spiel Tribut zollen, denn ihr Goalie musste kurz vor dem Spielende verletzt vom Eis. Für Fritz Hessel sprang Fabian Hönkhaus ein. Seine fehlende Warmlaufzeit spielte nun den Bulls in die Hände und sofort war Chris Francis zur Stelle. Er schlug gleich zwei Mal zu und konnte in der 53. und 54. Spielminute den endgültigen Spielstand von 4:6 herstellen, da die Falken zwar auch danach mit aller Kraft weiterkämpften, aber die Bulls keinen weiteren Gegentreffer mehr zuließen – auch und vor allem aufgrund hervorragender Paraden von dem Jüngsten im Team – Philipp Schneider. Die Mannschaft wählte ihn im Übrigen dann auch teamintern zum besten Spieler des Tages.

Dank ihres Durchhaltevermögens und der hammerstarken Unterstützung der mitgereisten Fans können die Saale Bulls trotz der krankheitsbedingten Ausfälle einen verdienten Auswärtssieg einfahren. Für sie geht es theoretisch (falls nicht noch mehr Spieler ausfallen) schon morgen im heimischen Sparkassen-Eisdom gegen die Rostock Piranhas weiter und hier soll das Jahr erfolgreich abgeschlossen werden.

 

Torschützen:

0:1 Jonas Gerstung – 10.
1:1 Artjom Kostyrev – 21.
2:1 Patrik Dzemla – 28.
2:2 Nathan Burns – 35.
2:3 Dominik Patocka – 37.
2:4 Tim Marek – 40.
3:4 Brandon Morley – 44.
4:4 Erik Pipp – 50.
4:5 Chris Francis – 53.
4:6 Chris Francis – 54.

Tore: 2:4 (0:1/2:4/2:2)

 

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