Freitagabend war es soweit – das erste mitteldeutsche Eishockeyderby der Saison zwischen den Saale Bulls und den Icefighters Leipzig stand auf dem Programm.
Vom ersten Bully an wurde den über 3000 Zuschauern in der Volksbank Arena ein packendes und ausgeglichenes Spiel zweier Mannschaften geboten, von denen der MEC Halle 04 als Favorit galt.
Bereits nach knapp 100 Sekunden wurden die Bulls dann auch ihrer Favoritenrolle gerecht und konnten dann auch in Person von Robin Slanina ihr erstes Überzahlspiel ausnutzen und den wichtigen 1:0-Führungstreffer erzielen. Beide Teams spielten mit offenem Visier und agierten auf Augenhöhe. In der 8.Minute schickte Halles Verteidiger Sochan Troy Bigam mit einem millimetergenauen Paß über die gesamte Eisfläche auf die Reise zum 2:0. Im ersten Versuch an Leipzigs Torwart Sievers gescheitert, war erneut Robin Slanina zur Stelle und konnte den Abpraller zum 2:0 verwerten. Auch von diesem Tor zeigten sich die Leipziger nicht eingeschüchtert – im Gegenteil: Quasi im Gegenzug gelang den Gästen der vom Leipziger Anhang viel umjubelte Anschlusstreffer durch Florian Eichelkraut. Ausgerechnet Eichelkraut, mag sich der eine oder andere Zuschauer gedacht haben, spielte Leipzigs #93 doch die letzten beiden Jahre sehr erfolgreich für die Saale Bulls. In der 15.Minute musste der MEC Halle 04 erstmals in der Partie in Unterzahl agieren, Daniel Sevo musste 2 Minuten auf der Strafbank absitzen. Und wie die Bulls konnten auch die Icefighters Kapital aus ihrer erstmaligen numerischen Überlegenheit ziehen und durch Emanuel Grund zum 2:2 ausgleichen – gleichzeitig der erste Drittelstand.
Im mittleren Spielabschnitt bot sich das gleiche Bild wie in den ersten 20 Minuten – beide Mannschaften versteckten sich nicht in der eigenen Defensive, sondern agierten offensiv mit einer leichten optischen Überlegenheit der Bulls. Zur Hälfte des Spiels dann zwei entscheidende Szenen für den weiteren Spielverlauf: Zum einen verletzte sich Leipzigs Hadamik so schwer, dass er nicht weiter am Spiel teilnehmen konnte, zum anderen wurde den Bulls in der 33.Minute ein Penalty zugesprochen. Ein Leipziger Spieler hielt den Puck auf der eigenen Torlinie fest, so dass dem Schiedsrichter nichts anderes übrig blieb, als regelkonform auf einen Strafschuss zu entscheiden. Ivan Kolozvary ließ sich diese Chance nicht entgehen und netzte zum 3:2 ein, dem fünf Minuten später durch Daniel Sevo in doppelter Überzahl das 4:2 folgte.
Im letzten Drittel versuchten die Icefighters mit aller Macht, sich gegen die drohende Niederlage zu wehren. Immer wieder rannten sie gegen das von Haloschan gehütete Tor an und scheiterten ein ums andere Mal am Bulls-Goalie. Es war zu spüren, dass das Spiel zu kippen drohte und die Leipziger dem Anschlusstreffer näher waren als die Bulls an der endgültigen Entscheidung. In der 53.Minute war es dann abermals Eichelkraut, der seine Farben zurück ins Spiel brachte. Doch das Zittern dauerte nur ein Minute, da Halles bester Spieler des Abends, Troy Bigam, zum 5:3 einnetzen konnte und somit die Moral der Leipziger endgültig gebrochen war.
Fazit: Den Bulls wurde erwartungsgemäß alles gegen geschlossen auftretende Icefighters abverlangt, konnten sich aber am Ende verdient durchsetzen und sich 3 weitere wichtige Punkte sichern. (Jy)