VON CHRISTIAN ELSAESSER
Als das Training am Montag längst vorüber war, als die Teamkollegen längst das Eis verlassen hatten, da stand Trainer Jiri Otoupalik noch immer an der Trainerbank und dozierte in einer Sondereinheit. Neben ihm stand Martin Piecha und erhielt am Ende seiner ersten Übungseinheit mit den Saale Bulls noch eine Spezialeinweisung. „Er muss ja erst einmal verstehen, wie wir überhaupt spielen“, erklärte Co-Trainer Uwe Liebetrau.
Halles Eishockey-Oberligist hat seit dieser Woche einen Neuzugang, den 32-jährigen Tschechen Martin Piecha. Am Mittwochabend, beim 5:4-Erfolg nach Penaltyschießen im Ligaspiel bei den Black Dragons Erfurt hatte er seinen ersten Einsatz. Er gab den Assist zum wichtigen 4:4-Ausgleich von Sebastian Lehmann in der 48. Minute. Zuvor hatten Matthias Schubert (22.), Daniel Lupzig (27.) und Kai Schmitz (27.) in einer vom ersten Bully an jederzeit hartumkämpften Partie für die Saale Bulls getroffen.
Ein echter Mittelstürmer
Mit Piecha haben die Saale Bulls nur weniger Tage nach der Trennung von Jakub Pekarek ihre zweite Ausländerstelle wieder besetzt. Allerdings, so ist das Trainerteam überzeugt, qualitativ deutlich besser. „Piecha ist ein echter Mittelstürmer“, sagt Liebetrau. „Das war unser großes Problem bisher, denn außer Alexander Zille haben wir überhaupt keinen gelernten Mann für die Mitte.“
Entsprechend hat der Neueinkauf auch Konsequenzen für die Reihen-Zusammensetzung. Piecha spielt an der Seite von Sebastian Lehmann und Robin Slanina in der ersten Reihe, dafür wechselt Troy Bigam in die zweite Formation, Daniel Lupzig rutscht in die dritte, wo er auch zu Saisonbeginn schon neben Benjamin Thiede und Oleg Seibel gespielt hatte.
Für Trainer Otoupalik ist der Umbau wichtig. „Wir brauchen drei starke Reihen, wir haben im letzten Jahr in den Playoffs, als es gegen Frankfurt oder Kassel ging, gesehen, dass da der große Unterschied lag, wir müssen überall konstant besetzt sein.“
Schon in Passau und Regensburg
Martin Piecha hat bereits Deutschland-Erfahrung gesammelt. Er spielte – gemeinsam übrigens mit Michal Schön – für den EHF Passau und war dort in zwei Saisons hintereinander bester Scorer. Voriges Jahr wechselte er zum EV Regensburg und ging nach der Saison schließlich in seine Heimat zurück. In allen drei Oberliga-Spielzeiten erzielte Piecha mehr als 20 Tore und bereitete teilweise über 40 Treffer vor.