Für die Eishockeyhelden aus Halle ging es im heimischen Sparkassen-Eisdom an diesem Freitagabend gegen die Preussen aus Berlin zur Sache. Und für die Mannschaft der Saale Bulls galt es, auch aufgrund des abgebrochenen Spiels am vergangenen Sonntag in Hamburg, wieder in die richtige Spielroutine zu finden. Schließlich musste man vor allem im Hinblick auf das am Sonntag vor ihnen liegende Hammerspiel gegen den amtierenden Meister Tilburg Trappers dieses Spiel nutzen, um das nötige Selbstbewusstsein zu tanken und die entsprechende Spielsicherheit zu gewinnen. Im Team fehlten auch heute die Verletzten Michal Schön und Georg Albrecht. Und ob Kai Schmitz, der nach dem letzten Heimspiel immer noch mit einer angeschlagenen Schulter kämpft, seine volle Leistungsfähigkeit abrufen können wird, war auch nicht zu erwarten. Dennoch zeugt es von Teamgeist und Einsatzbereitschaft, dennoch für das Team spielen zu wollen.
Rein von der bisherigen Statistik und dem Tabellenstand lag in diesem Spiel der Vorteil klar auf Seiten der Hausherren. Zwar starteten die Gäste aus Berlin grandios in die Saison, doch diese Erfolge hielten nicht lange an und in den letzten sieben Spielen verließen die Hauptstädter als Verlierer das Eis.
Doch man soll den Tag nicht vor dem Abend loben und jede Unachtsamkeit in einem solch vermeintlich leichten Spiel kann erfahrungsgemäß schnell bestraft werden. Doch auf die leichte Schulter nahmen die Schützlinge von Georgi Kimstatsch dieses Spiel auf jeden Fall nicht, denn von Beginn an ließen sie ihren Gästen aus der Hauptstadt nur wenig Raum und bestimmten das Spiel. Die Bulls versuchten, die Preussen möglichst schnell festzunageln, aber trotz guter Chancen dauerte es eine ganze Weile bis zum ersten Torerfolg.
Nach der ersten Druckphase gab es in der siebten Minute Aufregung auf dem Eis, da der Linienrichter Manuel Bierma im Vorwärtsgang beider Mannschaften unglücklich in die offene Tür der Berliner Spielerbank stürzte und sich dabei an den Rippen verletzte. So ging es nach einer Unterbrechung für den Rest die Partie mit nur noch zwei Schiedsrichtern weiter.
Diese ungewollte Pause störte zunächst etwas den Angriffsfluss der Hallenser und in diesen mussten sie erst wieder zurückfinden. Und dies taten sie dann auch mit aller Macht, da sie ab der zehnten Minute voll aufdrehten und Denis Fominych kurz darauf mit seinem Treffer auch endlich die erlösende Führung erzielte. Nun war der Knoten offenbar geplatzt und die Bulls machten weiter Druck. So bekam Olafr Schmidt im Tor der Preussen im weiteren Spielverlauf die Pucks nur so um die Ohren gehauen und konnte sich dem Druck der Hallenser kaum noch erwehren.
Die Gäste verlegten sich nur noch auf kurze Konter und wurden dabei aber bereits im eigenen Drittel von den Bulls gestört. In diesem setzten sich die Hallenser immer wieder fest und es dauerte nicht lange, bis Danny Albrecht – dank gutem Kombinationsspiel – den Puck erneut im Netz versenken konnte. Auf diese verdiente 2:0 Führung folgte nun die Antwort der Berliner, aber nicht in Form des Anschlusstreffers, sondern mit mehr Härte auf dem Eis. Dies brachte ihnen jedoch nur Strafen ein und die Hallenser konnten in Überzahl das Spiel noch deutlicher bestimmen. Deswegen dauerte es auch nur 37 Sekunden, bis Jan Homer den Puck zum 3:0 in die Torecke hämmerte. Es folgten zwar noch einige gute Torchancen, aber es blieb bis zur ersten Pause bei diesem Zwischenstand.
Mit dieser klaren Führung ließen es die Saalestädter im zweiten Abschnitt nun auch etwas gemächlicher angehen, aber sie achteten weiter darauf, den Gästen nicht zu viel Raum auf dem Eis zu lassen. So zeigten sich diese nun zwar aktiver, aber auch die schnellsten Pucks wurden von Sebastian Albrecht noch aus der Luft gefischt. Damit blieb es über eine erneut lange Strecke beim gleichen Spielstand und es folgte nun ein ähnliches Bild, wie im ersten Abschnitt. Denn in der zweiten Hälfte des Drittels drehten erneut die Hausherren auf und drängten auf ihr nächstes Tor. Dieses erzielte Denis Fominych in der 34. Spielminute. Beim Stand von 4:0 ging es in die letzte Pause.
In der zweiten Pause hatte Preussen-Trainer Leonard Soccio seine Mannschaft offenbar noch einmal ordentlich motiviert und neu auf das Spiel – ganz nach dem Motto alles oder nichts – eingestellt. Denn nach dem gewonnenen Anbully legten die Hauptstädter los, als hätten sie nichts mehr zu verlieren. Doch den gewünschten Erfolg hatten sie damit nicht, denn die Angriffe endeten an der Defensivabteilung der Bulls. Durch den kurzen Zwischenspurt der Gäste waren nun auch die Bulls wieder angestachelt, ihr Können zu zeigen und schlugen in der 49. Spielminute innerhalb von 17 Sekunden mit dem Doppelschlag von Igor Bacek und dem ersten Heimspiel-Tor der Saison von Philipp Gunkel zu. Doch nicht nur Gunkel damit eine Premiere im Spiel, nur fünf Minuten später feierte Maximilian Schaludek sein erstes Tor im Dress der Saale Bulls. Auch die letzten Minuten ihrer 600. (Pflichtspiel-) Partie spielten die Saale Bulls gekonnt herunter und sicherten sich mit diesem 7:0 Sieg den ersten Shutout der Saison (Sebastian Albrecht wurde folgerichtig als bester Spieler auf Seiten der Bulls geehrt) und die ersten drei Punkte des Wochenendes.
Nun heißt es, einen Tag erholen und mit frischen Kräften am Sonntag auch in Tilburg maximal erfolgreich sein. Um hierfür die besten Voraussetzungen zu schaffen, fährt die Mannschaft bereits morgen Vormittag nach Tilburg (Niederlande), wird dort auch noch ein Eistraining absolvieren und dann am Sonntag – hoffentlich ausgeruht und voll motiviert – in das nächste harte Duell gegen den amtierenden Meister gehen.
Torschützen:
1:0 Denis Fominych – 11.
2:0 Danny Albrecht – 13.
3:0 Jan Homer – 16.
4:0 Denis Fominych – 34.
5:0 Igor Bacek – 49.
6:0 Philipp Gunkel – 49.
7:0 Maximilian Schaludek – 54.
Tore: 7:0 (3:0/1:0/3:0)
[RJ / FE]