Das zweite Spiel unter ihrem neuen Trainer führte die Saale Bulls am Freitagabend nach Hannover oder besser gesagt ins Indianerland, denn sie mussten am Pferdeturm bei den Indians ran. Es sollte sich nun zeigen, ob der Schwung durch den Trainerwechsel, wie er sich beim gewonnenen Heimderby gezeigt hatte, weiter anhält. Die Bulls hatten die dank Deutschland-Cup verlängerte Pause zum Auftanken der Kräfte, aber auch zum weiteren taktischen Training genutzt.
So konnten sie frisch in die Partie gegen die Indians starten und waren in den ersten Minuten auch die wachere Mannschaft auf dem Eis. Die Hallenser konnten sich immer wieder den Puck für ihre Angriffe sichern, aber noch hielt Kristian Hufsky sein Tor sauber. Doch schon in der 5. Spielminute konnte Kyle Helms – nach einem Pass von Chris Francis – gleich mehrere Hannoveraner Spieler ausspielen und zur 0:1 Führung einnetzen. Die Indians versuchten sich in der Folge mit einer etwas härteren Gangart gegen die Bulls zur Wehr zu setzen, aber dies brachte ihnen nur zwei Strafzeiten ein. Leider schafften es die Saalestädter nicht, die beiden Überzahlspiele für sich zu nutzen, da sie zwar im Dauerangriff waren, aber ihnen dann doch das Quentchen Glück fehlte. So flog die schwarze Scheibe immer wieder nur Zentimeter am Tor vorbei oder endete am Pfosten.
Im Gegenzug konnten sich die Hausherren nun wieder etwas berappeln, denn trotz des fehlenden Mannes auf dem Eis gingen sie selbst zur Offensive über und eine Sekunde vor Ablauf der zweiten Strafe netzte Roman Pfennings durch einen Konter zum 1:1 Ausgleich ein. In der Folge gleichte sich das Bild, jedoch in umgekehrtem Sinne. Die Saale Bulls kassierten zwei Strafen, aber auch Hannover konnte diesen Vorteil nicht für sich nutzen. Somit ging es beim Stand von 1:1 in die erste Unterbrechung.
In das zweite Drittel kamen die Hallenser wieder offensiver und vor allem konzentrierter als zum Ende des ersten Drittels zurück und setzten die Hausherren gehörig unter Druck. So dauerte es nicht lange und Moritz Schug entdeckte die Lücke im Tor und hämmerte den Puck in der 22. Minute unhaltbar ins rechte obere Eck. Auch danach blieben die Bulls im Vorwärtsgang und wollten die Rothäute nicht wieder zum Ausgleich kommen lassen. Mit einem herrlichen Doppelschlag konnten sie dies auch erfolgreich verhindern. So zog der vorherige Passgeber Mark Heatley in der 29. Spielminute ins Drittel der Indians und konnte nach dem Umfahren von zwei Abwehrspielern sich nun auch selber in die Torschützenliste eintragen. Nach dem Wiederanbully legten die Bulls noch einmal nach und nur 42 Sekunden nach dem letzten Treffer konnte auch Nick Miglio zum 1:4 einnetzen. In der Folge wurden die Bulls mit der guten Führung im Rücken etwas defensiver und waren nicht mehr im Dauerangriff.
So ging es dann auch im letzten Abschnitt beim Stand von 1:4 weiter und die Hannoveraner mussten sich noch etwas einfallen lassen, um den Spielstand doch noch verändern zu können. Zunächst fanden sie jedoch kein wirksames Mittel gegen die hervorragend agierenden Verteidigungslinien der Bulls. Deswegen erhöhten die Hausherren die Schlagzahl bei den Attacken gegen die Hallenser und kämpften nun auch mit Händen und Füßen um jeden Zentimeter Eis. Und dies dann nicht nur sprichwörtlich, denn auch der Umgang auf dem Eis wurde rauer und endete nach einem Check vom Michael Burns an Suchomer in einer handfesten Auseinandersetzung zwischen Kai Schmitz und Burns. Entsprechend gab es dafür je eine 2-Minuten-Strafe und folgerichtig mehr Platz auf dem Eis. Diesen Raum wussten die Indians endlich zu nutzen und Branislav Pohanka verkürzte in der 52. Spielminute auf 2:4. Um den Höhenflug der Hannoveraner gleich wieder zu beenden, hätten die Bulls eigentlich das kurze Zeit später folgende Überzahlspiel zum erneuten Tor nutzen müssen, aber es blieb leider nur beim hätte nutzen müssen, denn sie konnten ihre Angriffe nicht erfolgreich abschließen. Vielmehr schlugen die Indians bei voller Mannschaft noch einmal zu. Mit dem Tor von Igor Bacek wurde es noch einmal richtig spannend, da die komfortable Führung auf ein knappes 3:4 zusammengeschmolzen war.
Ryan Foster nahm taktisch klug eine Auszeit und schwor seine Jungs für die letzten Spielminuten ein – um jeden Preis wollte er die drei Punkte sichern und nicht wieder in die Overtime gehen müssen. So fanden die Bulls auch zu ihrem konzentrierten Spiel zurück und den Indians blieb als letztes Mittel nur das Herausnehmen des Torwarts. Dies brachte ihnen aber nicht mehr den erwünschten Erfolg, die Bulls konnten immer wieder in Richtung leeres gegnerisches Tor ziehen, wurden aber mit z.T. unschönen Mitteln am Abschluss gehindert. So wurde Michal Bezouska von Branislav Pohanka mit zwei Stockschlägen attakiert, auf die Bezouska durch einen Schlag zurück reagierte. Fazit, kurz vor Ende mussten beide Teams noch einmal dezimiert agieren.
Bis zur Schlusssirene blieb es aber beim Stand von 3:4 und die Saale Bulls konnten die 3 Punkte am Ende verdient von der Leine mit an die Saale bringen. Dort geht es für sie morgen im Sparkassen-Eisdom gegen die Mannschaft vom ESC Wohnbau Moskitos Essen weiter.
Torschützen:
0:1 Kyle Helms – 5.
1:1 Roman Pfennings – 10.
1:2 Moritz Schug – 22.
1:3 Mark Heatley – 28.
1:4 Nicholas Miglio – 29.
2:4 Branislav Pohanka – 52.
3:4 Igor Bacek – 55.
Tore: 3:4 (1:1/0:3/2:0)