Kurz nach ihrem hart erkämpften Derbysieg gegen die Icefighters Leipzig saßen die Saale Bulls bereits wieder im Mannschaftsbus in Richtung Tilburg. In den Niederlanden warteten die Trappers bereits auf das Rückspiel in der Meisterrunde, da sie nach ihrer Niederlage im halleschen Sparkassen-Eisdom wohl noch eine Rechnung offen hatten. Für die Saale Bulls hatte sich nach dem Freitagsspiel die Personalsituation nicht wirklich verbessert, so dass Trainer Georgi Kimstatsch erneut mit einem sehr dezimierten Kader auskommen musste.
Auf dem Eis der Trappers entwickelte sich zunächst ein sehenswertes und ausgeglichenes Spiel. Halle kämpfte beherzt um jeden Puck, aber auch die Hausherren hielten dagegen und gingen mit ihrer bekannten, sehr körperlichen Spielweise zur Sache. So konnten sie zwar verhindern, dass die Gäste zu vielen Torchancen kamen, aber sich selbst dezimierten sie ebenfalls, denn sie kassierten die ersten Strafzeiten. So standen sie in der fünften Spielminute gleich mit zwei Mann weniger auf dem Eis und Philipp Gunkel netzte zum Führungstreffer ein.
Doch in der Folge drehten nun die Niederländer richtig auf, während die Hallenser dann doch dem kräftezehrenden Spiel Tribut zollen mussten. Nach einigen sehr schnellen Angriffen musste sich Clemens Ritschel im Tor der Hallenser dann auch geschlagen geben und Nick de Ruijter konnte zum 1:1 ausgleichen. Für die Bulls wurde es nun zunehmend schwieriger auf dem Eis, denn auch sie gerieten immer wieder in Unterzahl und die Trappers schlugen nahezu jedes Mal gnadenlos zu. So war es erst Diederick Hagemeijer, welcher die Hausherren in Führung brachte, während Artur Tegkaev gerade eine Strafzeit absitzen musste. Danach konnte Mitch Bruijsten – ebenfalls in Überzahl – zum 3:1 nachlegen. Die Bulls kämpften zwar weiter, aber es waren die Trappers, welche das Spiel bis zur ersten Pause weiter dominierten.
Im zweiten Abschnitt dasselbe Bild – die Tilburger machten weiter ihr Spiel und präsentierten sich extrem körperbeton. So konnten sie alle Angriffe der Hallenser recht hart stoppen. Doch es waren weiter die Saalestädter, welche die Strafen kassierten. Danny Stempher baute mit diesem Vorteil die Führung der Trappers zum 4:1 aus. Jedoch meldeten sich die Bulls nun mit einem schnellen Angriff zurück und Denis Fominych netzte zum 4:2 ein.
Aber dies stachelte die Trappers nur noch mehr an und sie brauchten ja eigentlich nur auf den nächsten Überzahlvorteil zu warten. Und wieder wurden solche Überzahlspiele mit den Toren von Ivy van de Heuvel und Shane McColgan ausgenutzt, welche so bis zur 27. Minute bereits auf 6:2 erhöhen konnten. Die Auseinandersetzungen auf dem Eis wurden nun auch immer härter. So kassierten Shane McColgan und Denis Fominych mit dem Pausenpfiff noch je eine 10 Minuten Disziplinarstrafe.
Leider schafften es die Saale Bulls auch im letzten Spielabschnitt nicht, in ihr Spiel zu finden, oder das Spiel sogar noch zu drehen. Die Trappers drängten weiter nach vorn und brachten dabei auch immer mehr unnötige Härte ins Spiel. Mittlerweile mehr als unverständlich verteilte Hauptschiedsrichter André Schrader jedoch den Großteil der Strafen weiter an die Bulls und so waren diese nur noch im Verteidigungsmodus. Levi Houkes konnte dann noch einmal ein Überzahlspiel nutzen und in der 52. Minute den Endstand von 7:2 herstellen. Kurz vor Spielende gab es dann doch noch eine längst überfällige Strafe gegen die Gastgeber: Nachdem Georg Albrecht verletzt vom Eis musste, erhielt Mickey Bastings wegen hohen Stockes mit Verletzungsfolge eine 5 plus Spieldauerstrafe und durfte zum Duschen. Da aber auch die Hallenser noch Strafen absitzen mussten, konnten sie diesen Vorteil nicht mehr für sich nutzen und das Spiel ging ohne weiteres Tor zu Ende.
So mussten die Saale Bulls ihre Heimreise ohne Punkte antreten und haben nun eine Woche Zeit, um zu regenerieren und neue Kräfte zu sammeln. Am Freitag geht es wieder auswärts weiter, dann warten die Wedemark Scorpions auf die Saale Bulls. Und die Bulls werden dann erneut alles versuchen, um den „Auswärtsfluch“ der Meisterrunde zu besiegen.
Torschützen:
0:1 Philipp Gunkel – 5.
1:1 Nick de Ruijter – 9.
2:1 Diederick Hagemeijer – 11.
3:1 Mitch Bruijsten – 15.
4:1 Danny Stempher – 21.
4:2 Denis Fominych – 23.
5:2 Ivy van de Heuvel – 27.
6:2 Shane McColgan – 30.
7:2 Levi Houkes – 52.
Tore: 7:2 (3:1/3:1/1:0)