Am Freitag ist es auf den Tag genau zehn Jahre her, dass die bis dato erfolgreichsten Playoffs der Saale Bulls-Historie endeten: Am 1. April 2012 musste man sich erst im Halbfinale geschlagen geben, eine 2:4-Niederlage im dritten Spiel gegen den späteren Aufsteiger Bad Tölz bedeutete seinerzeit das Saisonaus – näher an der DEL2 waren die Bulls seitdem nie.
Nun, am 1. April 2022, kann das Team von Head Coach Ryan Foster den ersten Schritt machen, um erneut unter die besten vier Mannschaften zu kommen – mit einem Heimspiel im Sparkassen-Eisdom startet das Viertelfinale gegen die Eisbären Regensburg. Während die Gastgeber nach ihrem Sweep gegen Peiting im Achtelfinale knapp anderthalb Wochen Pause hatte, benötigten die Donaustädter die komplette Serie, um sich gegen die EXA IceFighters Leipzig durchzusetzen, zweimal bedurfte es eine Verlängerung. Je nach Sichtweise und Blickwinkel mag das für den einen von Vorteil, für den anderen von Nachteil sein – Stichwort Regeneration sowie Spielrhythmus.
Der EVR baut auf eine seit Jahren eingespielte Achse. Torhüter Peter Holmgren (34), Defender Tomas Gulda (32), Cousin von Bulls-Angreifer Dennis Gulda, sowie die Routiniers Peter Flache (40) und Nikola Gajovsky (35) tragen seit sechs (Holmgren) bzw. sieben Jahren das Trikot der Eisbären – und waren somit Teamkollegen von Jakub Urbisch, der seine Deutschland-Karriere in der Saison 2017/18 in der Donaustadt begann. Vor Saisonbeginn mit Andrew Schembri (39) prominent verstärkt, legten die Eisbären Ende Januar mit Tomas Plihal (39) nicht minder namhaft nach und bewiesen damit, dass Leistung keine Frage des Alters sein muss: Schembri wurde EVR-Top-Scorer in der Hauptrunde (48 Zähler, 26 Tore) und führt auch in den Playoffs die interne Punktewertung an, Plihal steuerte in der Vorrunde in acht Einsätzen 13 Punkte (sechs Treffer) bei.
Die Eisbären schlossen die Hauptrunde in der Oberliga Süd auf Rang vier ab, und dies, ob wohl sie mit lediglich 34 absolvierten Spielen die wenigsten Einsätze aller Mannschaften hatten – das Coronavirus sorgte für eine mehrwöchige Zwangspause. Covid-19 und Regensburg, da war doch mal was?! Zu Beginn der vergangenen Saison vereinbarten beide Clubs zwei Testspiele gegeneinander, wobei die Eisbären das Rückspiel in Halle nach dem zwei Tage zuvor errungenen 5:2-Heimsieg kurzfristig absagten – die in Halle obligatorischen Coronatests wollte man seinerzeit nicht durchführen…
Somit datieren die letzten Auftritte des EVR im Sparkassen-Eisdom aus der Playoff-Achtelfinalserie im März 2018, an deren Ende sich die Eisbären schlussendlich mit 3:1-Siegen durchsetzen konnten und die Bulls in die Sommerpause schickten. Ein Szenario, welches man in dieser Spielzeit tunlichst vermeiden und den Traum vom DEL2-Aufstieg möglichst lange am Leben erhalten möchte. Doch dafür wäre ein Seriengewinn gegen die Eisbären Voraussetzung – die Saale Bulls sind bereit. (Jy)