Am vergangenen Freitag hatten die Saale Bulls die Black Dragons aus Erfurt zu Gast. Die knapp 900 Zuschauer erlebten ein überaus spannendes, schnelles und vor allem aggressives Spiel. Die Saalestädter zeigten, dass sie mittlerweile besser ins Spiel kommen als noch vor einer Woche, während sich die Erfurter Spieler öfter auf der Strafbank aufhielten als auf dem Eis. 21 Strafen, 14 davon für die Thüringer, gleich zweimal flogen die Fäuste! Am Ende gewannen die Saale Bulls mit 4:2 gegen die Gäste. Obwohl noch immer Laufschwächen und Absprachefehler zu erkennen sind, überzeugte die Mannschaft mit schnellen Pässen und schönen Toren. Lediglich die Schiedsrichter sorgten mit ausgedehnten Entscheidungsdiskussionen für Unmut bei Spielern und Fans.
Als „Offensivfeuerwerk“ angekündigt, erlebten die Fans gleich zu Beginn des Spiels starke Erfurter, die die Trainingsrückstände der Saale Bulls ausnutzen wollten. Doch die zeigten sich zäher und bereits besser aufeinander abgestimmt als letzte Woche. Somit waren die Leistungen beider Teams in den ersten Minuten grundsätzlich ausgeglichen. Doch Erfurt zeigte sich schon hier deutlich aggressiver und kassierte somit auch gleich zwei Strafen in der 5. und 10. Minute wegen Haltens. Die Überzahlsituation wusste der amtierende Meister der Oberliga Ost zunächst nicht für sich zu nutzen, da die Dragons jegliche Angriffe früh stören konnten. Erst in der 7. Minute erzielte Topscorer Robin Slanina, begleitet von Robin Sochan und Kai Schmitz, das erlösende 1:0. Wenig beeindruckt, drückten die Gäste allerdings immer wieder in Richtung Hallenser Tor, scheiterten aber aufgrund unpräziser Abschlüsse und einem starken Dustin Haloschan. Selbst Überzahlsituationen wussten die Erfurter nicht auszunutzen. Neuzugang Oleg Seibel zeigte den Drachen schließlich in der 16. Minute, wie die Überzahl korrekt ausgenutzt wird, und versenkte die schwarze Scheibe für die Heimmannschaft. Am Ende des ersten Drittels stand es demnach 2:0.
Vielleicht waren die Saale Bulls vom eigenen Erfolg noch etwas betäubt, als sie nach der ersten Pause zurück aufs Eis kamen, denn kaum war das zweite Drittel angepfiffen, netzte Ryan Olidis für die Gäste zum 2:1 ein. Mit diesem Erfolg im Rücken schlängelte sich der Drachen-Sturm immer wieder vors hallesche Tor und verunsicherte die Gastgeber sichtlich. Obwohl die Bulls auch eigene Torchancen herausarbeiteten, dominierten die Black Dragons das zweite Drittel zunächst deutlich. Der Ausgleich in Unterzahl durch den beeindruckenden Alleingang von Marcel Weise spiegelte die Irritationen des halleschen Teams wieder. Doch dann stand Erfurt sich selbst im Weg. Denn die Landeshauptstädter sorgten nun für eine dauerhaft angewärmte Strafbank. Gleich fünf Strafen hintereinander, eine davon als Disziplinarstrafe, verhängten die Offiziellen gegen die Gäste. Die Zeit, die die Erfurter brauchten, um mit den Schiedsrichtern ausführlich zu diskutieren, nutzten die Hallenser offensichtlich, um sich zu sammeln. Die Erfurter Defensive hatte es nun mit cleveren Kombinationen und starken Bullen-Stürmern zu tun. Vor allem Michael Schön, Daniel Lupzig und Robin Slanina konnten sich immer wieder den Weg zum Gästetor freikämpfen. Matthias Schubert war es dann allerdings, der in der 30. Minute nach einer DEL-reifen Passkombination, das 3:2 machte.
Das letzte Drittel begann zunächst als Fortsetzung des Zweiten. Viel Aggressionen im Spiel und Erfurter auf der Strafbank. Doch Eric Wunderlich nahm den Black Dragons in der 49. Minute mit dem 4:2 die Illusionen, das Spiel noch einmal drehen zu können. Denn nun baute sich vor Haloschan eine unpassierbare Bullen-Mauer auf, an der die Erfurter regelmäßig scheiterten. Somit blieb es beim 4:2.
Die Fans zeigten sich nach dem Abpfiff überaus dankbar, wusste man doch, wie wichtig dieser Sieg war und wie stark die Black Dragons sind. Dem Selbstbewusstsein der halleschen Mannschaft kann das nur zu Gute kommen.
Das nächste Heimspiel findet kommenden Freitag, 18.10.2013, um 20:00 Uhr im Eisdom an der Halle Messe statt. Die Saale Bulls empfangen dann Tornado Niesky.