Zum ersten Mal im neuen Jahr war es am Sonntagabend im Sparkassen-Eisdom Zeit für das nächste Mitteldeutsche Derby gegen die EXA IceFighters Leipzig. Und auch die bereits 40. Ausgabe dieses Derbys versprach wieder Spannung und Kampf auf dem halleschen Eis, da die Gäste aus Sachsen in den vergangenen zwei Aufeinandertreffen in dieser Saison verloren hatten und einen neuen Versuch für einen Sieg starten wollten. Doch auch die Hausherren von den Bulls wollten ihrer Statistik einen weiteren Derbysieg hinzufügen.
Bei dieser nicht einfachen Aufgabe lief nun auch der Kapitän der Saale Bulls Kai Schmitz zum ersten Mal nach seiner sechsmonatigen Verletzungspause wieder zu Hause auf. Unter seiner Führung sollte es zum Heimsieg gehen und die Hallenser legten von Anfang an ordentlich los. Die Gäste aus Sachsen waren im ersten Drittel noch nicht richtig im Spiel angekommen, dieses bestimmten die Saalestädter und konnten sich gleich mehrfach im Abschnitt der Gäste festsetzen.
Dieser Vorwärtsdrang wurde jedoch durch eine Strafe gegen die Hallenser gestoppt, wobei die Leipziger nicht lange einen Vorteil mit dem zusätzlichen Spieler auf dem Eis hatten. Denn auch die Gäste kassierten kurz darauf eine Strafe und es ging mit vier gegen vier weiter. Den zusätzlichen Platz auf dem Eis nutzten die Bulls zu einem schnellen Angriff und Eric Wunderlich konnte den Puck, trotz des Gedränges durch die Leipziger Verteidiger, ins Netz hämmern. Nach dem Schuss schleuderte er „Dank“ seines Geschwindigkeitsüberschusses in die Bande und musste aufgrund einer daraus resultierenden Knieverletzung vom Eis gebracht werden.
Die Hausherren dominierten das Spiel dennoch weiter, aber stellenweise fehlte es dann doch an der nötigen Konzentration und sie ließen den IceFighters zu viele Gelegenheiten zu eigenen gefährlichen Aktionen. Zudem musste dann auch noch Mosienko mit einer Strafzeit raus und die Bulls mussten dafür zahlen. Ein Überzahlangriff der Gäste endete mit dem erfolgreichen Abschluss, denn Stephan Tramm umkreiste das Tor der Bulls und platzierte den Puck in der linken Ecke zwischen dem Pfosten und dem Schoner von Schrörs.
Trotz des Ausgleiches blieben die Bulls weiter dran und wollten nachsetzen. Der Dauerangriff auf das Tor der Leipziger erzeugte gute Möglichkeiten. Aber erst der platzierte Schuss von Rückkehrer Kai Schmitz brachte die erneute Führung. Er bekam die Scheibe beim Bully im Drittel der Leipziger und konnte von kurz vor der blauen Linie zwischen allen Spielern hindurch die schwarze Scheibe ins Netz zirkeln. Unter dem Jubel der Fans gingen die Bulls damit wieder verdient in Führung und hatten auch die restliche Drittelzeit klar die Nase vorn. Doch leider blieben die Torchancen von Burns, Francis und den anderen doch am Torgehäuse oder in der Fanghand von Arnsperger hängen.
Nach der ersten Pause ging es so beim Stand von 2:1 weiter und die Sachsen waren nun auch richtig im Spiel angekommen. Nun waren sie es, welche aufdrehten und den Ausgleich wiederherstellen wollten. Doch bei ihrem Einsatz schossen sie über das Ziel hinaus und so ging es für einen ihrer Spieler auf die Strafbank. Diese Überzahl nutzte Tim May zum Ausbauen des Spielstandes auf 3:1. Mit dieser guten Führung ließen die Saalestädter etwas auf dem Eis nach und erneut war Leipzig zur Stelle, um einen Zwischenspurt hinzulegen. So konnten die Gäste mit zwei Toren von Antti Paavilainen (24.) und Florian Eichelkraut (25.) innerhalb von 1,5 Minuten den Ausgleich holen.
Mit diesem Zwischenspurt ließen sie die Bulls erst einmal etwas geschockt auf dem Eis zurück und wieder war die Partie völlig offen. Die Leipziger nutzten ihren Lauf, um weiter Druck zu machen und wollten nun möglichst selbst in Führung gehen. Aber da hatten die Saalestädter noch ein Wörtchen mitzureden und die Antwort folgte sogleich, Nach einigen schnellen Seitenwechseln schnappte sich Alexander Zille den Puck und netzte ihn in der 27. Minute zum 4:3 ein.
Bis zur zweiten Pause ging es weiter schnell und hart auf dem Eis zur Sache, wobei die Leipziger sich aufgrund des Rückstandes und dem daraus resultierenden „Muss“ zum Angriff den größeren Spielanteil sichern konnten. Doch Dank der guten Defensivleistung der Hausherren konnten sie keine weiteren Tore erzielen. Auch Halle suchte weiter seine Chancen, wobei z.B. Jannik Striepeke beim Angriff vor dem Leipziger Tor unsanft gestoppt wurde und bekam folgerichtig einen Penalty zugesprochen. Doch dieser Schuss ging leider am Tor der Gäste vorbei und die Abpraller traf nur einen der Linienrichter.
Der letzte Spielabschnitt gestaltete sich wieder ausgeglichener und beide Teams versuchten auf Augenhöhe, sich jeweils einen Vorteil zu erspielen. Diese Vorteile wechselten immer wieder zwischen beiden Mannschaften hin und her. Dabei wurden Torschüsse mit flüssigem Spiel durch die ständigen Seitenwechsel recht rar. Und die wenigen Gelegenheiten nutzten nun weder die Hallenser noch die Leipziger. Leipzigs Trainer Sven Gericke nahm nach einer Auszeit für die letzten gut zwei Minuten seinen Torwart vom Eis. Dies steigerte die Spannung noch einmal enorm, aber auch der eine Feldspieler mehr brachte den Sachsen nichts Zählbares mehr ein.
Halle kann damit vor 2.325 Zuschauer den dritten Derbysieg dieser Saison verdient – mit dem Endstand von 4:3 – einfahren. Für die Saale Bulls geht es am kommenden Freitag zu Hause gegen die Mannschaft des ECC Preussen Berlin im Sparkassen-Eisdom weiter.
Torschützen:
1:0 Eric Wunderlich – 4.
1:1 Stephan Tramm – 6.
2:1 Kai Schmitz – 8.
3:1 Tim May – 23.
3:2 Antti Paavilainen – 24.
3:3 Florian Eichelkraut – 25.
4:3 Alexander Zille – 27.
Tore: 4:3 (2:1/2:2/0:0)