Auch am Sonntagabend sollte der Kampf der Saale Bulls um die direkte Qualifikation für die Play Offs weitergehen, eigentlich … und eigentlich war das eine machbare Aufgabe, hatte man doch den Tabellenletzten – den Krefelder EV 81 – zu Gast im heimischen Sparkassen-Eisdom. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt und natürlich stellt man sich im Nachhinein die Frage nach dem Warum? Hatte das Team von Ryan Foster diesen besagten Kampf um Platz sechs schon aufgegeben, bevor das eigene Spiel überhaupt begann? Nachdem die Hannover Scorpions kurz zuvor Tilburg mit 0:5 abgefertigt hatten, wäre dies durchaus eine Erklärung für dieses mutlose und vor allem kraftlose Spiel, eine Erklärung, aber natürlich keine Entschuldigung.
Gemessen an den Spielanteilen und der Angriffshäufigkeit ging das erste Drittel zwar klar an die Hausherren, aber es fehlte die Effektivität, der konsequente Zug zum Tor, denn genau die entscheidenden Tore blieben aus, jedenfalls für Halle. Egal wie oft sie auf das Tor von Nils Kapteinat anliefen, der Puck wollte einfach nicht über die rote Linie gehen. Krefeld agierte taktisch sehr klug, ließ vor dem eigenen Tor kaum Räume und verlegte sich selber auf schnelle Konter und hierbei spielten ihnen immer wieder auch Fehlpässe der Bulls in die Karten. Derartige Einladungen nahmen die jungen Spieler aus Krefeld dankbar an und zogen immer wieder vor das Tor von Michel Weidekamp. Der konnte seinen Kasten zunächst sauber halten, doch ein abgefälschter Schuss von Matteo Stöhr in der siebten Minute war auch für ihn nicht mehr haltbar. So rannten die Bulls ungewollt dem Rückstand hinterher und erhöhten noch einmal die Schlagzahl bei den Angriffen, aber bei der Torstatistik tat sich weiter nichts.
So ging es im Mittelabschnitt beim Stand von 0:1 weiter und anscheinend hatte der frühe Rückstand gegen den Tabellenletzten nicht gerade positiv auf die Konzentration oder Motivation gewirkt. Man blieb zwar in der Offensive die aktivere Mannschaft, aber es fehlte weiterhin am nötigen Zusammenspiel, vor allem vor dem gegnerischen Tor. An Chancenverwertung war so kaum zu denken. Es ging munter auf dem Eis hin und her, aber die Bulls stellten sich vor dem Tor von Kapteinat immer wieder selber ein Bein und verspielten den Ausgleich.
Hinzu kamen nun auch wieder zu viele Strafzeiten, welche nicht nur die eigenen Angriffe stoppten, sondern auch von den Krefeldern für sich genutzt wurden. In der 26. Minute konnte so Tom-Eric Bappert in Überzahl für den KEV auf bereits 0:2 erhöhen. Leider schafften es die Bulls im Gegenzug nicht, auch ihre eigenen Überzahlspiele gegen Ende des zweiten Drittels für den dringend notwendigen Anschlusstreffer zu nutzen und so ging es beim Stand von 0:2 in die zweite Unterbrechung.
So blieben den Hausherren nur noch 20 Minuten, um den Abend doch noch zu einem versöhnlichen Ende zu bringen. Und sie starteten wieder sehr offensiv und Kapteinat hatte ordentlich zu tun, aber noch hielt er seinen Kasten weiter sauber und die Bulls rannten ihrem Rückstand hinterher. Symptomatisch für dieses Spiel war dann wohl auch die zerbrochene Scheibe in der Bande hinter dem Krefelder Tor nach einem missglückten Torschuss. So musste das Spiel in der 45. Minute kurz unterbrochen werden, um die Scheibe zu wechseln. Anschließend wollten die Hausherren zum Schlussspurt ansetzen, gerieten allerdings erneut in Unterzahl. Nach dem Motto alles oder nichts zog man sich jedoch nicht ins eigene Drittel zurück, sondern blieb im Angriffsmodus. Und dieser Mut wurde nun auch endlich belohnt, denn mit einem Schlagschuss von der blauen Linie hämmerte Kapitän Kai Schmitz in der 51. Minute dann auch den Puck ins Netz.
Dies war dann aber leider auch das letzte Tor dieser verfahrenen Partie mit einer ungewöhnlich hohen Anzahl an Fehlpässen und individuellen Abstimmungsfehlern bei den Hausherren. Ihnen halfen dann auch nicht mehr die Auszeit und das Herausnehmen des Torwarts gut zwei Minuten vor dem Abpfiff. Denn die Gäste störten alle weiteren Offensivversuche und zusätzlich ging es nach einer Strafe gegen Miglio auch noch in Unterzahl weiter. Am Ende verlieren die Saale Bulls dieses Spiel verdient mit 1:2 und besiegeln somit endgültig ihre Teilnahme an den Pre-Playoffs. Bis dahin stehen jedoch noch die zwei letzten Spiele der Hauptrunde auf dem Plan, diesen Freitag empfangen sie im Sparkassen-Eisdom die TecArt BlackDragons Erfurt.
Torschützen:
0:1 Matteo Stöhr – 7.
0:2 Tom-Eric Bappert – 26.
1:2 Kai Schmitz – 51.
Tore: 1:2 (0:1/0:1/1:0)