Mit Moral und Kampfgeist zum Sieg – Saale Bulls kämpfen sich nach 3-Tore-Rückstand zurück ins Spiel und besiegen Hannover Indians mit 7:6 n.P.

 

Am Freitag stand für die Fans der Saale Bulls eine kleine Premiere auf dem Plan, denn zu ersten Mal würde sich ihre Mannschaft mit dem Interimstrainer Georgi Kimstatsch vor dem heimischen Publikum im Sparkassen-Eisdom präsentieren. Nach dem erfolgreichen Start in Timmendorf sollte die heutige Partie, nach den Plänen vom Trainer, auch zu Hause mit drei Punkten belohnt werden.

Doch bis dahin standen noch drei Drittel und ein harter Gegner von der Leine zwischen den Hallensern und ihrem Ziel. Denn eins war schon vor Spielberginn klar, die Hannover Indians würden sich nicht so einfach geschlagen geben und alles dafür tun, die drei Punkte mitzunehmen. Dies bewiesen sie auch gleich zu Beginn, denn dort überraschten sie die Bulls nach dem Anbully und stürmten sofort in das Drittel der Gastgeber. Dort konnte sich dann auch Lukas Valasek mit einem Schlagschuss durchsetzen und Sebastian Albrecht im Tor hatte das Nachsehen. Von diesem frühen Rückstand schienen die Bulls erst einmal wie gelähmt zu sein, denn ein Zusammenspiel wollte nicht wirklich funktionieren. Und Konter, welche bis ins Drittel die Hannoveraner kamen, endeten ohne Torschuss.

So waren es weiter die Indians, welche das Spiel machten und immer wieder gefährlich vor dem halleschen Tor auftauchten. Da half auch keine Überzahl der Hallenser, denn auch dort machten die Gäste Druck – den Bulls wollte einfach nichts gelingen. Mit voller Mannschaft drehten die Indians dann weiter auf und hauten in der 9. und 10. Minute die nächsten Treffer ins Netz. Sie zogen so bereits mit 0:3 davon und Trainer Georgi Kimstatsch versuchte mit einer Auszeit, endlich Ruhe in die Mannschaft zu bringen. Und er scheint in der Unterbrechung die richtigen Worte gefunden zu haben, denn endlich waren sie im Spiel angekommen und bauten auch Spielzüge auf. Dies zahlte sich dann recht schnell mit dem Treffer von Marco Habermann aus, welcher mit einem Hammerschuss den Puck ins Netz haute.

Auch nach diesem Anschlusstreffer kämpften die Hausherren weiter für ein Tor, aber die Verteidigung von Hannover war passend zur Stelle und es blieb bis zur ersten Pause weiter beim 1:3-Spielstand. Die Pause zum zweiten Abschnitt haben die Bulls nun wohl auch genutzt, um neue Kräfte zu tanken und kamen im Gegensatz zum letzten Heimspiel wieder konzentriert auf das Eis zurück – immerhin mussten noch zwei Tore aufgeholt werden.

Doch der Puck wollte trotz guter Vorarbeit nicht über die Linie gehen und da half auch keine Gewalt, diesen über die Linie zu drücken. Denn bei einer etwas härteren Gangart ging sofort Hauptschiedsrichter Seedo Janssen dazwischen. Und so traf es Danny Albrecht, der wegen Haken auf die Strafbank musste. Diese Gelegenheit ließen sich die Indians natürlich nicht entgehen und so war es Bradley McGowan, welcher den alten Abstand wieder herstellte. Die halleschen Fans hatten bei diesem Stand zur Mitte des Spiels wohl schon mit der Partie abgeschlossen, doch was nun folgen sollte, damit konnte wohl so niemand rechnen. Denn die Bulls steckten nicht auf und kämpften weiter um jeden Puckgewinn und gingen immer wieder auf das Tor der Hannoveraner. Dabei kam es dann zum Foul und die Entscheidung fiel auf Penalty, welcher von Danny Albrecht erfolgreich verwandelt wurde.

So sah es schon wieder knapper aus und die Ereignisse in der Folge überschlugen sich nun. Den Anfang machte eine plötzliche Unterbrechung des Spiels, weil Kai Schmitz, nach seinem „Zusammentreffen“ mit Lukas Valasek, hinter dem Tor der Bulls verletzt liegen blieb. Schmitz musste das Eis dann auch wegen der Verletzung am Handgelenk verlassen. Auch für Valasek war das Spiel mit dieser Verletzung gelaufen, denn für ihn gab es fünf Minuten plus Spieldauer. Und für die Hausherren damit lange Zeit viel Platz auf dem Eis, um das Spiel doch noch auf ihre Seite zu ziehen. Sie setzten sich dann auch gleich im Drittel der Indians fest und versuchten, mit absoluter Konzentration und Kampfgeist den Puck ins Tor zu bringen. Mit den Treffern von Abercrombie und Bigam schlugen sie dann auch gleich zwei Mal zu und glichen zum 4:4 aus. Obwohl sie in der Zwischenzeit auch bereits hätten in Führung gehen können, aber der Schiedsrichter erkannte zwei Treffer der Bulls nicht an.

Damit war die Uhr wieder auf null gestellt und die Partie begann gefühlt so wieder von vorn. Es waren auch wieder die Gäste, welche dort als Erste einen Erfolg hatten, denn nachdem die Leinestädter wieder vollzählig auf dem Eis standen, schlugen sie zurück und konnten vor Ende des zweiten Abschnittes erneut in Führung gehen. Und fast waren die Mannschaften auch schon wieder in der Kabine, als 4 Sekunden vor der Sirene Travis Martell „es einfach mal versuchte“ und den Puck vom eigenen Tor aus über 50 Meter in das Drittel der Hannoveraner schlug und damit auch den Goalie überraschte, denn dem rutschte der Puck durch und der Ausgleich war wieder geschafft.

Für die Entscheidung blieb so noch ein Abschnitt übrig und auch in dieser Pause schien Trainer Kimstatsch die richtigen Worte gefunden zu haben, denn dieses Mal erwischten die Gastgeber den besseren Start und waren heiß auf die Führung. Dank Alexander Zille, welcher heute sein 500. Spiel im Trikot der Bulls bestritt, schafften sie es dann auch. Doch nun drehten auch die Gäste wieder auf, denn die Punkte wollten auch sie nicht abschreiben. Den Rest besorgten dann durchaus zu hinterfragende Strafen gegen die Bulls. Nachdem bereits Eric Wunderlich wegen Beinstellen in die Kühlbox musste, gesellte sich nur wenige Sekunden später Christopher Gard wegen Spielverzögerung zu ihm (er wollte den Puck aus dem hallenser ins gegnerische Drittel hinaus schießen, doch der Puck flog dabei ins Aus). So standen fast 2 Minuten mit nur 3 Spielern vor den Hausherren. Doch dies brachten sie hochkonzentriert ohne weitere Gegentreffer hinter sich.

Aber das Ende der kräfteraubenden Strafen war noch nicht erreicht. Denn es folgten noch zwei weitere Strafen gegen die beiden Spieler, dieses Mal nacheinander. Dies war dann aber doch zu viel und Bradley McGowan schaffte den Ausgleich. Es wurde bis zum bitteren Ende gekämpft, aber da keine weiteren Tore fielen, ging es nach der regulären Spielzeit in die Overtime. Auch hier ergaben sich für die Bulls einige sehr gute Chancen, aber das letzte Quäntchen Torglück fehlte. Aus diesem Grund musste die ultimative Entscheidung im Penaltyschießen fallen und hier traf nur Matt Abercrombie – als Letzter der 6 Schützen – für die Bulls, holte so den Zusatzpunkt und machte sich damit selbst wohl das schönste Geburtstagsgeschenk. So trennten sich die Saale Bulls nach einem spannenden Krimi von den Hannover Indians mit 7:6 nach Penaltyschießen und sichern sich so 2 hochverdiente Punkte.

Am Sonntag geht es für die Jungs nun erneut in das verschneite Braunlage. Dort steht die nächste Auswärtspartie gegen die Harzer Falken an und nach der unschönen Niederlage in dem torlosen ersten Spiel am Wurmberg, heißt es nun, über die komplette Zeit zu kämpfen und die nächsten drei Punkte mitbringen.

Torschützen:

0:1 Lukas Valasek – 1.
0:2 Nicolas Turnwald – 9.
0:3 Yanick Meve – 10.
1:3 Marco Habermann – 14.
1:4 Bradley McGowan – 28.
2:4 Danny Albrecht – 31.
3:4 Matt Abercrombie – 36.
4:4 Troy Bigam – 37.
4:5 Yanick Meve – 39.
5:5 Travis Martell – 40.
6:5 Alexander Zille – 43.
6:6 Bradley McGowan – 54.
7:6 Matt Abercrombie – Penaltyschießen

Tore: 7:6 (1:3/4:2/1:1/0:0/1:0)

[RJ]

 

 

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