Halle. Die bisherigen Spiele der ESC Wohnbau Moskitos Essen lassen sich auf zwei unterschiedliche Arten zusammenfassen: knapp oder deutlich. Neben hohen Niederlagen gegen die favorisierten Teams aus Tilburg oder Hamburg (jeweils 2:8) oder gegen Ligenprimus Hannover Scorpions (2:7) sowie einem deutlichen 6:2-Erfolg gegen Rostock finden sich nach den bislang zwölf absolvierten Spielen bereits sechs Partien, die erst in der Verlängerung oder dem Penaltyschießen entschieden wurden. Fünf dieser Punkteteilungen erfolgten in den ersten sechs Saisonspielen. Einmal mehr war die Moral der Stechmücken zum Auftakt beeindruckend. Jeweils späte Ausgleichstreffer wie gegen Herford (60.) oder in Krefeld (58.) sicherten den Moskitos mindestens einen Zähler. Genau wie zum Saisonauftakt der abgelaufenen Spielzeit, als man im Sparkassen-Eisdom eine Sekunde vor Ende der regulären Spielzeit den 5:5-Ausgleich erzielen, sich später in der Verlängerung den Zusatzpunkt sichern konnte.
Aber jede Seite hat zwei Medaillen – und diese glänzt bei den Moskitos-Anhängern aktuell eher matt als leuchtend. Denn ausgerechnet in den beiden Derbys gegen Herne gab man eigene Führungen aus der Hand, kassierte seinerseits späte Ausgleichstreffer und musste sich schlussendlich den Miners jeweils geschlagen geben. Für große Diskussionen sorgte auch die 0:2-Niederlage auf eigenem Eis am Mittwoch gegen die TecArt Black Dragons aus Erfurt, die nach zweiwöchiger Coronapause am Westbahnhof ihr erstes Zu-Null-Spiel der Saison ablieferten, während die Stechmücken erstmals ohne eigenes Tor blieben – und dies trotz einer hochkarätigen und namenhaften Offensive um Alexej Dmitriev, Kevin und Mitch Bruijsten, Aaron McLeod, Enrico Saccomani, Robin Slanina oder auch Damian Schneider. Dass dann auch noch ausgerechnet Nolan Redler beide Tore für Erfurt erzielte, tat sein Übriges – wurde doch der Tryout-Vertrag des US-Amerikaners bei den Moskitos unlängst nicht verlängert …
Man tut sich also schwer, den bisherigen Saisonverlauf der Moskitos zu bewerten. Sicher ist nur, dass man am Westbahnhof sicherlich mehr erhofft hatte und mit der Gesamtsituation unzufrieden ist. Und genau dies macht den ESC so gefährlich. Es gilt, von der ersten bis zur letzten Sekunde hellwach zu sein, um die Woche idealerweise mit dem dritten Sieg im dritten Spiel binnen sechs Tagen erfolgreich abzuschließen – die Qualität dazu ist zweifelsohne vorhanden. (Jy)