Waren bei den Saale Bulls in den vergangenen zwei Spielzeiten die beiden erlaubten Kontingentstellen mit Valtteri Hotakainen, Joonas Niemelä sowie Tatu Vihavainen ausschließlich durch finnische Akteure belegt, so wird in der anstehenden Saison neben der blau-weißen Flagge auch erstmals seit 2019/20 (Tyler Mosienko) wieder ein rotes Ahornblatt auf einem MEC-Trikot zu sehen sein. Der Kanadier Mathieu Tousignant wird neben Vihavainen eine weitere Importstelle bei den Händelstädtern besetzen, der Deutschland-erprobte Angreifer wechselt von den Nottingham Panthers aus der Elite Ice Hockey League (EIHL) an die Saale.
Nach 335 Partien mit 80 Punkten (31 Tore) in der American Hockey League (AHL), dem Unterbau der NHL, wagte der seinerzeit 25-jährige Tousignant 2015 den Sprung über den Großen Teich und ist seitdem in Europa aktiv. Seine ersten beiden Spielzeiten außerhalb Nordamerikas absolvierte der Linksschütze in der DEL2 bei den Ravensburg Towerstars, für die er 99 Punkte in 94 Partien sammeln, bei sieben Siegtreffern 44-mal als Torschütze (elfmal im Powerplay, zweimal in Unterzahl) in Erscheinung treten konnte – das Ganze bei 196 Strafminuten. „Er ist ein sehr emotionaler Spieler, der auch keine Angst vor einer Konfrontation, einem Fight hat“, so Sören Sturm, der in der Saison 2016/17 in Ravensburg mit Tousignant zusammenspielte, am Ende belegte man die ersten beiden Plätze der teaminternen EVR-Top-Scorerwertung. „Er ist ein Spieler, der die Fans mit seiner Spielweise definitiv mitreißen wird.“
Auch in der folgenden Spielzeit avancierte der Kanadier, mittlerweile im Kader des schwedischen Zweitligisten Tingsryds AIF, zum Top-Scorer seiner Mannschaft, ehe er nach Deutschland zurückkehrte und sich 2018/19 den Löwen Frankfurt in der DEL2 anschloss. „Mathieu ist ein richtiger, Krieger‘, der aber auch seine Qualitäten als Scorer hat“, so Löwen-Sportdirektor Franz-David Fritzmeier seinerzeit über den Angreifer. „Er ist zudem ein absoluter Führungsspieler.“ In der Mainmetropole avancierte Tousignant – inklusive Playoffs – mit 27 Treffern (elf in Überzahl, einen Shorthander, zwei Gamewinner) zum zweitbesten Torjäger seiner Mannschaft und hatte mit 62 Scorerpunkten (seinem persönlichem Karriere-Bestwert) großen Anteil am Einzug der Löwen ins DEL2-Playoff-Finale, auch wenn man die Serie schlussendlich mit 2:4 gegen Ravensburg verlor – mit Sören Sturm in den Reihen des EVR. „Er hat gegen mich schon einmal im Finale und einmal im Halbfinale verloren“, so ein augenzwinkernder Sturm rückblickend auf die Endspiele 2019 sowie das Aufeinandertreffen im Semifinale 2016.
Doch es sind nicht nur ausschließlich die Offensivqualitäten, die Tousignant an all seinen bisherigen Stationen zum Publikumsliebling haben werden lassen, sondern auch jene von Sturm erwähnte physische Spielweise, die dem Kanadier eben auch die eine oder andere Strafminute einbringt. „Ich will der Spieler sein, den die eigenen Fans lieben, aber die gegnerischen Fans hassen“, so der Angreifer während seiner Frankfurter Zeit in einem Interview gegenüber dem Fachmagazin Eishockey NEWS. „Ich wollte schon immer dieser Typ sein. Auf dem Eis will ich ein unangenehmer Gegner sein, aber abseits des Eises ein netter Mensch.“
Die vergangenen drei Spielzeiten stand Tousignant in Ungarn (DVTK Jegesmedvék), Rumänien (SC Csíkszereda) sowie England (Nottingham Panthers) auf dem Eis und freut sich auf die Rückkehr nach Deutschland und zu den Saale Bulls. „Ich bin wirklich stolz darauf, Teil der Organisation zu werden, ich freue mich auf die neue Herausforderung“ so Halles neue Nummer sieben. Bis Mitte April noch für Nottingham am Spielbetrieb in der EIHL teilnehmend, stieg Tousignant unmittelbar nach dem Ende der dortigen Playoffs in die Saisonvorbereitung ein und steht bereits in regem Austausch mit dem halleschen Off-Ice-Team.
Die Saale Bulls sind stolz, Mathieu Tousignant von einem Engagement in Halle überzeugt zu haben und wünschen ihm eine erfolgreiche und verletzungsfreie Spielzeit 2022/23 im MEC-Trikot. (Jy)