Saale Bulls holen gegen den Herner EV nur einen Punkt beim 1:2 nach Verlängerung (15.02.2019)

Alles neu macht nicht nur der Mai, auch die Mitte des Februars brachte bei den Saale Bulls so einige Veränderungen mit sich. Um kurz vor dem Ende der Hauptrunde noch einmal richtig durchzustarten, hatte am vergangenen Montag an der Bande Ryan Foster den Platz von Dave Rich als Cheftrainer übernommen. Und dieser Wechsel brachte einige Veränderungen in den Reihen der Saalestädter und auch in der Spielweise mit sich. Die erste Bewährungsprobe stand am Freitagabend im heimischen Sparkassen-Eisdom an, denn dort waren die direkten Konkurrenten um Platz vier der Tabelle – und somit dem Heimrecht in den kommenden Playoffs – aus Herne zu Gast.

Hernes Spieler und ihr Trainer Danny Albrecht standen unter besonderem Druck, musste man sich doch vergangenen Sonntag zu Hause dem Tabellenletzten Preussen Berlin geschlagen geben. In Herne erwartete man eine entsprechende Reaktion und vor allem eine deutliche Leistungssteigerung, und das am besten gleich beim Auswärtsspiel gegen Halle. Zumindest kadertechnisch waren hierfür die Vorzeichen mehr als gut, denn Albrecht konnte auf die „volle Kapelle“ in seinem Team bauen.

Hingegen musste der neue Coach der Saale Bulls noch vor Anbully seine Einsatzpläne ändern. Insgesamt vier Spieler bekamen von der medizinischen Abteilung keine Spielerlaubnis: neben dem am vergangenen Sonntag verletzten Jannik Striepecke fehlte ebenfalls Henning Schroth verletzungsbedingt. Zudem machte ein grippaler Infekt den Einsatz von Nathan Burns und Dominik Patocka nicht möglich.

Doch nicht nur wegen diesen fehlenden Akteuren zeigte sich ein verändertes Bild auf dem halleschen Eis, denn die Bulls setzten nun auf Geschwindigkeit und lange, aber schnelle Laufwege. Und so waren sie in den ersten Minuten im Dauerangriff, wobei der HEV durchaus Schwierigkeiten mit diesem veränderten Spielsystem hatte. So stellte Tyler Mosienko den Gästetorwart Linda auch gleich zu Beginn auf die Probe, aber noch konnte er abwehren. In der Folge flogen die Bulls geradezu über das Eis und zogen immer wieder ins Drittel der Gäste. Und diese offensive Taktik brachte den Hausherren dann auch recht schnell den erhofften Erfolg, so konnte Maximilian Schaludek die Bulls in der vierten Spielminute mit 1:0 in Führung bringen. Dabei wollten sie es eigentlich dann auch nicht belassen, aber mit fortschreitender Zeit stellten sich die Gäste aus Herne immer besser auf die Spielweise der Hallenser ein und es ging auf Augenhöhe weiter. Das leichte Übergewicht auf dem Eis lag zwar weiterhin bei den Saalestädtern, aber leider konnten sie bis zur ersten Unterbrechung nichts Zählbares daraus erzielen.

So ging es im Mittelabschnitt mit dem äußerst knappen 1:0 weiter und was gegen Ende des ersten Abschnittes schon zu sehen war, setzte sich hier fort. Denn nun sicherte sich auch der HEV seine Torchancen und auch Schrörs bekam einiges zu tun. Lange hielt er seinen Kasten auch sauber und fischte die schwarze Scheibe immer wieder aus der Luft. Zwischenzeitlich war auf beiden Seiten einige Male das Gehäuse zu hören, aber ein Treffer blieb noch aus. Wirklich spannend wurde es in der 31. Minute, da Tim May die erste Strafe im überaus fairen Spiel kassierte und für zwei Minuten auf die Strafbank musste. Stand die Abwehr zunächst gewohnt sicher, nutzten die Gäste nach einer Minute eine sich bietende Lücke in den Reihen der Hallenser und Marcus Marsall glich zum 1:1 aus.

Das Spiel war nun nicht nur von Spielstand her wieder völlig, denn beide Teams agierten offen und schnell auf dem Eis, wobei kein wirklicher Vorteil mehr zu erkennen war. Diesen hatten die Bulls erst wieder kurz vor der Pause, da sie nun selber zum ersten Mal in Überzahl spielen konnten. Doch weder vor noch nach der zweiten Pause konnten sie daraus etwas machen, da sie sich zwar im Drittel der Gäste festsetzten, aber es letztendlich am zwingenden Torschuss fehlte. So blieb es weiter beim 1:1 und die Bulls nutzten nun jede Gelegenheit, um in Richtung gegnerisches Tor zu marschieren. Nach einem gegnerischen Fehlpass während des Angriffsaufbaus schnappte sich Chris Francis in der 46. Minute den Puck, zog allein vor das Tor von Björn Linda. Sein mit viel Kraft ausgeführter Schuss schlug am linken Innenpfosten ein und prallte von dort zurück, wobei der Unparteiische auf kein Tor entschied. Der Dauerangriff ging weiter und wurde erst durch eine erneute Strafzeit gegen die Bulls kurz unterbrochen.

Aber selbst in Unterzahl gingen die Hausherren zum Angriff über und hatten damit fast Erfolg. Und dieses fast war das Problem, denn gefühlt hätten sie nun schon mit fünf Toren führen müssen, aber es fehlte ihnen einfach das Glück und egal aus welchem Winkel sie auch schossen, der Puck wollte einfach nicht über die rote Linie gehen. So lief die reguläre Spielzeit ohne weiteren Treffer ab und die Entscheidung musste in der Overtime fallen. Auch hier starteten die Hausherren kämpferisch und gingen in die Offensive. Doch die Gäste nutzten den Platz auf dem Eis für einen schnellen Konter und waren dabei effektiver als Halle. So netzte Nico Kolb in der 62. Spielminute ein und sicherte dem Herner EV damit den Zusatzpunkt.

Zwar haben die Bulls über die gesamte Spielzeit Einsatz und Kampfgeist gezeigt, aber letztendlich doch verpasst, sich selber für diesen Einsatz mit Toren zu belohnen. So blieb im ersten Spiel unter dem neuen Trainer Foster doch leider nur ein Punkt auf der Habenseite. Mit diesem konnten sie wegen der gleichzeitigen Niederlage von Essen zwar wieder auf den vierten Platz vorziehen, doch das ist natürlich nur eine Momentaufnahme. Für die Saale Bulls geht es nun am Sonntag zum nächsten mitteldeutschen Derby zu den EXA IceFighters Leipzig. Es wird sich zeigen ob die Hallenser auch den vierten Derbysieg dieser Saison für sich verbuchen können und die drei Punkte aus dem Kohlrabizirkus mit an die Saale bringen. Zumindest diesbezüglich könnte die gestrige Niederlage ein gutes Omen sein, schließlich verlor man an einem Freitag im Januar auch gegen den Herner EV, um dann am darauffolgenden Sonntag gegen Leipzig zu gewinnen.

 

Torschützen:

1:0 Maximilian Schaludek – 4.
1:1 Marcus Marsall – 32.
1:2 Nico Kolb – 62.

Tore: 1:2 n.V. (1:0/0:1/0:0/0:1)

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