Nur noch vier Spiele stehen in der Hauptrunde für die Saale Bulls auf dem Plan und sie sind zum Siegen verdammt, wollen sie noch den Umweg über die Pre-playoffs abwenden. Das erste Spiel führte sie in den Ruhrpott zu den Füchsen Duisburg und natürlich wollte man die vollen drei Punkte aus dem Fuchsbau entführen.
Obwohl die Füchse vor diesem Spiel nur drei Punkte hinter den Bulls auf Platz acht rangierten und ihre Motivation, vor heimischem Publikum mit den Hallensern gleich zu ziehen sehr hoch war, zeigte sich am Freitagabend schnell, dass es wohl nur beim Wollen bleiben wird. Denn der Bullygewinn und auch der erste Angriff ging an die Hallenser, welche diesen sofort für ihre Führung nutzen konnten. Johannes Ehemann zog nach gerade einmal 20 Sekunden vor das Tor von Christian Wendler und netzte zum 1:0 ein. Überrascht von diesem Schnellstart wurden die Füchse nun immer wieder in ihr Drittel gedrängt und die Saalestädter machten ihr Spiel.
Zwar konnten sich die Duisburger mit einigen Kontern und Angriffen in drei Überzahlspielen etwas zurückmelden, aber am Spielstand änderte dies nichts, das Sebastian Albrecht seinen Kasten regelrecht zugemauert hatte. Die Tore schossen weiterhin die Hallenser, denn in der neunten Minute legte Nicholas Miglio zum 0:2 nach. Und auch die gegen sie verhängten Strafzeiten konnten die Bulls nicht in ihrem Angriffsdrang stoppen. So schnappte sich Miglio in der 16. Minute bei eigener Unterzahl den Puck und kurz darauf musste Wendler schon wieder hinter sich greifen. So ging es dann auch mehr als verdient beim Stand von 0:3 in die erste Pause.
Die Bulls setzten ihren Angriffsreigen im Mittelabschnitt fort und machten den Hausherren weiterhin Druck. Es gelang ihnen hervorragend, alle Angriffsversuche der Füchse sehr früh zu stören und im Gegenzug immer wieder selber in die Offensive zu gehen. Zwar dauerte bis zum nächsten Tor dieses Mal etwas länger, aber in der 29. Minute konnte erneut Nicholas Miglio seinen Hattrick voll machen und auf 0:4 erhöhen.
Auch danach blieben die Bulls die druckvollere Mannschaft auf dem Eis, aber durch die Häufung von Fehlpässen machten sie sich das Leben schwerer als nötig. Gegen Ende des Drittels ging es dann aber noch einmal mit voller Konzentration zur Sache und sofort klappte es auch wieder mit dem Spielaufbau und vor allem mit den Treffern. Diesmal beförderte Kyle Helms die kleine schwarze Scheibe gekonnt an Wendler vorbei ins Netz.
Mit dieser deutlichen 0:5 Führung sah zu Beginn des letzten Abschnitts alles nach einem Auswärtssieg der Hallenser aus, aber „gebranntes Kind scheut das Feuer“ und so hieß es für das Team von Ryan Foster, auch in den letzten 20 Minuten konzentriert weiter zu spielen und vor allem die ganze Kraft in die Defensive zu verlagern. Und die Einstellung stimmt, Fosters Schützlinge blieben gelassen und ließen so gut wie keine torgefährlichen Szenen für die Gastgeber zu. Die versuchten zwar, weiter zu kämpfen, aber der wachsende Frust brachte nun auch mehr Härte ins Spiel. Aber auch in dieser Phase blieben die Bulls im Vorteil und nutzten eine doppelte Überzahl zum sechsten Treffer, den Christopher Francis in der 54. Minute erzielte.
Damit war das Spiel nun endgültig gelaufen, daran änderte auch der Ehrentreffer der Duisburger nichts, den sie zwei Minuten vor Abpfiff ebenfalls bei eigener Überzahl erzielen konnten und damit den möglichen Shutout für Sebastian Albrecht verhinderten.
Doch viel wichtiger: die drei Punkte gehen mit zurück nach Halle. Leider hat sich trotz des hochverdienten Sieges in der Tabellenkonstellation nichts zugunsten der Hallenser geändert, da die Hannover Scorpions zeitgleich ihr Heimspiel gegen Leipzig gewinnen konnten. Es bleibt also bei fünf Punkten Rückstand auf Platz sechs. Doch dies kann sich schon am kommenden Sonntag ändern, da die Saale Bulls dann die Mannschaft vom Krefelder EV 81, und somit den Tabellenletzten zu Hause zu Gast haben und Hannover beim Tabellenersten ran muss.
Torschützen:
0:1 Johannes Ehemann – 1.
0:2 Nicholas Miglio – 9.
0:3 Nicholas Miglio – 16.
0:4 Nicholas Miglio – 29.
0:5 Kyle Helms – 51.
0:6 Christopher Francis – 55.
1:6 Cornelius Krämer – 57.
Tore: 1:6 (0:3/0:2/1:1)