mz-web.de: Pizza als Belohnung – Wie Saale-Bulls-Profi Striepeke die Spielpause verbringt

Von Christoph Lesk

Halle (Saale) – Einer der zurzeit meistgenutzten Gegenstände von Jannik Striepeke steht im Garten: der Grill. „Ich würde schon sagen, dass ich und meine Freundin ihn drei Mal in der Woche nutzen“, sagt der 31-Jährige schmunzelnd. Klar, das Wetter passt und lädt ein, sich Fleisch oder auch selbstgemachte Pizza auf den Flammen zuzubereiten – als Belohnung nach einem langen Arbeitstag.

Denn der Angreifer vom Eishockey-Oberligisten Saale Bulls legt in der Sommerpause die Füße nicht hoch. Seit Beginn des Monats geht er bei der Firma „Optica“, einem Sponsor-Betrieb des Vereins, von 7 Uhr bis 16 Uhr arbeiten. „Dort kümmere ich mich um die Abwicklung von Rechnungen. Beispielsweise von Ärzten, Physiotherapeuten oder auch Apotheken. Ich bin meinem Chef Steffen Gransee sehr dankbar, dass ich dort wie letztes Jahr arbeiten darf. Das ist in der aktuellen Zeit nicht selbstverständlich.“

Jannik Striepeke: Job statt Arbeitslosengeld in Corona-Pause

Denn für die Kufencracks ist der Sommer keine leichte Zeit. Der Vertrag mit den Vereinen läuft nur bis Saisonende, danach müssen die Profis von Arbeitslosengeld leben. Oder sich einen zeitlich befristeten Job suchen, bis die Saison im September wieder losgeht und die Verträge bei den Vereinen wieder greifen, sie so wieder ihr Gehalt beziehen.

Gerade in Zeiten der Corona-Krise, in denen die sonnigen Monate nicht für Urlaube genutzt werden können, ist Striepeke froh über die Stelle. Dennoch kommt der Sport nicht zu kurz: „Vor der Arbeit gehe ich meist joggen, auch wenn ich das überhaupt nicht mag, oder mache etwas Krafttraining in der Garage. Dort haben sich über die Jahre viele Sachen angesammelt, mit denen ich gut trainieren kann“, erklärt der gelernte Sport- und Fitnesskaufmann.

Jannik Striepeke: Zukunft bei den Saale Bulls noch unklar

Es ist eine Phase, wie sie für den gebürtigen Mannheimer vor vielen Jahren nicht denkbar gewesen wäre. „Mit Mitte 20 habe ich mich noch nicht um Arbeit gekümmert. Aber da war ich noch allein.“ Jetzt denke er anders darüber, will sich Geld für die Zeit nach der Karriere zurücklegen. „Auch wenn ich denke, noch ein paar Jahre spielen zu können.“

Wo er in der kommenden Saison spielt, ist noch unklar. Konkrete Gespräche gab es noch keine. Die Liga hatte sich geeinigt, bis 30. April keine Gespräche mit Spielern führen zu wollen. „Es ist eine komische Zeit für alle. Aber ich bin nicht gezwungen, so schnell wie möglich einen Vertrag zu unterschreiben.“ (mz, 23.04.2020)

 

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