Es war ein denkwürdiger erster Auftritt der Hammer Eisbären in dieser Spielzeit im Sparkassen-Eisdom. Es war der 26. November des vergangenen Jahres, als das Tabellenschlusslicht zu Gast war und sich die Saale Bulls nach etwas mehr als der Hälfte der Spielzeit und einer 6:0-Führung schon sicher auf der Siegerstraße wähnten. Offenbar jedoch ZU sicher. Denn ab der 53. Minute folgten „katastrophale fünfeinhalb Minuten, in denen wir total lustlos waren“, so Bulls-Coach Ryan Foster, der mit ansehen musste, wie sich die Eisbären in einen Rausch spielten – und bis auf 5:6 verkürzen konnte. Das Bulls-seitige Zittern vor der Blamage wurde immer größer, erst Tatu Vihavainen sorgte 31 Sekunden vor Abpfiff per Empty-Net-Goal für die erlösende Entscheidung.
Ein Spielverlauf, der viel über das Team von Head Coach Jeff Job aussagt. Die Moral ist intakt, nicht zum ersten Mal in dieser Spielzeit drehten die Eisbären vor allem im Schlussdrittel so richtig auf – doch für Zähler war es da meistens schon zu spät. Ganze 18 Mal in Folge verließen die Westfalen von Mitte November bis zum 11. Januar das Eis als Verlierer, konnten bis dato lediglich sieben Zähler verbuchen. Mittlerweile haben die Eisbären ihre Punktausbeute verdoppelt, sammelten in den vergangenen elf Partien bei zwei Siegen (einmal nach Verlängerung) sowie zwei Overtime-Niederlagen sieben weitere Zähler. Dieser Aufwärtstrend ist untrennbar mit der Personalie Kyle Brothers verbunden. Der Kanadier stieß Mitte Januar aus Diez-Limburg kommend zur Mannschaft, setzte augenscheinlich neue Impulse und konnte seitdem bereits 19 Scorerpunkte (sieben Tore) im Eisbären-Dress beisteuern, was den 28-Jährigen zum aktuell fünftbesten Scorer und viertbesten Torschützen seines Teams macht. Dreh- und Angelpunkt in der Offensive Hamms ist und bleibt jedoch der US-Amerikaner Christopher Schutz, der alleine für 31 der bisherigen 107 Eisbären-Tore verantwortlich war. Zuletzt kassierte der Tabellen-14. zwar drei Niederlagen in Folge, konnte sich dabei allerdings in Tilburg einen Zähler sichern.
Die Saale Bulls sollten also gewarnt sein und, resultierend aus dem Wissen des ersten Duells, von Anfang an hellwach und bis zum Abpfiff hochkonzentriert bleiben – um dann am Ende hoffentlich den 17. Heimsieg im 20. Liga-Spiel im Sparkassen-Eisdom einfahren zu können. (Jy)