Der Oberliga-Primus ist zurück! Das war das Signal, das die Saale Bulls am Freitagabend im Oberligaspiel gegen die Chemnitzer Wild Boys setzten. Dabei sah es im ersten Drittel ganz und gar nicht danach aus, dass dieses Spiel anders ablaufen würde, als die Spiele zuvor. Denn die Hallenser erarbeiteten zwar wieder viele Chancen, aber der Puck blieb immer vor der Torlinie.
Nach wie vor machte es sich bemerkbar, dass die Gastgeber nur auf fünf Verteidiger zurückgreifen konnten, aber dennoch dominierte das Team um Kapitän Kai Schmitz das Geschehen von Anfang an. Nach dem Warmfahren im ersten Drittel legten die Saale Bulls dann auch so richtig los. Hartnäckig biss sich der Bullen-Sturm vor dem Chemnitzer Tor fest und netzte im Laufe des Spiels viermal ein. Lediglich die Strafbank verhinderte eine deutlichere Führung. Die Chemnitzer verzweifelten ihrerseits in den vielen Überzahlsituationen immer wieder an Halles Goalie Dustin Haloschan, der Übermenschliches leistete und am Ende verdient zum besten Spieler der Saale Bulls gewählt wurde. Erst als Schiedsrichter Torsten Schulz in der letzten Minute gleich zwei Bullen vom Eis schickte, gelang den Gästen das Ehrentor. Der MEC siegte somit mehr als verdient 4:1.
Saale Bulls kommen in Fahrt
Während des ersten Drittels ging immer wieder ein lautes Stöhnen durch die Fanblöcke, denn die Stürmer des MECs vergaben eine hervorragende Torchance nach der anderen. Das frühe stören des Chemnitzer Aufbauspiels und schnelle Konter sorgten dafür, dass das Spiel überwiegend auf Chemnitzer Hälfte stattfand. Die größte Chance der Heimmannschaft vergab Troy Bigam in der 8. Minute. Nachdem ein Angriff der Hallenser nur noch durch einen Stockschlag des Chemnitzer Verteidigers Marks Olesko gestoppt werden konnte, entschieden die Unparteiischen auf Penalty. Doch Bigam wartete zu lange mit dem Schuss, sodass Sebastian Staudt keine Mühe mehr hatte, diesen zu blocken. Kurz vor dem Pausenpfiff wurden die Bullen aber etwas nachlässiger und ließen die Sachsen gleich zweimal zum Tor. Obwohl die schwarze Scheibe bereits am Pfosten kratzte, verhinderte Haloschan die Führung der Gäste.
Wild Boys chancenlos
Ab dem Mitteldrittel kamen die Wild Boys aus Chemnitz kaum noch zum Zug. Beinah schon routiniert schlängelten sich die halleschen Stürmer Slanina, Lupzig, Piecha und Seibel regelmäßig an der sächsischen Verteidigung vorbei. In der 26. Minute war es dann endlich so weit. Oleg Seibel nutzte einen fatalen Fehlpass der Wild Boys aus und passte auf den vor dem Tor lauernden Benjamin Thiede, der den Puck eiskalt versenkte. Jetzt hatten die Bulls Blut geleckt und trieben die Chemnitzer vor sich her. Fünf Minuten vor der zweiten Drittelpause klingelte es daher zum zweiten Mal im Kasten von Sebastian Staudt. Hier hatte vor allem der Neueinkauf aus Regensburg, Martin Piecha, seine Finger im Spiel. Piecha zog die Aufmerksamkeit des Chemnitzer Goalis auf sich, gab aber an Slanina ab, der auf der rechten Seite des Tores stand und prompte einnetzte. Eine Umspielung wie aus dem Lehrbuch!
Die Gäste aus Sachsen wurden nun deutlich aggressiver und stichelten den halleschen Sturm zunehmend, was sich die bekannten Kämpfer Lupzig und Schmitz nicht gefallen ließen. Ein vermehrter Besuch auf der Strafbank war die Folge. Doch auch in Unterzahl gaben die Hallenser ein gutes Bild ab und erarbeiteten sich Torchancen. Den Chemnitzern blieb hingegen oftmals nur noch das Hinterherlaufen. In der 48. Minute ergab sich dennoch eine große Möglichkeit für die Sachsen, als sie im Getümmel vor einem fast leeren Tor standen, der Puck aber am Schläger vorbei rutschte. „Vati“ Zille nutzte die darauf folgende Unübersichtlichkeit, setzte zum Konter an und schoss sein 111. Tor im Trikot der Saale Bulls. Dreieinhalb Minuten vor Schluss durfte Troy Bigam seinen vergebenen Penalty sühnen. Er erhöhte nach einem Zuspiel von Zille und Wunderlich auf 4:0.
Als die Uhr die letzte Spielminute anzeigte, rauften sich die Fans der Saale Bulls vor Unverständnis über die Entscheidung des Schiedsrichters, Haloschan mit einer zweiminütigen Strafe wegen eines Stockschlages zu belegen, die Haare. Denn ebenfalls auf der Bank saß Alexander Zille wegen Hakens, die Bulls in der letzten Minute somit in doppelter Unterzahl. So dezimiert konnten die Saale Bulls das Ehrentor der Chemnitzer auch nicht verhindern. Jan Hermann besiegelte das Endergebnis: 4:1.
Trotz Schönheitsfleck zeigten sich Mannschaft und Fans überaus zufrieden, denn das erste Mal in dieser Saison war der Sieg des MECs nie gefährdet. Die Bulls bewiesen damit eindrucksvoll ihren Anspruch auf einen vorderen Tabellenplatz.
Das nächste Heimspiel findet am 22. November statt. Die Bulls empfangen dann FASS Berlin und wollen die letzte Niederlage gegen die Akademiker rächen. Anbully ist 20:00 Uhr am Eisdom an der Halle Messe.