Leipziger Brechstange hat nicht gewirkt, Bulls gewinnen das Derby mit 3:1

Am Freitagabend war alles angerichtet für das 52. Aufeinandertreffen der Saale Bulls gegen die EXA IceFighters Leipzig: Tolle Kulisse, hervorragende Stimmung, allerorten Vorfreude auf ein packendes Spiel. „Wir wissen, was uns erwartet. Beide Mannschaften kennen sich, durch die ganzen Videoaufnahmen gibt es keine Geheimnisse“, so IceFighters-Trainer Sven Gerike im Vorfeld des Mitteldeutschen Derby. „Beide Coaches wissen, was zu tun ist. Aber am Ende machen es die Jungs auf dem Eis richtig oder falsch.“ Und auch Ryan Foster, der zum 111. Mal in einem Pflichtspiel hinter Bulls-Bande stand, sah sich und seine Jungs bestens vorbereitet. „Wir wollen auf der Erfolgsspur bleiben. Wir sind bereit und müssen den Fokus auf den Anfang des Spiels legen.“

Und die Mannschaften? Die boten genau das, was die Besucher im Sparkassen-Eisdom sehen wollten – ein packendes Duell! In einem temporeichen und von wenigen Unterbrechungen geprägten Auftaktdrittel ließen beide Mannschaften den Puck schnell laufen, erspielten sich beidseitig Chancen. In der zweiten Minute demonstrierte Leipzig eindrucksvoll, dass sie zu Recht an der Spitze der Unterzahlwertung stehen, das beste Penaltykilling der Liga besitzen: Die Bulls agierten erstmals in Überzahl, sahen sich einem aggressiven Forechecking der IceFighters ausgesetzt und fanden nicht in die Powerplay-Formation – die erste sich bietende Chance auf den Führungstreffer war dahin.

In der neunten Minute sorgte Roman Pfennings nach schöner Einzelaktion für die Führung der Hausherren, er war gleichzeitig der 100. Heimtreffer des MEC gegen die IceFighters. Als fünf Minuten später Ex-Bulle Maximilian Spöttel auf die Strafbank wanderte, bot sich den Hausherren die nächste Chance, mit einem Mann mehr zum Torerfolg zu kommen. Und in der Tat wurde gejubelt – allerdings auf der anderen Seite: IceFighters-Top-Scorer Ian Farrell nahm in Unterzahl Fahrt auf, glich per Shorthander aus. Vier Sekunden vor Ablauf der Strafzeit war es Kapitän Sergej Stas, der auf Vorlage von Joonas Niemelä die 2:1-Führung besorgte und gleichzeitig seinen 100. Pflichtspielpunkt für die Bulls sammeln konnte. Keine 120 Sekunden später ließ Niklas Hildebrand den dritten Treffer folgen und sorgte somit für den ersten Pausenstand. „Klar ist hier noch gar nichts. Wir wissen, wie gefährlich Leipzig ist“, so Kapitän Stas nach dem ersten Spielabschnitt. „Wir müssen genau so weiterspielen und unsere Chancen verwerten.“

Was folgte waren 40 Minuten, die spielerisch nicht ganz an das Auftaktdrittel heranreichten, aber keinesfalls langweilig waren. Leipzig war bemüht, wieder mehr Zugriff auf das Spiel zu erhalten und zum Anschluss zu kommen, rannte immer wieder gegen das von Jakub Urbisch gehütete Bulls-Gehäuse an – umsonst. „Mit fortlaufender Spielzeit hat man auch gemerkt, dass die Brechstange heute nicht funktionieren wird“, so Gerike. „Da haben wir ein wenig den Kopf verloren.“ Die IceFighters setzten alles auf eine Karte, zogen frühzeitig den Torwart zu Gunsten eines sechsten Feldspielers zurück. Dadurch hatten es die Hausherren selbst in der Hand, mit einem Schuss ins verwaiste Gehäuse endgültig den Sack zuzumachen. Doch augenscheinlich scheint es schwerer zu sein, ein leeres Tor zu treffen als den Puck an einem Torwart vorbei ins Netz zu befördern – ein Empty-Net-Goal blieb den Hallensern verwehrt. Doch alleine schon die vielen Versuche, ein selbiges zu erzielen, sorgten noch einmal für Spannung auf den Rängen.

Am Ende gingen die Bulls auch im sechsten Derby in Folge als Sieger vom Eis Mit einem 3:1 sicherte man sich drei weitere wichtige Punkte beim Kampf um das Heimrecht in den Playoffs. „Es war eine tolle Partie“, so Foster. „Ich bin sehr zufrieden mit der Moral und der Leistung meiner Jungs und wir haben am Ende auch verdient gewonnen.“ (Jy)

Saale Bulls Halle – EXA IceFighters Leipzig 3:1 (3:1, 0:0, 0:0)

1:0 (08:50) Pfennings

1:1 (15:15) Farrell (Klaus, Demetz – SH1)

2:1 (16:21) Stas (Niemelä – PP1)

3:1 (18:18) Hildebrand (Gulda, Stas)

Strafminuten: Halle 6, Leipzig 10

 

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