In der bis jetzt wohl kleinsten Besetzung dieser Saison machten sich die Saale Bulls am Sonntag auf den Weg zum Tabellenführer der Oberliga Nord nach Herne. Und mit der Vielzahl von ausgefallenen verletzten oder erkrankten Spielern und dem gesperrten Kai Schmitz standen die Vorzeichen für die Partie mehr als schlecht, aber Aufgeben vor dem Spiel galt nicht und dies war allen verbliebenen Spieler auch klar.
So mussten die zehn Feldspieler der Bulls über die 60 Minuten effektiv agieren und sich den hoch motivierten Gastgebern, welche auch noch die Unterstützung der Fans im Rücken hatten, stellen. Und der HEV zeigte von Beginn an, wohin die Reise gehen soll und es begann ein Sturm auf das Drittel der Bulls. So bekam Clemens Ritschel mehr zu tun als er wollte, aber noch konnte er sein Tor sauber halten. Doch die Herner bestimmten klar das Spiel und als die Hallenser mit einer Strafe gegen Georg Albrecht auch noch in Unterzahl gerieten, waren die Gastgeber endgültig am Drücker und setzten sich im Drittel der Bulls fest. Nach einigen Anläufen konnte Christian Nieberle die Herner auch mit 1:0 in Führung bringen.
Aber noch hielten die Saalestädter weiter dagegen und versuchten, sich mit schnellen Kontern Chancen für eigene Torschüsse herauszuspielen, aber leider fielen diese Gelegenheiten viel zu gering aus, da der HEV sehr früh und hart blockte. Doch auch sie kassierten für diese Auseinandersetzungen Strafzeiten und so hatten die Bulls ab der achten Minute nun ebenfalls einen Vorteil. Dieser wurde von Georg Albrecht zum Ausgleich genutzt. Aber lange freuen konnten sie sich darüber nicht, denn gleich nach dem Wiederanbully schlugen die Hausherren zurück und gingen durch den Treffer von Artem Klein erneut in Führung. Natürlich wollten die Gäste nicht aufstecken und möglichst wieder den Ausgleich erringen. Doch in der 16. Minute gab es den nächsten Rückschlag: Igor Bacek musste das Eis verlassen, da er sich bei einem Zweikampf am Knie verletzte. Damit hieß es für die Bulls, den Rest des Spiels sogar nur noch mit 9 Feldspielern gegen die starken Herner ankämpfen.
Doch die verbliebenen neun wackeren Kämpfer von der Saale setzten das Spiel beherzt fort und es ging beim Stand von 2:1 in die erste Pause. Danach versuchten die Hallenser mit Einzelaktionen ein paar Zeichen zu setzen, aber hier waren die Herner und vor allem Michel Weidenkamp im Tor immer auf Zack. So wurde ein möglicher Ausgleich verhindert und der HEV drehte erneut auf. In der Folge waren es wieder die Hausherren, welche das Spiel bestimmten, aber die Bulls wehrten sich tapfer.
Nach ihrem bereits harten Freitagsspiel und den fehlenden Wechselmöglichkeiten war dann aber irgendwann die Luft raus. So konnten die Herner mit den Toren von Aaron McLeod und Artem Klein innerhalb von einer guten Minute bereits auf 4:1 davonziehen. Trainer Georgi Kimstatsch brachte nach diesem Rückschlag mit seiner Ansprache in der Auszeit noch einmal Ruhe in die Reihen der Hallenser, welche nun bis zum Drittelende geschlossen standen und weitere Treffer erfolgreich verhindern konnten.
Zwar blieben noch zwanzig Minuten auf der Uhr, aber mit den nachlassenden Kräften blieben den Gästen von der Saale nicht mehr viele Möglichkeiten, das Spiel zu drehen. So war das Angriffsspiel der Herner im letzten Spielabschnitt endgültig vom Erfolg gekrönt und so konnten sich gleich fünf Spieler in die Torschützenliste eintragen. Mit den Treffern von Hauptig, Snetsinger, Richter, McLeod und Verelst konnte Herne den Endstand von 9:1 herausspielen.
Doch dieses Ergebnis spiegelt in keinster Weise den beherzten und engagierten Kampf der Rumpftruppe von Georgi Kimstatsch wieder, denn sie gaben sich nie auf, kämpften bis zur letzten Minute und holten das letzte Körnchen Energie aus sich heraus. Aber die wenigen Versuche, noch etwas am Spielstand zu ändern, waren leider nicht erfolgreich. In den letzten 6 Minuten bekam auch unser dritter Torwart Julius Valerius noch etwas Eiszeit, der seine Aufgabe auch gut meistern konnte.
Mit dem heutigen Sieg hat sich der HEV die Meisterschaft in der Oberliga Nord vorzeitig gesichert – dazu gratulieren wir herzlich!
Nun heißt es für die Saale Bulls, die Augen wieder nach vorn zu richten, da am Freitag das wichtige Derby gegen die Icefighters Leipzig ansteht. Diese haben mit ihrem Sieg bei den Wedemark Scorpions heute wieder den Abstand auf die Bulls auf zwei Punkte verkürzt. Damit ist für Spannung im Kampf um Platz sechs und dem direkten Play-Off-Einzug gesorgt.
Bis dahin werden sich die Reihen der Saale Bulls hoffentlich auch wieder mit weiteren Spielern füllen, da man mit einer so stark dezimierten Mannschaft in Taucha sicher keinen Sieg erringen kann.
Torschützen:
1:0 Christian Nieberle – 7.
1:1 Georg Albrecht – 10.
2:1 Artem Klein – 10.
3:1 Aaron McLeod – 27.
4:1 Artem Klein – 28.
5:1 Sören Hauptig – 42.
6:1 Bradley Snetsinger – 46.
7:1 Thomas Richter – 51.
8:1 Aaron McLeod – 54.
9:1 Sam Verelst – 57.
Tore: 9:1 (2:1/2:0/5:0)