Mit dem frisch errungenen Meistertitel im Gepäck reisten die Saale Bulls gut gelaunt nach Hamburg zu den Crocodiles. Was jedoch fehlte war – neben 8 Spielern – der Trainer Ryan Foster. Das es aber auch ohne geht, hatte man am Dienstag erst grandios unter Beweis gestellt. Auch der Siebtplatzierte war heiß aufs Spiel, denn beim letzten Ausflug zu den Crocodiles konnten diese 2 Punkte erringen.
Beide Seiten starteten, ohne sich groß abzutasten. Nach einem kurzen Versuch der Crocodiles setzten sich die Bulls im Hamburger Drittel fest, doch wollten einfach nicht treffen. Die Gelegenheit nutzten die Gastgeber, um den Spieß um zu drehen und trafen – Steffen, der gut parierte. Es blieb also beim 0:0.
Einen geschickten Gegenangriff, zwei Pässe und nach einem Schuss von Vihavainen fiel dann aber doch das erste Tor. Damit vorgelegt, behielten die Bulls die Oberhand – sehr zum Ärger der Crocodiles, deren Angriffe stets abgewehrt wurden. Doch in der elften Minute war es dann so weit, ein Rebound konnte an Steffen vorbeigestochert werden und die Crocodiles glichen aus! Danach versuchten beide Seiten den Spielstand für sich zu drehen, doch keinem gelang es. Im Geplänkel zogen die Hamburger eine Strafe und so trafen das stärkste Unterzahlspiel der Liga auf das stärkste Überzahlspiel. Während die Hamburger gut in ihre Aufstellung kamen und den Bulls sogar gefährlich wurden, wirkten die hingegen etwas steif. Aber sie fanden sich und konnten kurz vor Ablauf der Strafe auf 2:1 erhöhen. Davon angespornt versuchten die Gastgeber abermals auszugleichen, doch auch hier gelang es nicht.
Das zweite Drittel starten die Hallenser mit Druck auf die Hamburger, erst mehrere Schüsse aufs Tor hintereinander und dann wurde jeder Versuch die Scheibe ins Gästedrittel zu bringen, vereitelt. Nach sechs Minuten wendete Sich das Blatt – nach einem Hallenser Fehlpass schafften es die Gastgeber über den Slot eine Lücke im Tor zu finden, zu verwerten und das ersehnte 2:2 zu erzielen. Beide Mannschaften versuchten jetzt nachzulegen, aber niemandem gelang es. Auf beiden Seiten waren Kampfgeist und Goalies zu stark und nicht einmal im Überzahlspiel gelang es den Bulls zu erhöhen.
Und auch das letzte Drittel begann mit Druck auf den Gegner, diesmal allerdings von den Hamburgern aus. Doch die Konter des Meisters ließen nicht lange auf sich warten – blieben allerdings ebenso erfolglos wie die der Crocodiles. Als die Hamburger wieder einmal gefährlich nahekamen, störte Gollenbeck den Versuch erfolgreich mit den entsprechenden Folgen – 2 Minuten und Unterzahl für die Bulls. Die Gelegenheit wussten die Gastgeber zu nutzen und erhöhten auf 3:2. Zu allem Überfluss gelang es ihnen dann auch das starke Spiel fortzusetzen und die Bulls wirkten etwas unsicher, konnten sich dann aber doch befreien. Und nicht nur das – es gelang ihnen auch der nächste Treffer.
Alles war also wieder offen. Sehr zum Missfallen der Hamburger, deren Spiel rabiater wurde und etwas unkonzentrierter, was die Bulls abermals nutzen und das 3:4 feiern konnten. Doch die Crocodiles dachten nicht ans Aufgeben und zeigten Zähne. Innerhalb von einer Spielminute schossen sie zwei Tore und lagen nun vorn. Um mindestens die Verlängerung zu erreichen und nur einen Punkt in Hamburg zu lassen, holten die Bulls den Goalie vom Eis, aber sie blieben erfolglos.
Das Spiel war entschieden und ohne Punkte mussten die Hallenser die Rückreise antreten. Wie beim beliebten Kinderspiel hieß es also „Aufgepasst, denn das Krokodil schnappt zu“. Genauso sind beim Eishockey „schnelle Reflexe und eine super Reaktion gefragt“. Aber es geht weiter, die Saison ist noch nicht vorbei und das nächste Ziel fest im Visier.
Crocodiles Hamburg – Saale Bulls 5:4 (1:2, 1:0, 3:2)
0:1 05.‘ Vihavainen
1:1 11.‘ Sagau
1:2 18.‘ Gollenbeck PP1
2:2 29.‘ Östling
3:2 46.‘ Reimer PP1
3:3 51.‘ Stripeke
3:4 53.‘ Sturm
4:4 56.‘ Reed
5:4 56.‘ Reimer
Strafminuten: Halle 6, Hamburg 6
CH