Zehn Jahre sind im von finanziellen Schwierigkeiten geplagten Eishockeysport eine halbe Ewigkeit. Dementsprechend groß sollte die Zelebrierung des Geburtstages der Saale Bulls ausfallen. Und der Verein trumpfte auf! Keine Geringeren als die Spieler, die vor einem Jahrzehnt zum ersten Mal das Bulls-Trikot überstreiften, waren geladen. Zur großen Begeisterung der Anhänger des halleschen Eissports kamen sie alle. In einem Showmatch gegen den aktuellen Kader des MECs, das ursprünglich aus einer Hälfte, die 20:04 Minuten und einer, die 20:14 Minuten lang sein sollte, wurden zwar aus Zeitmangel zweimal 15 Minuten, der Stimmung beim Anblick der All(t)stars tat das aber kein Abbruch.
So bewiesen Matthias Adler, Tim Schnelle, Enrico Pschibert, Felix Feeser im Tor, Sebastian Janke, Martin Maskarinec, Normen Müller, Istvan Pál, David Vorel in der Verteidigung, Marko Blazyczek, Norman Forster, Georgi Kimstatsch, Milan Kubis, Kevin Müller, Martin Prada, Pavel Richter und Martin Miklik als bester Scorer der Vereinsgeschichte sowie der Trainer der ersten Stunde, Jaroslav Stastny, dass man auch mit Falten eine gute Figur auf dem Eis abgeben kann. Kleine Startschwierigkeiten schien es allerdings gegeben zu haben, denn einige Spieler des Teams „Legenden“ mussten wohl schon einen Tag früher anreisen, um sich zumindest ein wenig an den rutschigen Untergrund gewöhnen zu können. Zum Legendenspiel zeigten aber alle, dass Eishockeyspielen für sie wie Fahrradfahren ist und dass junge Spieler noch immer was von den Altbullen lernen können.
Legendenteam holt Rückstand auf
Eislaufkünste und Passspiel waren bei den Legenden naturgemäß zunächst noch etwas eingerostet, was Team „Halle 2014“ gnadenlos auszunutzen wusste und schnell durch Treffer von Piecha, Thiede und Wunderlich in Führung ging. Doch die aktuelle Mannschaft hatte vielleicht den ein oder anderen Grauen Star bei den Legendenspielern auf ihrer Seite, doch dieses eine Mal leider nicht die Sympathie des Publikums und so wurden die Rentner von den Massen zu Höchstleistungen angepeitscht. Blazyczek, Miklik und Maskarinec gelang es dadurch, die Ehre der älteren Generation wieder herzustellen und das Spiel auszugleichen.
Lupzig für 2 Sekunden auf der Bank
Ein Eishockeyspiel war früher eine knallharte Angelegenheit und ist es heute immer noch. Das musste Daniel Lupzig als Vertreter der Jugend unter Beweis stellen und bekam dafür direkt die erste und einzige Strafe des Matchs. Nach reumütigen zwei Sekunden auf der Bank und einem unterwürfigen Küsschen auf den Helm des Hauptschiedsrichters ließ der aber noch einmal Gnade walten und hob die Strafe gegen die hallesche Nummer 24 wieder auf. Wollen wir hoffen, dass sich dieses Prinzip auch bei zukünftigen Ligaspielen durchsetzt!
Am Ergebnis wurde letztlich nichts mehr gedreht. Mit einem 3:3-Patt zeigten sich beide Mannschaften auch durchaus zufrieden. Die Jugend gab sich schließlich nicht die Blöße gegen die Älteren und die konnten das Eis selbstständig und ohne Hilfe eines Sanitäters verlassen.
Wir wollen trotzdem hoffen, dass sich die ersten Saale-Bulls-Spieler mit einem Unentschieden nicht zufriedengeben und wir sie alle in 10 Jahren wieder sehen werden!
Zu sagen bleibt nur noch: Danke an alle, die dieses Event möglich gemacht haben – der Verein, die Fans, die aktuelle Mannschaft und vor allem ein herzliches Dankeschön an die Legendenspieler!
Die Saale Bulls wünschen eine angenehme Sommerpause!