Eigentlich sollte es am Sonntagabend im halleschen Sparkassen-Eisdom mit dem Rückspiel der Saale Bulls gegen die Eisbären Regensburg weitergehen. Doch die Zeiten bleiben aufgrund der Covid-19-Pandemie weiterhin unvorhersehbar und so hatten die Hausherren mit der kurzfristigen Absage der Begegnung durch die Regensburger zu kämpfen (wir berichteten). Als Ersatz konnten die Bulls ein kleines Derby innerhalb Halles vereinbaren, denn die neu formierte Mannschaft der Young Saale Bulls U25 trat – nur einen Tag nach ihrem Match gegen die Black Dragons Erfurt 1b – kurzfristig gegen die erste Mannschaft an. Das Spiel fand dabei, wie auch die kommenden Heimspiele im November, vor leeren Rängen und ungewöhnlicher Stille im Eisdom statt.
Die Favoritenrolle lag natürlich klar bei den Saale Bulls, welche als Vertreter der Oberliga ihrem Nachwuchs in der Landesliga Sachsen einiges an Erfahrung voraushaben. Doch natürlich sind auch die Youngsters auf dem Eis immer für eine Überraschung gut. Eine solche blieb ihnen heute jedoch nicht vergönnt. Das harte Training der letzten Tage und Wochen zahlte sich für die Bulls aus und sie ließen den jungen Spielern der Young Saale Bulls nur wenige Chancen.
So konnten sie sich in den ersten 20 Minuten fast dauerhaft im Drittel der Young Saale Bulls festsetzen und Julius Valerius im Tor der U25 stand unter Dauerfeuer. Bei der Qualität der Bulls war diesem Druck nicht lange standzuhalten und der erste Treffer konnte durch Tim May in der 2. Spielminute gesetzt werden. Dies war dann nur der Auftakt für eine lange Reihe von Angriffen und vor allem von vielen Toren. Denn bis zur ersten Pause musste Valerius noch fünf weitere Male hinter sich greifen. Neben Tim May trugen sich nun noch Artur Tegkaev, Tatu Vihavainen und Lukas Valasek in die Torschützenliste ein. So ging es dann beim Stand von 6:0 zurück in die Kabinen.
Auch im zweiten Abschnitt änderte sich nichts am Bild auf dem Eis. Die Bulls spielten ihre Routine aus und bestimmten weiterhin das Geschehen. Die U25 kam nicht wirklich aus ihrem Drittel heraus und wenn es doch mal gelang, wurden sie sehr schnell gestoppt. Im weiteren Verlauf nahm die Lehrstunde dann schon fast bittere Züge an, denn die Tore fielen in dieser Phase wie am laufenden Band. Der Torreigen begann schon direkt nach Wiederanbully, als Tatu Vihavainen und Kai Schmitz auf 8:0 erhöhten. In den folgenden Minuten legten die Bulls weitere 10 Tore nach. Auch die einzige Strafzeit der Partie (31.), die der U25 einen Überzahlvorteil bescherte, konnten sie nicht nutzen. Hingegen setzte sich Sergej Stas im Drittel der Young Saale Bulls durch und erzielte einen Unterzahltreffer.
Mit dem uneinholbaren Stand von 18:0 ging es dann auch in den Schlussabschnitt, wo die Bulls einen Gang runter schalteten und dem Nachwuchs nun auch mehr Platz auf dem Eis ließen. Diese nahmen dies gerne an und bedankten sich in der 44. Minute auch mit dem Ehrentreffer von Oliver Rennert, welche so auf 18:1 verkürzte. Doch bis zum Ende des Spiels war noch viel Zeit und es ergaben sich für die Bulls noch einige Gelegenheiten für weitere Treffer. So setzten Vihavainen, May, Tegkaev, Fern, Hotakainen und Wunderlich den Torreigen fort und erhöhten bis zum Abpfiff auf 28:1. Das Team der U25 gab sich jedoch in keiner Sekunde des Spiels auf und überzeugten ihrerseits mit Kampfgeist und Fairplay. Dass Trainer Nils Fitz in den letzten beiden Spielminuten noch den Goalie vom Eis nahm, war dann wohl eher sein Beitrag, etwas Spaß in diese Partie zu bringen. Am Spielstand konnte der Nachwuchs, trotz einem Feldspieler mehr, nichts mehr ändern.
Das Testspiel konnten die Saale Bulls somit klar für sich entscheiden. Dennoch bedanken sich die Saale Bulls noch einmal ausdrücklich beim Team der U25, dass sie dieses Spiel heute Abend überhaupt erst möglich gemacht haben. Als Fazit bleibt aber auch festzustellen, dass Eishockey ohne Zuschauer einfach nicht das gleiche ist wie mit Fans auf den Rängen. Wir alle hoffen, dass bald wieder ein bisschen Normalität zurückkehrt.
Bereits am Dienstag bestreiten die Saale Bulls ihr drittes und letztes Testspiel, dann geht aus nach Hannover zu den Indians, Anbully am Pferdeturm ist 20.00 Uhr.
Torschützen:
1:0 Tim May – 2.
2:0 Lukas Valasek – 3.
3:0 Tim May – 9.
4:0 Artur Tegkaev – 11.
5:0 Tatu Vihavainen – 16.
6:0 Lukas Valasek – 19.
7:0 Tatu Vihavainen – 21.
8:0 Kai Schmitz – 21.
9:0 Tim May – 23.
10:0 Lukas Valasek – 24.
11:0 Jannik Striepeke – 26.
12:0 Valtteri Hotakainen – 27.
13:0 Sergej Stas – 31.
14:0 Lukas Valasek – 38.
15:0 Jannik Striepeke – 39.
16:0 Davide Vinci – 40.
17:0 Kai Schmitz – 40.
18:0 Tatu Vihavainen – 40.
18:1 Oliver Rennert – 44.
19:1 Davide Vinci – 45.
20:1 Tim May – 45.
21:1 Tatu Vihavainen – 46.
22:1 Tatu Vihavainen – 47.
23:1 Tim May – 49.
24:1 Davide Vinci – 52.
25:1 Artur Tegkaev – 54.
26:1 Valtteri Hotakainen – 55.
27:1 Leon Fern – 60.
28:1 Eric Wunderlich – 60.
Tore: 28:1 (6:0/12:0/10:1)