Mit einem 10:2-Kantersieg am Dienstag gegen Krefeld meldeten sich die Crocodiles im Spielbetrieb zurück. Es war eine torreiche Rückkehr aus einer coronabedingten Zwangspause, die die Hanseaten zu einer knapp dreiwöchigen Spielunterbrechung zwang. Somit wird die Reise des aktuell Tabellensiebten nach Halle in den Sparkassen-Eisdom die erste auswärtige Partie im Kalenderjahr 2022 sein. Letztmals streifte sich das Team von Henry Thom am 28. Dezember die Auswärtstrikots über und am Pferdeturm in Hannover musste man sich den gastgebenden Indians mit 2:5 geschlagen geben.
Das Team von der Alster präsentiert sich seit Jahren als ein homogenes Gefüge, welches immer nur punktuellen Änderungen unterzogen wird. So spielt das Gros der Mannschaft bereits seit Jahren zusammen, Namen wie Zuravlev, Reimer, Kristian, Lascheit, Bruns oder Saggau kann man sich mittlerweile auf keinem anderen Trikot als jenem der Hamburger vorstellen. Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Hansestädter ist der langjährige DEL2-Angreifer Harrison Reed, in Personalunion Top-Scorer (48 Punkte), Top-Torjäger (21 Treffer) und Top-Vorbereiter (27 Vorlagen) der Krokodile – und mit 134 Schüssen ist der Kanadier auch unter den ligaweiten Top-10 der entsprechenden Wertung zu finden.
Das große Manko der Hamburger, bei denen mit Maximilian Schaludek, Thomas Zuravlev sowie Vojtech Suchomer gleich drei Spieler mit hallescher Vergangenheit stehen, ist – trotz der prominent besetzten Offensive – überraschenderweise das Überzahlspiel. Mit einer Powerplay-Quote von 17,2 % findet man sich, genau wie mit sechs kassierten Gegentoren bei eigener numerischer Überlegenheit, auf dem vorletzten Platz wieder. Doch daraus abzuleiten, dass man es nun mit der Disziplin ein wenig schleifen lassen könnte, wäre töricht. Ein Blick auf die letzten Partien zeigt, dass man der Strafbank tunlichst fernbleiben sollte, da man dort – das Phrasenschwein freut sich – keine Spiele gewinnt. In der vergangenen Woche kassierte man bei der 1:2-Heimniederlage gegen Herne beide Gegentore in Unterzahl, bei sechs der letzten acht Gegentreffer hatte man mindestens einen Mann weniger auf dem Eis.
Ein Umstand, den es abzustellen gilt, genau wie die Anzahl der gegnerischen Einschläge. Nach zuvor lediglich fünf Gegentoren in vier Spielen musste man in den letzten vier Partien mehr als doppelt so oft (11) den Puck aus den eigenen Maschen holen. Das Ziel muss also die Rückkehr zu der zuvor an den Tag gelegte defensive Stabilität sein – im Idealfall natürlich schon heute vor eigenem Publikum gegen die Crocodiles Hamburg. (Jy)