Im heimischen Sparkassen-Eisdom ging es – nach den spannenden Einstandsspielen für Trainer Georgi Kimstatsch – zur gewohnten Eishockeyzeit am Freitagabend gegen die altbekannten Akademiker aus der Bundeshauptstadt weiter. Und die Statistik sprach deutlich für die Hausherren, aber jede Statistik kann auch mal danebenliegen.
Und damit die Bulls es nicht wieder so spannend machen, wie in der letzten Begegnung gegen F.A.S.S. in Berlin, hieß es wieder mit Power von der ersten Minute in den Angriff und sich nicht wieder ungewollt in die Defensivrolle drängen zu lassen. Dies taten sie auch nicht, sondern zeigten, dass ihnen Eishockey Spaß macht und sie die Berliner auf jeden Fall nicht als Sieger vom Eis gehen lassen wollen. So kamen die Gäste dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung der Bulls fast nicht aus ihrem Drittel heraus. Und Christian Krüger flog der Puck ordentlich um die Ohren. Es war dann auch einer dieser Hammerschüsse von Eric Wunderlich, welcher von der blauen Linie abzog und die Bulls bereits in der dritten Minute verdient in Führung brachte.
Auf dieser ruhten sie sich dann auch nicht aus, denn die Richtung war weiter das Hauptstadttor und es waren einige sehr guter Chancen dabei. Doch erst Christopher Gard baute die Führung aus. Nachdem Krüger zuvor noch zwei Torschüsse abwehren konnte, lag der dritte Abpraller günstig für Gard und er versenkte ihn in der Ecke. Die Gäste wehrten sich danach mit allen Kräften, aber außer einer Strafzeit sprang dabei nichts heraus. Dieses Überzahlspiel nutzte auch sogleich der „50-Meter-Schütze“ Travis Martell, dieses Mal zwar aus kürzerer Distanz, jedoch genauso zielsicher. Er baute (aus 20 Meter) die Führung auf 3:0 aus. Bei diesem Stand ging es dann auch in die erste Pause.
Nach dem Wiederanpfiff waren die Hausherren zwar weiter die dominierende Mannschaft, aber sie hatten anscheinend beim Blick auf den Torstand einen Gang zurückgeschalten und fuhren nicht mehr jeden Angriff bis zum Ende. Dabei ließen sie den Akademikern jedoch nicht so viel Platz, dass diese hätten gefährlich werden konnten. Diese wehrten sich aber weiter mit Händen und Füssen und sammelten so weiter fleißig Strafzeiten. So bekam unter andern Torhüter Krüger eine 10-Minutenstrafe wegen unsportlichen Verhaltens. Die Überzahlspiele konnten jedoch leider nicht von den Bulls zu weiteren Treffern genutzt werden. Richtig spannend wurde es erst zur Mitte des Drittels, denn dort hatten die Bulls den Puck eigentlich schon im Tor versenkt, aber nach einer (anschließenden) handfesten Auseinandersetzung vor dem Gästetor entschied Hauptschiedsrichter Jörg Edler wegen Torraumabseits gegen das Tor.
So ging es beim gleichen Stand weiter und die Saalestädter wollten es anscheinend richtig spannend machen, denn bei einem Konter der Berliner zeigte nach einem Beinstellen von Matt Abercrombie der Schiri bereits eine Strafe an. Doch bevor abgepfiffen wurde, bekam auch noch Philipp Gunkel eine Strafe wegen eines Stockschlags aufgebrummt. Damit standen die Hausherren plötzlich mit nur noch drei Feldspielern den Berlinern gegenüber. So bekam Clemens Ritschel, welcher bereits das ganze Spiel über mit einer Spitzenleistung sein Tor sauber gehalten hatte, eine harte Aufgabe zur Spielmitte. Doch diese meisterte er mit Bravour und die zwei harten Minuten überstanden die Bulls ohne Gegentreffer. Nachdem die Bulls wieder vollzählig waren, ging es wieder in die Offensive, aber dies endete ohne zählbaren Erfolg.
Der letzte Spielabschnitt startete damit beim gleichen Stand von 3:0. Doch jetzt wollten die Bulls dem Sack endgültig zumachen und zogen noch einmal das Tempo ordentlich an. Da hatten die Akademiker Schwierigkeiten mitzukommen und so konnte Philipp Gunkel aus einem schnellen Angriff heraus vor das Tor ziehen und erfolgreich abschließen. Damit war die Partie wohl endgültig gelaufen, aber es wurde weiter nachgelegt und auch Benjamin Thiede trug sich kurze Zeit später ebenfalls in die Torschützenliste ein.
Die Berliner konnten sich weiter nur auf Konter verlegen und blieben mit diesen auch gefährlich. Doch dort war auch weiter Clemens Ritschel zur Stelle und hielt alle Torschüsse auf. Nach einem dieser Konter waren die Bulls wieder im Angriff und konnten den Puck im Tor der Berliner versenken, wie danach auch Torhüter Krüger bestätigte, aber wieder entschied Schiedsrichter Edler gegen das Tor. Dies sorgte im gesamten Sparkassen-Eisdom für Unverständnis, da ohne Torraumabseits der Puck eindeutig hinter der roten Linie war. Doch von dieser Entscheidung unbeeindruckt ging der Kampf um das versagte Tor sportlich weiter und Marco Habermann konnte diesen Treffer in der 56. Minute auch nachholen. Nach einer Auszeit der Gäste brachten diese mit Ruhe die Begegnung ohne weitere Tore zu Ende.
So konnte sich Clemens Ritschel mit einer starken Leistung sein Shutout sichern und wurde dafür auch gebührend von den Fans der Saale Bulls gefeiert. Nach diesem Wochenendeinstand nach Maß und den ersten drei Punkten geht es am Sonntag wieder Richtung Westen. Dort warten die „Stechmücken“ des ESC Moskitos Essen und natürlich wollen sie Saale Bulls ihre Punkteausbeute dort komplett machen.
Torschützen:
1:0 Eric Wunderlich – 3.
2:0 Christopher Gard – 9.
3:0 Travis Martell – 13.
4:0 Philipp Gunkel – 43.
5:0 Benjamin Thiede – 51.
6:0 Marco Habermann – 56.
Tore: 6:0 (3:0/0:0/3:0)
[RJ]