Rache, Revanche, offene Rechnung. Begrifflichkeiten gäbe es viele, die man als Schlagworte für das anstehende Heimspiel gegen die Hannover Scorpions verwenden könnte. Doch die Saale Bulls täten gut daran, sich gar nicht erst mit solchen Gedanken zu befassen, sondern die Partie gegen die Niedersachsen als das zu sehen, was sie ist – ein normales Ligaspiel um drei weitere wichtige Punkte. Natürlich wird Head Coach Ryan Foster in der Spielvorbereitung noch einmal auf das Fiasko vom 10. Oktober eingehen, und die bei der 1:11-Niederlage gemachten Fehler ansprechen. Es spricht für das Team, dass man die damalige Niederlage sofort abschütteln, und im Anschluss 14 von 15 Partien siegreich gestalten konnte. Und genauso ist davon auszugehen, dass Foster auch auf das vorletzte Duell beider Mannschaften eingehen wird, als die Bulls nach 24 Minuten bereits mit 1:5 im Hintertreffen lagen – und am Ende mit 7:5 als Gewinner das Eis verlassen konnten.
Auch in diesem Jahr gehört der amtierende Nordmeister aus Niedersachsen zu den absoluten Top-Favoriten auf den Titel. Die Mellendorfer haben ihren ohnehin qualitativ hochkarätig besetzten Kader mit dem englischen Nationalspieler Mike Hammond sowie den langjährigen Zweitligaspielern Tyler Gron und Robin Just aufgewertet – das Ergebnis ist die mit bislang 110 Treffern mit weitem Abstand beste Offensive der Liga, gefolgt von den Bulls mit 97 Toren. Es wird also besonders auf die Defensive ankommen, wenn man sich auch gegen die Skorpione behauten will.
Und hier gilt, zurück zu alter Stärke zu finden, die Konzentration bis zum Ende hochzuhalten. Denn fünf Gegentore binnen sechs Minuten wie gegen Hamm beziehungsweise drei Treffer wie am Freitag in Erfurt innerhalb von neun Minuten, sind eindeutig zu viel und dürfen nicht zur Regelmäßigkeit werden. „Offense wins games but defense wins championships“ sollte das Motto lauten, um sich auch weiterhin ganz oben in der Tabelle zu behaupten.
(Jy)