Nach knapp zwei Wochen Pause ging es für die Saale Bulls endlich wieder auf dem Eis weiter. Nach dem Deutschland-Cup stand für sie der Start in den zweiten Teil der Hauptrunde auf dem Plan und es musste sich im Vergleich zum Ende des ersten Teils auf jeden Fall etwas tun. Zumindest in der Krankenstation der Bulls hatte sich etwas geändert, denn bis auf Georg Albrecht waren alle Spieler wieder gesund in den Kader zurückgekommen. An der Bande fehlte jedoch in diesem Spiel Assistenztrainer Stephan Klingner, welcher aufgrund einer ausgekugelten Schulter operiert werden musste und für einige Zeit ausfällt.
In Sachen Mannschafsstärke herrschten also die besten Voraussetzungen für ein erfolgreiches Heimspiel im Sparkassen-Eisdom. Und mit dem Tabellenletzten aus Timmendorfer Strand begrüßten die Bulls einen vermeintlichen Aufbaugegner, der jedoch nicht zu unterschätzen war, wenn man erfolgreich mit der Aufholjagd in der Tabelle beginnen wollte. Die Gäste mussten im ersten Abschnitt recht schnell einsehen, dass an der Saale wohl die Hausherren das Spiel bestimmen werden. Die Bulls zogen ein ums andere Mal vor das Tor der Timmendorfer, aber noch wollte der Knoten beim Tore schießen nicht platzen. Die Rolle des „Dosenöffners“ übernahm dann in der neunten Spielminute Maximilian Spöttel und netzte zur 1:0-Führung ein.
Damit endeten 135 Minuten ohne Treffer der Bulls und unter dem Jubel der Fans war dies nun auch das richtige Startzeichen in dieser Partie. Denn nur knapp eine Minute später legte Jannik Striepeke nach dem Wiederanbully nach und erhöhte auf 2:0. Die Hausherren ließen auch mit der Führung im Rücken nicht nach und anscheinend wollten sie die lange torlose Zeit nun nachholen, denn aus allen Winkeln und Gelegenheiten zogen sie aufs Tor ab. Dies brachte den Bullsfans gleich noch weitere drei Mal die Gelegenheit über den erfolgreichen Abschluss zu jubeln, denn Johannes Ehemann (13.), Nathan Robinson (17.) und Steven Tarasuk (18.) legten in diesem Drittel mit ihren Treffern nach. Die Gäste von der Ostsee machten es ihnen aber auch leicht, denn sie gerieten mit ihrer übertrieben harten Verteidigung immer wieder in Unterzahl. Die Saalestädter ließen sich diese Gelegenheiten heute endlich nicht mehr entgehen und nutzten so gut wie jedes Powerplay für ein Tor.
Nach der Pause ging es so beim Stand von 5:0 weiter und das Spiel war nach dem bisherigen Verlauf wohl auch schon entschieden. Doch die Bulls ließen sich davon nicht täuschen und machten dort weiter, wo sie im ersten Drittel aufgehört hatten. Also gab es weiter Druck auf das Tor der Gäste, welches nach einem Torhüterwechsel nun von Jordi Buchholz verteidigt wurde. Auch er wurde von Beginn an ordentlich geprüft, da sich die Timmendorfer nur mit kurzen Kontern aus dem eigenen Drittel befreien konnten. So dauert es nur gut vier Minuten, bis auch der neue Torwart hinter sich greifen musste und Tim Dreschmann zum 6:0 einnetzte.
Und kurze Zeit später war es erneut Dreschmann, welcher den Fans Grund zum Jubeln gab und in der 27. Minute auf 7:0 erhöhte. Die Gäste aus Schleswig-Holstein fanden bis dahin kein Rezept gegen die Hausherren und hingen weiter in ihrem Drittel fest. Mit unvermindertem Druck brachten die Bulls in der 28. Minute den Puck durch einen Schlagschuss von Eric Wunderlich erneut über die rote Linie, Hauptschiedsrichter Ruhnau entschied jedoch gegen den Treffer und es blieb beim alten Stand. Das heizte die Bulls aber noch mehr an und Philipp Gunkel hämmerte die Scheibe in der 33. Minute unhaltbar ins Tor. Doch das Drittel war noch nicht zu Ende und die Gäste von der Küste meldeten sich in Gestalt des Ex-Hallensers Daniel Lupzig doch noch einmal zurück, als dieser in der 35. Minute, unter dem Jubel der 6 angereisten Fans der Timmendorfer, auf 8:1 verkürzte.
Mit diesem Stand ging es dann auch in die zweite Pause. Nach dieser waren die Bulls aber anscheinend mit den Gedanken noch in der Kabine und hatten aufgrund des Spielstandes die Partie wohl bereits als sicheren Sieg abgehakt. Nicht so der EHCT, welcher nun in den ersten Minuten des letzten Abschnittes noch einmal alles gab und mit den Toren von Cedric Montminy (41.) und Tauno Zobel (43.) auch erfolgreich abschließen konnte. Erst eine Auszeit bei den Saale Bulls brachte wieder Ruhe in deren Reihen und sie zogen das Spiel beim Stand von 8:3 wieder an sich.
Die letzten 15 Spielminuten gehörten dann auch wieder den Gastgebern. Ein zweistelliges Ergebnis war möglich und lag in der Luft, vor allem nachdem Tim May in der 49. Minute auf 9:3 erhöhen konnte. Die Bulls hatten noch 11 Minuten, um den 10. Treffer der Partie zu erzielen, aber aller Einsatz brachte nur noch Einschläge am Gehäuse und auf dem Körper oder den Schläger von Jordi Buchholz.
Nichts desto trotz – die Saale Bulls starten damit nach der Länderspielpause erfolgreich in die zweite Hälfte der Hauptrunde und sichern sich die ersten drei Punkte.
Bereits am Sonntag geht es für sie erneut gegen eine Ostseemannschaft weiter, aber sie fahren zu den Piranhas nach Rostock und wollen dort die nächsten drei Punkte fischen.
Torschützen:
1:0 Maximilian Spöttel – 9.
2:0 Jannik Striepeke – 10.
3:0 Johannes Ehemann – 13.
4:0 Nathan Robinson – 17.
5:0 Steven Tarasuk – 18.
6:0 Tim Dreschmann – 24.
7:0 Tim Dreschmann – 27.
8:0 Philipp Gunkel – 33.
8:1 Daniel Lupzig – 36.
8:2 Cedric Montminy – 41.
8:3 Petr Gulda – 43.
9:3 Tim May – 49.
Tore: 9:3 (5:0/3:1/1:2)