Es war die erste Partie im Dezember und gleichzeitig das 500. Spiel im Bulls-Trikot für Kapitän Kai Schmitz. Und natürlich wollte er sein Jubiläum mit einem Auswärtssieg gegen den Krefelder EV 81 vergolden. Doch auch wenn Schmitz nach seiner Verletzungspause wieder aufs Eis zurückkehrte, Coach Ryan Foster konnte dennoch nur mit einer Rumpftruppe nach Krefeld reisen, denn zu den verletzten Finn Walkowiak und Kyle Helms gesellte sich nun auch wieder Tatu Vihavainen, der am Dienstag am Knöchel operiert werden musste und für einige Wochen ausfallen wird.
Klar war bereits vor dem Anbully, dass die junge Krefelder Mannschaft es den Saalestädtern im Rückspiel auf eigenem Eis wohl nicht so einfach machen würde wie im Hinspiel – konnte man in den letzten Wochen doch einen deutlichen Aufwärtstrend bei ihnen beobachten. So hielten die Krefelder auch von Anfang an gut dem offensiven Druck der Gäste stand, so entwickelte sich ein schneller Schlagabtausch zwischen den Angriffsdritteln. Urbisch und Kapteinat bekamen einiges zu tun, konnten ihren Kasten aber jeweils schadlos halten.
So ging es im Mittelabschnitt auch beim Stand von 0:0 weiter und nun aber nahm die Intensität des Spiels noch einmal merklich zu. Zum schnellen Schlagabtausch kam zunehmende Härte ins Spiel, die dann aber auch die ersten Strafen nach sich zogen. Leider konnten die Bulls ihr erstes Überzahlspiel wieder nicht für die Führung nutzen. Angestachelt von dem Powerplay legten die Bulls aber noch ein paar Schippen drauf und nach ein paar Anläufen war Jannik Striepeke in der 28. Minute endlich auch erfolgreich.
Lange hielt die Freude über die Führung aber nicht an, denn kurz darauf kassierten die Hallenser nun selbst zwei Strafzeiten und waren so fast 4 Minuten in Unterzahl. Dies nutzten die Hausherren aus und Michel Fomin glich in der 32. Minute zum 1:1 aus. Dabei sollte es aber nicht bleiben, denn mit dem Schwung des Ausgleichstreffers waren sie gut zwei Minuten später nach einem schnellen Angriff und gutem Passspiel erneut erfolgreich. Mit dieser schnellen Wendung des Spiels hatten die Saalestädter nicht gerechnet und waren augenscheinlich etwas von der Rolle. Die jungen Spieler des KEV wurden hingegen immer mutiger und frecher und verließen ihre Drangphase gar nicht mehr. So zog Maciek Rutkowski quasi von der Mittellinie einfach mal ab und überraschte damit Urbisch komplett – der Puck rutschte ohne Gegenwehr unter seinen Schonern hindurch ins Tor. Noch vor der Pause nahm Halle eine Auszeit, doch in diesem Drittel konnte nichts mehr am Spielstand geändert werden und es ging beim Stand von 3:1 zurück in die Kabinen.
Den Gästen von der Saale blieben noch 20 Minuten Zeit, um das Spiel noch einmal zu drehen. Und genau mit diesem Vorsatz kam das Team um Jubilar Kai Schmitz zurück aufs Eis. Nachdem die Hausherren erneut eine Strafzeit kassierten, bot sich die erste Möglichkeit für die Bulls, um etwas am Spielstand zu ändern. Und diese Chance nutzte Artur Tegkaev, um den Anschlusstreffer zu erzielen. Nur eine Minute später bekamen die Bulls noch einmal 2 Minuten Powerplay-Zeit, doch in dieser konnten sie nicht nochmal erfolgreich zuschlagen.
Krefeld brauchte zu diesem Zeitpunkt eigentlich nur den 1-Tore-Vorsprung verteidigen, das hinderte sie aber nicht daran, auch selber immer wieder auf das Hallenser Tor anzufahren. Nach einem solchen Angriff der Krefelder, welchen Urbisch abprallen ließ, leiteten die Bulls einen schnellen Konter ein und Jannik Striepeke glich mit seinem Treffer zum 3:3 aus. Nun war die Partie wieder komplett offen und beide Mannschaften machten weiter Druck und hatten beide Riesenchancen für die erneute Führung. Das glücklichere Ende gab es in dieser Phase dann aber für den KEV, denn Luca Hauf konnte in einem Moment der fehlenden Konzentration auf Halles Seite ganz allein und unbedrängt vor das Tor der Bulls fahren und zum 4:3 einnetzen.
Da den Saalestädtern in der Folge die Zeit davonlief und eine Strafe gegen Eric Wunderlich in der 58. Minute es nicht einfacher machte, nahm Ryan Foster kurz vor dem Ende Urbisch vom Eis. Doch das leere Tor brachte leider nur noch einen weiteren Treffer der Krefelder, welchen Adam Kiedewicz im leeren Tor versenkte. Damit konnten sich die Bulls zwischenzeitlich zwar zurückkämpfen, aber unterliegen dem KEV doch letztendlich mit 5:3.
Aufgrund der Absage des Heimspiels der Saale Bulls am morgigen Sonntag gegen die Hammer Eisbären (bei den Gästen gibt es aktuell mehrere positive Covid19-Tests) geht es für die Spieler erst in einer Woche weiter. Dann führt sie eine lange Reise an die Ostsee, wo sie am Freitag auf die Piranhas Rostock treffen. Coach Ryan Foster hofft natürlich, dass er dann wieder auf den einen oder anderen aktuell noch verletzten Spieler zählen kann.
Torschützen:
0:1 Jannik Striepeke – 29.
1:1 Michel Fomin – 33.
2:1 Michel Fomin – 35.
3:1 Maciek Rutkowski – 37.
3:2 Artur Tegkaev – 42.
3:3 Jannik Striepeke – 52.
4:3 Luca Hauf – 57.
5:3 Adam Kiedewicz – 60. (EN)
Tore: 5:3 (0:0/3:1/2:2)