Nach ihrer kurzen Erholungspause dank des spielfreien Wochenendes sollten die Saale Bulls eigentlich mit neuer Kraft und Energie in den Kampf um die wichtigen Punkte für die Platzierung in den Play Offs einsteigen. Für sie standen noch zehn Spiele auf dem Plan und gleich zu Beginn ging es für sie zu einem richtig harten Brocken. Sie mussten beim Herner EV antreten, welcher nicht nur mit seiner Leistung den zweiten Platz der Tabelle erobern konnte, sondern auch kurz vor der Wechselfrist am Freitag noch einmal ordentlich beim Personal nachgelegt hatte.
Der HEV startete entsprechend kraftvoll in das Spiel und war von Beginn an die bestimmende Mannschaft auf dem Eis. Hingegen schienen die angereisten Saale Bulls den Spielbeginn verschlafen zu haben. Und so bekamen die Hallenser auch recht schnell richtig viel Druck und nach genau einer Minute brachte Marcus Marsall die Hausherren auch schon in Führung. Auch danach bekam Michel Weiderkamp im halleschen Tor weiter viel zu tun und musste in der 5. Spielminute nach einem Überzahltor des Herners Dominik Piskor erneut hinter sich greifen. Doch damit war leider noch nicht Schluss, da die Gastgeber weiter mit voller Kraft im Angriff waren und in der 7. Minute mit dem Tor von Nils Liesegang bereits mit 3:0 davonzogen.
Um etwas Ruhe in die Mannschaft zu bringen bzw. um einen Impuls zu geben, wechselte Headcoach Ryan Foster nun die Goalies aus und Albrecht übernahm im Tor. Diese Maßnahme schien den gewünschten Erfolg und auch eine kleine Wende im Spiel zu bringen. Erst überstanden die Bulls eine doppelte Unterzahl und dann konnte Nicholas Miglio in der 12. Minute auf 3:1 verkürzen. Bis zur Pause sah man nun ein Spiel auf Augenhöhe, allerdings war den Bulls kein weiterer Treffer vergönnt.
Den Schwung aus den letzten Minuten des ersten Drittels wollten die Bulls nun auch mit in den Mittelabschnitt nehmen, aber dort legten nun erst einmal die Herner wieder nach. Erneut war es Nils Liesegang, welcher den alten Abstand nach gerade einmal 23 Sekunden wiederherstellte. Doch die Bulls ließen sich zunächst nicht ganz so schnell aus der Spur bringen. Sie erarbeiteten sich wieder gute Angriffspositionen und in der 24. Minute gelang Nicholas Miglio sein zweiter Treffer. Es keimte wieder ein wenig Hoffnung auf, das Spiel vielleicht doch noch irgendwie drehen zu können und mit schnellen Treffern den Ausgleich zu schaffen.
Doch es blieb leider nur bei der Hoffnung. Zwar ging es auf dem Eis immer wieder schnell hin und her, aber die Tore schoss wieder nur der HEV. Mit zwei Treffern in der 29. und 33. Minute konnte Patrick Asselin die Herner bereits mit 6:2 in Front bringen. Der einzige Lichtblick bis zur zweiten Unterbrechung war dann nur das Tor von Chris Francis in der 38. Spielminute, aber trotzdem ging es mit drei Toren Rückstand zurück in die Kabinen.
Und leider sollte es im letzten Abschnitt nicht mehr besser werden, denn nun kamen neben den fehlenden Torchancen und den Schwächen vor dem gegnerischen Tor auch noch Fehlpässe und Abstimmungsprobleme beim Spielaufbau hinzu. So kamen die Hallenser in den letzten 20 Minuten auf keinen grünen Zweig mehr und die Herner machten das Spiel. So richtete sich der Angriffsdruck des HEV voll auf Sebastian Albrecht im Hallenser Kasten, welcher mit guten Aktionen zwar einige Gegentreffer verhindern konnte, aber auf Dauer dem Druck nicht standhalten konnte. Hinzu kamen weitere Strafzeiten gegen Halle, wodurch sie sich das Leben selber unnötig schwer machten. Herne konnte mit den Toren von Dominik Piskor (46.) sowie in Überzahl durch Christoph Ziolkowski (48.) und Neuzugang Lars Grözinger (57.) gleich noch dreimal nachlegen und ließen dabei die Bulls und vor allem die Verteidigung nicht gut aussehen. Damit ging der Sieg mehr als deutlich mit 9:3 an Herne, welche ihre Position auf Platz 2 der Tabelle weiter ausbauen konnten.
Für die Saale Bulls geht es nun am Sonntag nicht weniger aufregend weiter, denn das nächste mitteldeutsche Derby gegen die EXA IceFighters Leipzig steht im halleschen Sparkassen-Eisdom an und hier ist auch ein stückweit Wiedergutmachung angesagt.
Torschützen:
1:0 Marcus Marsall – 1.
2:0 Dominik Piskor – 5.
3:0 Nils Liesegang – 7.
3:1 Nicholas Miglio – 12.
4:1 Nils Liesegang – 21.
4:2 Nicholas Miglio – 24.
5:2 Patrick Asselin – 29.
6:2 Patrick Asselin – 33.
6:3 Chris Francis – 38.
7:3 Dominik Piskor – 46.
8:3 Christoph Ziolkowski – 48.
9:3 Lars Grözinger – 57.
Tore: 9:3 (3:1/3:2/3:0)