Zum Ausklang des vierten Advents wurde es im halleschen Sparkassen-Eisdom noch einmal spannend und es ging auf dem Eis hoch her. Die Saale Bulls begrüßten zu ihrem Heimspiel die Beach Boys vom Timmendorfer Strand und sie wollten natürlich an die Spitzenleistung vom Freitag gegen Braunlage anknüpfen.
Und auch heute Abend zeigten die Bulls, dass sie das Spiel von Beginn an bestimmen können und setzten die Gäste aus Schleswig-Holstein gleich ordentlich unter Druck. Doch anders als am Freitag am Wurmberg taten sie sich heute wieder mehr als schwer, ihre Torchancen auch effektiv zu nutzen. Denn auch bei allem spielerischen Druck durften die Stärken der Beach Boys nicht unterschätzt werden. Diese lauerten ihrerseits auf gute Gelegenheiten zum Kontern und bekamen sie schneller, als es den Gastgebern lieb war. So stand Clemens Ritschel in der sechsten Spielminute plötzlich einem Angriffstrio der Gäste gegenüber und nachdem er die ersten beiden Torschüsse noch abwehren konnte, netzte im dritten Nachschuss Denis Akimoto dann doch zur 0:1-Führung für Timmendorf ein.
Die Bulls blieben dennoch bei ihrer Taktik und es ging weiter in den Angriff. Die Timmendorfer auf der anderen Seite versuchten nun, mit Händen und Füssen ihre Führung zu verteidigen, aber dabei schossen sie aus Sicht des Hauptschiedsrichters Christian Rüdigers anscheinend mehr als einmal über das Ziel hinaus. So kassierten sie in der Folge 7 Strafen und die Bulls waren lange Zeit mit einem Mann mehr auf dem Eis. Dies nutzten die Saalestädter, um etwas gegen den Rückstand zu tun. Daniel Buchholz im Tor der Gäste wehrte sich noch tapfer. Als Timmendorf in der 10. Minute aber sogar 2 Spieler in der Kühlbox sitzen hatte, drehten die Bulls noch mehr auf und konnten kurz vor Ablauf der ersten Strafzeit durch Danny Albrecht endlich ausgleichen.
Weitere Tore, trotz vieler Chancen, verhinderten die Beach Boys, aber die Strafbank hielten sie weiterhin warm. So standen sie gegen Ende des ersten Abschnittes erneut mit zwei Mann weniger auf dem Eis und die Bulls waren dieses Mal schneller mit der erfolgreichen Verwertung. So markierte Denis Fominych mit seinem Treffer die Führung für die Hallenser klarmachte. Mit diesem Stand von nun 2:1 ging es in die erste Pause.
Im zweiten Abschnitt schalteten die Bulls – mit der Führung im Rücken – nun gefühlt einen Gang zurück, aber sie ließen sich dabei nicht das Spiel aus der Hand nehmen. Die Timmendorfer sicherten sich zwar mehr Raum auf dem Eis, was sich auch auf die Anzahl ihrer Angriffe und Torschüsse auswirkte. Doch es entwickelte sich ein eher unruhiges Hin und Her. Bei diesem hatten beide Teams zwar einerseits gute Gelegenheiten, aber es häuften sich auch Fehlpässe und Puckverluste. Letztlich konnte keine Mannschaft ein weiteres Tor in diesem Drittel erzielen. Somit ging es nach den zweiten zwanzig Minuten beim gleichen Spielstand zurück in die Kabinen.
Eine so knappe Führung birgt in einer so schnellen Sportart, wie dem Eishockey, immer die Gefahr, doch noch den Ausgleichstreffer zu kassieren und so mussten die Bulls im letzten Abschnitt nun noch einmal nachlegen. Dafür zündeten sie noch einmal den Turbo und erneut hatte Buchholz einiges im Tor der Gäste zu tun. Nach einigen geblockten Schüssen sprang ihm dann – nach einem Schuss von Philipp Gunkel – der eigentlich schon gesicherte Puck wieder aus der Fanghand und selbiger landete zum 3:1 im Tor hinter ihm.
Doch die Timmendorfer steckten nicht auf, warfen noch einmal alles nach vorn und kämpften verbissen um den Anschlusstreffer. Und nur 45 Sekunden nach dem 3:1 konnten die Gäste im Zuge einer etwas ungeordneten Situation vor dem halleschen Tor erneut den dritten Nachschuss zum Anschlusstreffer nutzen. Dank des Treffers von Yannick Henry konnte also der alte (knappe) Abstand wiederhergestellt werden. Dies gab den Gästen noch einmal Rückenwind und sie witterten schon den Ausgleich. So ging es auf dem Eis noch einmal hoch her und beide Teams wollten mit Nachdruck den nächsten Treffer erzwingen.
Doch die Timmendorfer schossen dabei wieder über das Ziel hinaus und entsprechend gab es wegen unsportlichen Verhaltens wieder eine Strafzeit. So waren die Hausherren erneut am Zug und drängten zum Timmendorfer Tor. Nach einem Check von Hinten gegen Georg Albrecht sollte nun auch noch Denis Akimoto für 2 Minuten auf die Strafbank. Doch auf dem Weg zu dieser fielen wohl einige unschöne Wort in Richtung Schiedsrichtergespann, woraufhin Hauptschiedsrichter Rüdiger ganz klar durchgriff und Akimoto wegen Beschimpfung von Offiziellen mit einer Matchstrafe belegte. So konnten die Saale Bulls auch die letzten Spielminuten in Überzahl agieren und Igor Bacek nutzte diese zum Ausbau der Führung auf 4:2. Die Timmendorfer sahen als letzte Möglichkeit für sich, den Torwart kurz vor Ende herauszunehmen. Den erhofften Vorteil brachte diese Aktion nicht mehr, aber auch die Bulls konnten den Puck nicht noch einmal ins gegnerische Tor einnetzen. So endete das Spiel beim Stand von 4:2.
Die Saale Bulls konnten durch diesen Sieg das 6-Punkte-Wochenende komplett machen. Im letzten Spiel vor Weihnachten müssen die Saale Bulls noch einmal auswärts ran und das mit einem echten Kracher. Am kommenden Freitag wartet kein geringerer als der derzeit unangefochtene Tabellen-Spitzenreiter vom Herner EV. Dort die nächsten Punkte zu holen wird wohl eine echte Herausforderung. Doch nichts ist unmöglich!
Torschützen:
0:1 Denis Akimoto – 6.
1:1 Danny Albrecht – 12.
2:1 Denis Fominych – 18.
3:1 Philipp Gunkel – 42.
3:2 Yannick Henry – 42.
4:2 Igor Bacek – 49.
Tore: 4:2 (2:1/0:0/2:1)