Saale Bulls müssen sich nach sehr emotional geprägter Partie auch im zweiten Spiel gegen Duisburg mit 3:6 geschlagen geben (19.03.2017)

 

Nach dem misslungenen Start in die best-of-five-Serie der Playoff-Achtelfinalspiele gegen die Füchse Duisburg ging es am Sonntagabend im heimischen Sparkassen-Eisdom weiter. Dort galt es nun, noch einmal alle Kräfte zu bündeln, denn nur durch einen Sieg und damit den Ausgleich in der Serie hätte man noch eine realistische Chance, um den Ausgang des PO-Achtelfinals gegen die favorisierten Duisburger offen zu halten. Somit galt es, die 60 Minuten auf halleschem Eis – und damit den Heimvorteil – zu nutzen und für diesen Sieg zu kämpfen.

Zwar gewannen die Bullen das Anbully, aber nach einem missglückten Angriff schlugen die Gäste aus Duisburg gleich zurück. So bekam Sebastian Albrecht zu Beginn der Partie einiges zu tun. Und die Gäste setzten weiter nach und Jari Neugebauer brachte Duisburg bereits in der 2. Minute in Führung, Albrecht war bei seinem Schuss der Blick komplett verstellt und somit war er quasi chancenlos. Mal wieder galt es, einen Rückstand aufholen zu müssen und die Hausherren taten sich damit in den Anfangsminuten doch recht schwer damit. Wenn sie es dann doch mal bis vor das Duisburger Tor schafften, blieb der Puck bei Justin Schrörs hängen. Zu allem Überfluss gerieten die Hallenser dann auch noch in Unterzahl und diesen Vorteil wusste Duisburg eiskalt zu nutzen – Andre Huebscher erhöhte zum 0:2.

Doch wer nun glaubte, dass Halle aufsteckt, der sollte eines Besseren belehrt werden. Je länger das Spiel dauerte, desto besser kamen die Hausherren ins Spiel. Folgerichtig erarbeiteten sie sich auch immer mehr Torschussgelegenheiten. So setzte sich Alexander Zille nach einigem Hin und Her gegen die Verteidiger des EVD durch und zog vor das Tor von Schrörs. Doch sein Angriff wurde unsanft von einem Duisburger Verteidiger gestoppt, wofür es dann einen Penaltyschuss gab. Und Zille trat selber an, versenkte diesen gekonnt und verkürzte zum 1:2. Die Bulls machten daraufhin weiter Druck, der Ausgleich lag in der Luft. Doch mal wieder sollte es anders kommen. Während eines Überzahlspiels der Bulls führte ein Fehlpass nach eigenem Angriff zu einer unnötigen Chance für Duisburg, die Björn Barta nutzte, um im Alleingang ins Drittel der Bulls zu stürmen und das 1:3 zu erzielen.

Bei diesem Stand ging es in die erste Pause und es musste im zweiten Abschnitt einiges passieren, damit das Spiel doch noch einmal gedreht werden konnte. Und dafür taten die Bulls alles und stürmten was das Zeug hielt. Immer wieder setzten sie sich im Drittel der Füchse fest, aber noch wollte der Puck nicht ins Tor gehen. Dabei ging es hoch her auf dem Eis, denn nach einem Ansturm der Bulls flogen plötzlich die Fäuste und fast alle Spieler waren an der Auseinandersetzung beteiligt. Entsprechend viele Strafen verteilte Hauptschiedsrichter Mischa Apel: bei beiden Mannschaften musste jeweils drei Spieler zur Abkühlung auf die Strafbänke.

Auch danach ging es schnell und hart auf dem Eis weiter, nun aber endlich mit dem verdienten Torerfolg für die Saale Bulls. So konnte sich erneut Alexander Zille auf Vorlage von Jörg Wartenberg durchsetzen und zum 2:3 verkürzen. Nach einigen weiteren Angriffen der Bulls machten sich die Gäste das Leben nun selbst schwer, da gleich zwei Duisburger wegen einerseits zu vielen Spielern auf dem Eis und andererseits wegen unsportlichem Verhalten in die Kühlbox mussten. So hatten die Bulls nun doppelte Überzahl, die Eric Wunderlich sogleich zum Ausgleich nutzte.

Nun war alles wieder offen und eigentlich war Halle in dieser Phase die stärkere Mannschaft. Doch anstatt dann auch noch den Führungstreffer zu erzielen, häuften sich mal wieder die individuellen Fehler, die Duisburg eiskalt für sich zu nutzen wusste. So reichten ihnen zwei schnelle Konter, um in der 33. Minute durch Cody Bradley sowie in der 39. Minute durch Raphael Joly wieder mit 2 Toren davon zu ziehen. Beim Stand von 3:5 ging es in die zweite Pause.

Somit blieben nur noch 20 Minuten, um dieses Spiel ein zweites Mal zu drehen. So liefen die Bulls das gesamte letzte Drittel unentwegt gegen die Duisburger Verteidigung an. Dabei wurden sie die gesamte Zeit von ihren Fans angefeuert und nach vorn gepeitscht. Doch aller Einsatz sollte nicht mehr belohnt werden, da das Tor von Schrörs weiter wie vernagelt zu sein schien und auch sogenannte 100-prozentige Chancen doch noch irgendwie von ihm gestoppt wurden. Von daher blieb den Hausherren kurz vor Abpfiff nur noch das letzte Mittel, Sebastian Albrecht zu Gunsten eines Feldspielers herauszunehmen. Doch auch dies sollte für die Hausherren keinen Torerfolg mehr bringen. Vielmehr konnte Raphael Joly mit einem Fernschuss ins leere Tor der Hallenser treffen und damit auch den Endstand von 3:6 herstellen. Da kurz nach dem Wiederanbully Kai Schmitz aufgrund einer Schlägerei noch eine 5 plus Spieldauerstrafe kassierte, waren die letzten 2 Minuten in Unterzahl zu spielen. Und die Strafbank füllte sich in der hoch emotional geführten Partie noch weiter, da es auf dem Eis weiter hart zur Sache ging.

Am Spielstand änderte dies alles nichts mehr und die Gäste aus Duisburg konnten damit in der Serie auf 2:0 davon ziehen. Somit müssen die Saale Bulls nun am kommenden Dienstag in Duisburg auf jeden Fall gewinnen, damit sie nicht dann schon in die Sommerpause müssen. Für ihren Kampf auf dem heimischen Eis und ihren Einsatz wurde die Mannschaft nach dem Spiel von den Fans auf den Rängen trotz der Niederlage noch lange gefeiert. Und diesen Ansporn werden sie auf jeden Fall auch mit zum Auswärtsspiel nehmen und es wird sich zeigen, ob sie doch noch die kleine Sensation im Fuchsbau schaffen.

 

Torschützen:

0:1 Jari Neugebauer – 2.
0:2 Andre Huebscher – 9.
1:2 Alexander Zille – 14. (PS)
1:3 Björn Barta – 19.
2:3 Alexander Zille – 27.
3:3 Eric Wunderlich – 33.
3:4 Cody Bradley – 35.
3:5 Raphael Joly – 39.
3:6 Raphael Joly – 58. Empty net

Tore: 3:6 (1:3/2:2/0:1)

 

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