Halle. Wenn am Sonntag um 18.15 Uhr der Puck zum ersten Bully im Sparkassen-Eisdom eingeworfen wird, treffen die Saale Bulls als amtierender Nordmeister auf ihren Vor-Vor-Vor-Vor-Vor-Vorgänger, waren die Füchse aus Duisburg doch der erste Titelträger in der seit 2015 wieder vom DEB organisierten Oberliga Nord
Betrachtet man die Historie des Duisburger Eishockeys in den zurückliegenden knapp 20 Jahren, so fühlt man sich ein wenig an Schalke 04 erinnert. Kurz zusammengefasst: Langweilig war es nie. Jahrelang bildete man das Schlusslicht in der DEL, zog sich freiwillig aus der Beletage zurück und startete nach einem Insolvenzantrag neu. Doch auch dieses Unterfangen verlief nie geräuschlos, das stellenweise von der damals verantwortlichen KENSTON-Gruppe an den Tag gelegte Gebaren lässt heute noch so manchen Fan den Kopf schütteln.
Aber all das ist mittlerweile Geschichte, die Füchse haben sich neu erfunden. Nach dem freiwilligen Rückzug aus der Oberliga am Ende der Saison 2019/20 in die Regionalliga West musste man ein Jahr coronabedingt pausieren, ehe man sich in der vergangenen Spielzeit mit der Meisterschaft in der RLW das Aufstiegsrecht zur Oberliga erspielte und dieses schlussendlich auch wahrnahm – die Füchse sind zurück.
Mit einem interessanten Kadermix, bestehend aus jungen Talenten aus dem eigenen Nachwuchs und der näheren Region, zweit- bzw. oberligaerfahrenen Akteuren wie Mark Heatley, Thomas Ziolkowski oder Cornelius Krämer sowie einem skandinavischen Importspielertrio, bestehend aus den schwedischen Zwillingsbrüdern Linus und Pontus Wernerson Libäck sowie dem Finnen Oula Uski, geht man unter der Leitung des niederländischen Trainers Alexander Jacobs das ausgegebene Ziel Klassenerhalt an. Und dass die Füchse durchaus mithalten können, zeigt unter anderem ein 5:2-Erfolg gegen Herne oder auch Punktgewinne gegen Essen oder Diez-Limburg.
Gewiss, ein Meisterkandidat wollen und werden die Füchse in dieser Saison nicht sein. Und trotzdem werden sie alles daran setzen, den vermeintlich Großen der Liga ein Bein zu stellen und für die eine oder andere Überraschung sorgen. Die Bulls sollten also gewarnt sein und mit der entsprechenden Einstellung in die Partie gehen, um sich weitere Zähler für die Habenseite zu sichern. (Jy)