Am Sonntagabend hatten die Saale Bulls im heimischen Sparkassen-Eisdom den Tabellendritten der Meisterrunde zu Gast. Und die Moskitos Essen hatten sich vorgenommen, die drei Punkte von der Saale mit nach Hause zu nehmen. Doch auf der anderen Seite hatten die Hausenherren – trotz ihrer bislang anhaltenden Auswärtsschwäche in der Meisterrunde – bis jetzt zumindest in ihren Heimspielen immer ihre Stärken ausgespielt und die Punkte gesichert.
So sollte es auch dieses Mal weitergehen, aber davor stand noch ein ganzes Stück Arbeit, denn die Stechmücken präsentierten sich von der ersten Minute an als schneller und harter Gegner. Deswegen mussten die Bulls dort auch erst einmal ein Mittel finden, ihre Spielweise auf dem Eis durchsetzen zu können. Es ging auf dem Eis immer wieder hin und her und mit der Strafe gegen Vaclav Meidl gerieten die Bulls auch gleich unglücklich ist Unterzahl. Nun brachten die Gäste ein ordentliches Übergewicht auf dem Eis zum Tragen und nutzten einen gekonnten Schlagschuss, um den Puck in der Ecke des Hallenser Tores zu versenken. Doch die Antwort der Hausherren auf diesen Führungstreffer von Philipp Gejerhos ließ nicht lange auf sich, denn gleich nach dem Wiederanbully stürmten die Bulls los und nur 10 Sekunden später holte Philipp Gunkel schon den Ausgleich.
Aber es blieb auch in der Folge bei der Schnelligkeit auf dem Spielfeld, da nun die Moskitos mit aller Macht zurück zu ihrer Führung wollten und den Druck im Sturm noch einmal erhöhten. Dieser schien auch zu wirken und sie konnten sich wieder im Drittel der Hausherren festsetzen. Und der Schuss von Dennis Thielsch ging abgefälscht von mehreren Schlägern zwischen den Schonern von Clemens Ritschel ins Tor der Bulls. Diese mussten nun erneut einem Rückstand hinterherrennen und arbeiteten im weiteren Spielverlauf auf den erwünschten und durchaus verdienten Ausgleich hin. Da sie sich dabei aber erneut Strafzeiten einhandelten, blieb es bis zum Drittelende beim 1:1-Spielstand.
In der Pause gab es in der Kabine noch einmal einen Motivationsschub, denn zurück auf dem Eis drehten die Hallenser noch einmal merklich auf und sie dominierten das Spiel. Sie ackerten die gesamte Zeit, um den Ausgleich zu erzielen, aber trotz hochkarätiger Chancen endeten die Angriffe immer wieder am Pfosten oder in der Fanghand von Benedict Roßberg. Doch dann gerieten auch die Gäste in Unterzahl und es gab eine Premiere bei den Bulls, denn Vaclav Meidl konnte sich in der 27. Spielminute endlich in die Torschützenliste der Bulls eintragen. Das Spiel war wieder offen und die Führung für die Bulls lag schon in der Luft, aber der Puck wollte einfach nicht nicht noch einmal über die rote Linie gehen.
Die gesamte Arbeit im zweiten Drittel wurde einfach nicht mit Toren belohnt und es sollte noch schlimmer kommen. Denn in den letzten beiden Minuten drängten nun auch die Gäste wieder nach vorne und mit einem schnellen Alleingang brachte Christoph Ziolkowski die Moskitos erneut in Führung. Und dort sollte noch nicht Schluss sein, denn bei einem Angriff von Denis Fominych nahmen die Essener ihm den Puck ab und starteten zur Gegenoffensive. Und diese war dann auch noch mit dem Abschluss von Dominik Patocka erfolgreich. Der Kampf um den Anschlusstreffer wurde in der Folge auch noch mit einer Strafzeit gegen Georg Albrecht unterbrochen. So ging es mit dieser Strafe und beim Stand von 2:4 in die zweite Pause.
Die Bulls starteten demzufolge in Unterzahl ins letzte Drittel und mussten zudem einen gehörigen Rückstand aufholen. Aber mit der gleichen Kraft wie im zweiten Drittel gezeigt, war noch alles drin. Die Unterzahl überstanden sie ohne weitere Gegentore, aber das Tor der Moskitos war weiter wie zugemauert und der Puck ging – egal aus welchem Winkel und mit welcher Kraft – nicht am Essener Torhüter Roßberg vorbei. So konnten die Gäste weiter ihre komfortable Führung sichern und blieben mit schnellen Kontern gefährlich. Den Bulls rannte die Zeit mehr und mehr davon und das Spiel wurde immer offensiver gestaltet. Damit blieb den Moskitos viel Raum für eigene Aktionen und hinzu kam nun noch eine weitere Strafzeit gegen Gabriel Federolf, welche von Dominik Patocka für seinen zweiten Treffer genutzt wurde.
Aber wie nach dem 1:0 folgte die Antwort nach nur 23 Sekunden, da die Bulls sofort wieder in den Angriff gingen und Vaclav Meidl sich gleich noch einmal mit einem Treffer in die Torschützenliste eintragen konnte. So blieb es beim alten Abstand und Aufgeben gab es für die Gastgeber nicht! Es wurde bis zur letzten Sekunde gekämpft, aber viele Möglichkeiten blieben Trainer Georgi Kimstatsch nicht mehr. So nahm er nach einer Auszeit in den letzten drei Minuten Clemens Ritschel aus dem Tor, damit der zusätzliche Mann auf dem Eis einen Vorteil bringen konnte.
Die Moskitos kämpften sich aber frei und zogen auf das leere hallesche Tor, aber auf seinem Weg zum Tor schlug Michal Velecky in der Verteidigung des Pucks um sich und brachte einen Spieler der Bulls zu Fall. Deswegen entschied Hauptschiedsrichter Wolfgang Mond auch auf „Kein Tor“, nachdem der Puck im leeren Tor der Hallenser landete und schickte Velecky auf die Strafbank. Nun waren die Bulls mit einem vier-zu-sechs-Vorteil auf dem Eis, aber die Belohnung für ihren Dauerbeschuss aufs Essener Tor blieb weiter aus. So verstrichen auch die letzten Minuten ohne Treffer und sie mussten sich letztendlich mit 3:5 geschlagen geben.
Die drei Punkte gingen somit doch mit auf den Weg nach Essen und die Saale Bulls müssen nun – hoffentlich frisch gestärkt – am kommenden Freitag gegen die Crocodiles Hamburg angreifen Denn es bleibt weiter beim knappen Fernduell um Platz 6 der Tabelle mit den Icefighters Leipzig.
Torschützen:
0:1 Philipp Gejerhos – 5.
1:1 Philipp Gunkel – 5.
1:2 Dennis Thielsch – 6.
2:2 Vaclav Meidl – 27.
2:3 Christoph Ziolkowski – 38.
2:4 Dominik Patocka – 40.
2:5 Dominik Patocka – 53.
3:5 Vaclav Meidl – 54.
Tore: 3:5 (1:2/1:2/1:1)