Für die Eishockeywelt hat am Freitagabend endlich die fünfte Jahreszeit begonnen, denn es war Zeit für die Playoffs. Und so konnten die Saale Bulls zum ersten Spiel des Achtelfinales im heimischen Sparkassen-Eisdom die Memmingen Indians begrüßen, welche sich zuvor als Fünfter in der Oberliga Süd durchgesetzt hatten. Die Spiele in den Playoffs haben immer ihren besonderen Charm und beide Mannschaften wollten natürlich auch im ersten Spiel die weitere Marschrichtung klarmachen. Für halle ging es ganz besonders darum, den Vorteil des Heimrechts zu nutzen – anders als vergangene Saison, als man diesen Pluspunkt bereits im ersten Spiel gegen den EV Regensburg abgab.
Das erste Ausrufezeichen der Partie konnten dann auch die Hausherren nach nur 17 Sekunden setzen, denn direkt vom Bullypunkt weg ging es für sie in den Angriff, den Chris Francis auch gleich zur 1:0 Führung nutzte. Auch danach ging es mit der offensiven Spielweise der Hallenser weiter, aber auch die Gäste aus Memmingen kamen immer besser ins Spiel und machten den Bulls das Leben zunehmend schwerer.
Die Oberschwaben wollten den Ausgleich unbedingt erzwingen und waren deshalb zeitweise im Dauerangriff. Während Justin Schrörs zunächst alle Schüsse erfolgreich abwehren konnte, hatten die Gäste aus Bayerndan doch in der 6. Spielminute das Torglück auf ihrer Seite und konnten dank des Treffers von Daniel Huhn zum 1:1 ausgleichn. So blieb das Spiel weiter spannend und auch auf Augenhöhe, denn beide Teams konnten sich keinen wirklichen Vorteil mehr sichern. So ließ Halle in der Folge gleich zwei Strafzeiten gegen die Gäste ungenutzt liegen und so ging es beim 1:1 in die erste Pause.
Im Mittelabschnitt setzten die Gäste aus Schwaben ihre Angriffsstrategie weiter fort und wollten unbedingt nun selbst in Führung gehen. Doch die Verteidigung der Bulls verhinderte dies gekonnt und wurde dabei auch nicht durch die Strafzeiten aufgehalten. Denn Halle war zur Drittelmitte fast durchgängig in Unterzahl, aber auch die Memminger schafften es nicht, daraus einen Vorteil zu ziehen. Sie konnten zwar das Spiel bestimmen, aber alle Aktionen verpufften ohne Tor.
Hingegen nutzten die Gastgeber den kurzen Moment zwischen zwei Strafen, um selbst mit voller Kraft in den Angriff zu gehen. Sie konnten den Spielmoment für sich gewinnen und aus einem Konter heraus war es wieder Chris Francis, welcher auf das Tor der Gäste zustürmte und mit seinem Schuss zum 2:1 die Führung zurückholte. Zwar versuchten die Gäste, wieder alles für den Ausgleich zu tun, aber dabei waren sie erfolglos und es ging beim Stand von 2:1 in die zweite Unterbrechung.
Auch der letzte Abschnitt war von einem engen und hart geführten Spiel geprägt, wobei es immer wieder zwischen beiden Seiten hin und her ging. Doch die Torchancen blieben von beiden Mannschaften ungenutzt liegen und die Bulls blieben lange in Führung. Doch dann folgte die 52. Spielminute und ein folgenschwerer Fehlpass vor dem eigenen Drittel, der von den Indians dankend angenommen wurde. So schnappte sich Tadas Kumeliauskas die schwarze Scheibe und verwandelte sogleich seinen Schuss zum Ausgleich.
Nun lief die Uhr gnadenlos herunter, was Trainer Ryan Foster dazu bewog, eine Auszeit zu nehmen. Man spürte förmlich, dass seine Mannschaft unbedingt die 20-minütige Overtime verhindern wollte. Und genau bdieser unbändige Wille war wohl dann der Schlüssel zum Erfolg, denn nur 2,4 Sekunden vor dem Abpfiff des letzten Drittels zirkelte Jan-Niklas Pietsch den Puck doch noch ins Netz.
Damit konnten sich die Saale Bulls im ersten Spiel des Achtelfinales mit 3:2 durchsetzen und gehen in der Best-of-Five-Serie mit 1:0 in Führung. Nun geht es am Sonntag in Memmingen weiter und es wird sich zeigen, wie gut sich die Hallenser auswärts durchsetzen können. Dafür reisen sie bereits am morgigen Samstag nach Memmingen, um am Sonntag ausgeruht und mit voller Kraft in das zweite Spiel der Serie zu starten.
Torschützen:
1:0 Chris Francis – 1.
1:1 Daniel Huhn – 6.
2:1 Chris Francis – 36.
2:2 Tadas Kumeliauskas – 51.
3:2 Jan-Niklas Pietsch – 60.
Tore: 3:2 (1:1/1:0/1:1)