Von 38 absolvierten Spielen endeten 14 Partien mit nur einem Tor Unterschied, von denen man neun verlor. Gegen die Hannover Indians mit 8:0 gewonnen, elf Tage später mit dem gleichen Ergebnis gegen Krefeld verloren. Eine 5:1-Führung nach 21 Minuten gegen Tilburg aus der Hand gegeben, im Anschluss noch neun (!) Gegentore kassiert und zweistellig mit 5:10 verloren – nur, um zwei Tage später gegen Tabellenführer Hannover Scorpions nach 56 Sekunden mit 2:0 zu führen, später 3:4 zurückzuliegen, das Spiel auf 6:4 zu drehen und nach dem erneuten Ausgleich doch noch mit 8:6 gegen den Ligenprimus zu gewinnen. Und dies, nachdem man gegen die Mellendorfer im bisherigen Saisonverlauf bereits mit 0:5 sowie 2:11 verloren hat – der Herforder EV bietet seinen Anhängern in Zeiten von geschlossenen Freizeitparks eine etwas andere Art von Achterbahnfahrten.
Die Spielzeit des Aufsteigers ist durchzogen von überraschenden Ergebnissen und einer „konstanten Inkonstanz.“ Mit der fünftbeste Offensive (138 Treffer), allerdings gepaart mit der löchrigsten Abwehr der Liga (187 Gegentore), finden sich die Drachen aktuell auf den zehnten Tabellenplatz wieder. Jenem entscheidenden Rang, der noch zur Teilnahme an den Pre-Playoffs berechtigt. Doch die Ice Dragons spüren bereits den Atem der Verfolger aus Krefeld und Rostock im Nacken, so dass die Ostwestfalen jeden Punkt benötigen, um sich der Angriffe der ärgsten Rivalen zu erwehren.
Die herausragenden Akteure im HEV-Kader sind zweifelsohne die beiden Top-Scorer Ralf Rinke und Björn Bombis, die beide jeweils 55 Punkte sammeln konnten, wobei Erstgenannter mit 23 Treffen auch aktueller Top-Torjäger der Drachen ist. Hinter dem Duo lassen sich die nicht minder offensivstarken Marius Garten sowie der Kanadier Christophe Lalonde finden, mit Ulib-Gleb Berezovskyy steht auch ein ehemaliger Saale-Bulls-Stürmer (2015/16) im Herforder Line-up.
Wenn sich beide Mannschaften am Dienstag ab 19 Uhr im Sparkassen-Eisdom gegenüberstehen, geht es für das Team von Bulls-Head-Coach Ryan Foster nicht „nur“ um drei Punkte, sondern auch um den ersten Pflichtspielsieg gegen die Ostwestfalen überhaupt. Zwar konnte man die beiden Testspiele in der Saison-Vorbereitung 2019/20 siegreich gestalten, die zwei Hauptrundenpartien in der laufenden Spielzeit, beide ausgetragen in Herford, konnten die gastgebenden Ice Dragons für sich entscheiden – wenig überraschend jeweils mit einem Tor Unterschied (4:3nV, 2:1).
Es bleibt ob des bisherigen Saisonverlaufs spannend, welches Gesicht der Aufsteiger an der Saale zeigen wird, die Bulls sollten auf jeden Fall gewarnt sein. Bully im Sparkassen-Eisdom ist 19 Uhr, ab 18:30 Uhr wird die Partie live bei BullsTV / SpradeTV zu sehen sein. (Jy)
Saale Bulls vs. Herforder EV
- Gesamtbilanz: 4 Spiele, 2 Siege, 2 Niederlagen (1xnV), 17:9 Tore (+8)
- Heimbilanz: 1 Spiel, 1 Sieg, 7:1 Tore (+6)
- Kalender-Historie 9. März:
- 2007 (H) EHC Thüringen 9:2 (S)
- 2008 (A) EC Bad Nauheim 6:5 P (S)
- 2012 (A) EHC Timmendorfer Strand 8:3 (S)
- 2014 (A) EHV Schönheide 09 3:2 V (S)
- 2018 (H) Eisbären Regensburg 1:3 (N)