Man möchte den Begriff „Spitzenspiel“ kaum noch zur Anwendung bringen. Zu oft, ja nahezu inflationär, wurde der Begriff in den letzten Wochen herangezogen, um die MEC-Partien anzukündigen und die Bedeutung der Begegnungen zu unterstreichen. Dass dieses Wort Gebrauch findet, ist jedoch einzig und allein den Leistungen des Teams zu verdanken, welches weiterhin punktgleich mit Tilburg an der Tabellenspitze thront und nun den „ewigen Rivalen“, die EXA Icefighters Leipzig, empfängt. Nach Zählern betrachtet, trifft der Erstplatzierte auf den Dritten, nach realer Anordnung im Tableau der Zweite gegen den Vierten – mehr Spitzenspiel geht am Freitag nicht.
Das große Faustpfand der Sachsen ist die Defensive, mit nur 31 Gegentoren weisen die Eiskämpfer den bislang zweitbesten, mit einer Penaltykilling-Quote von über 91% gar den absoluten Top-Wert, der Liga auf – die in Halle bekannten Patrick Glatzel oder Michal Schön haben daran einen nicht ganz unerheblichen Anteil. Mit der Weiterverpflichtung des US-Amerikaners Connor Hannon gelang es den Leipzigern, den in der letzten Saison zweitbesten Offensivverteidiger der Liga zu halten, die zweite Importstelle, zuletzt vier Jahre von Michal Velecky belegt, wurde mit dem finnischen Angreifer Joonas Riekkinen besetzt. An der Spitze der internen Scorerwertung findet sich der Deutsch-Amerikaner Ian Farrell, der sich 2016 proaktiv für einen Vertrag angeboten hat und nun bereits seine vierte Spielzeit im IFL-Trikot bestreitet, zweimal unterbrochen von jeweils einem Jahr Inaktivität.
Schwer wiegt das verletzungsbedingte Karriereende von Hannes Albrecht, doch Namen wie Robin Slanina, Maximilian Spöttel oder Michael Burns kompensieren als Kollektiv den Verlust des langjährigen Leistungsträgers. Und dann wäre da ja noch Florian Eichelkraut, der bereits auf den Tag genau vor 15 Jahren im Kader stand, als sich die Bulls am 19.11.2006 gegen die Blue Lions mit 7:6 nach Penaltyschießen durchsetzen konnten. Apropos Shoutout: Die letzten beiden Duelle gegen Leipzig in Halle endeten ebenfalls erst nach Penaltyschießen zu Gunsten des MEC. Für Spannung dürfte also gesorgt sein – genau so, wie es sich für Spitzenspiel gehört!
(Jy)