Die Saale Bulls haben den halben Weg ins Finale des Ost-Pokals geschafft! In einem sehr schnellen, spannenden und zum Schluss hin heiß diskutierten Spiel setzten sie sich am Freitagabend mit 4:1 gegen die Wölfe aus Schönheide durch. Obwohl die Gäste des Öfteren eher mit Provokationen als durch ausgefeilte Spielzüge auffielen, blieben die Hallenser cool und spielten locker dem Sieg entgegen. Am Ende gewannen die Bullen verdient das Erste von drei Halbfinal-Spielen gegen die Sachsen. Damit haben sie schon morgen in Schönheide die Chance, den Finaleinzug perfekt zu machen.
Es sollte wieder so ein Spiel aus der Krimiserie „Eishockey in Halle“ werden, denn der MEC machte es sehr lange spannend. Dabei gab es von Anfang an Chancen en masse, nur das Glück fehlte wieder einmal. Im Mitteldrittel platzte der Knoten aber und die Wölfe konnten gezähmt werden. Allerdings schien es so, dass die Sachsen nun fehlende Passgenauigkeit und Tempo durch Härte kompensieren wollten. Immer wieder ging ein hallescher Spieler zu Boden, weil er von einem der Gäste gestoßen, gezogen oder behindert wurde. Auch Provokationen nach Abpfiff gab es regelmäßig. Die Unparteiischen um Hauptschiedsrichter Torsten Schulz störte das kaum, Strafen wurden zwar vor allem gegen Ende des Spiels großzügig verteilt, Leidtragende waren hier aber so gut wie immer die Hallenser.
Torlos, aber nicht ereignislos
Ohne lange Einspielphase startete das Team um Kapitän Benjamin Thiede in das erste Halbfinal-Spiel. Mit massigem Tempo drückte der Bulls-Sturm regelmäßig gegen die sächsische Verteidigung und unterband gegnerische Angriffe eindrucksvoll mit einer starken Defensivarbeit. Dustin Haloschan, der von Anfang an für die Hallenser den Kasten bewachte, sah den Puck daher meistens nur aus der Ferne, und wenn es die Gäste schon mal vors Tor schafften, waren die Abschlüsse harmlos. Sogar die erste Strafe gegen Thiede nach nur knapp anderthalb Minuten überstand der MEC problemlos und fuhr sogar einige Konter.
In der achten Minute hatten die halleschen Kufencracks die größte Chance. Nach einer Abwehraktion des Gäste-Goalies war das Tor kurzzeitig völlig frei, doch der folgende Schuss ging rechts vorbei. In der letzten Minute wurden noch einmal Strafen an beide Teams verteilt. Für Schönheide musste die Nr. 88, Petr Kukla, das Eis verlassen, der schon während des gesamten Drittels auffällig war. Tore fielen allerdings trotzdem nicht und so ging es mit 0:0 in die erste Drittelpause.
Bulls zerlegen Wölfe
Das zweite Drittel begann mit den Strafzeiten, die noch vor der Pause verhängt worden sind. Tore lagen also in der Luft und das spürten auch die Fans, die nun ihrerseits die Stimmung zu Kochen brachten. Und sie sollten belohnt werden, denn kaum war Schönheide wieder komplett, schlenderte Sebastian Lehmann im Alleingang an der sächsischen Abwehr vorbei und tunnelte Goalie Modes frech zur Führung. Es vergingen keine fünf Minuten, da wollte der hallesche Stürmer Martin Piecha Ähnliches versuchen. Ebenfalls im Alleingang ließ auch er die Sachsen schlecht aussehen und versenkte zum 2:0. Spätestens jetzt dominierten die Bulls das ganze Geschehen.
Immer öfter konnten die Hallenser den Gegnern den Puck noch im eigenen Drittel abluchsen, immer öfter beantworteten die Gäste das mit Fouls. Die Schiedsrichter wirkten hingegen überfordert. Ausgesprochene Strafen wurden revidiert oder nachträglich welche verhangen. Die Anzeigetafel über dem Gästeblock wurde jedenfalls auf Herz und Nieren getestet. In der 35. Minute checkte Schönheides Kilian Glück Halles Stürmer Robin Slanina und durfte dafür zwei Minuten auf der Bank verweilen. Die Hallenser bedankten sich in Form von Alexander Zille, der im Powerplay auf 3:0 erhöhte.
Bulls verwalten, Wölfe diskutieren
Gedanklich noch in der Kabine, kamen die Hallenser noch etwas zaghaft aus der Pause. Die Wölfe wollten sich diesen klaren Rückstand hingegen nicht gefallen lassen. Bereits zwei Minuten nach Anpfiff des letzten Drittels traf Petr Kukla einen Nachschuss und verkürzte auf 3:1. Die Gäste fanden nun besser ins Spiel und prüften Haloschan des Öfteren, der aber jedes Mal Schlimmeres verhindern konnte. Erst in der 47. Minute begann sich der MEC wieder zu fangen und auf Offensive zu setzen. Es folgte ein Schussfeuerwerk, das die Gäste nur mit Glück schadenfrei überstanden. Auch eine erneute Strafe gegen die Hallenser konnte das Offensivspiel nicht unterbinden. Schönheide blieb weiterhin so gut wie chancenlos und musste in der 56. Minute das nächste Tor hinnehmen. Kapitän Thiede netzte, assistiert von Lehmann und Lupzig, zum 4:1 ein.
Das war anscheinend zu viel des Guten für die Gäste. Denn nun wollten es die Sachsen abseits des Eises klären. Vincent Wolf ging den Hallenser Eric Wunderlich an und Robert Hoffmann Daniel Lupzig. Es summierten sich Strafen über Strafen und beinahe jeder der Sachsen durfte Mal mit dem Unparteiischen diskutieren. Vom Spiel gab es nun nicht mehr allzu viel zu sehen. Es folgten zwar noch wunderliche Strafen gegen Haloschan und Petermann, doch auch die änderten nichts mehr am Ausgang des Spiels. Die Saale Bulls gewannen souverän mit 4:1 gegen zahnlose Wölfe.
Statistik
Tore
1:0 Sebastian Lehmann (Martin Piecha) 21:38
2:0 Martin Piecha (ohne Assist) 26:32
3:0 Alexander Zille (Troy Bigam, Eric Wunderlich) 36:49
3:1 Petr Kukla (Miroslav Jenka) 41:32
4:1 Benjamin Thiede (Sebastian Lehmann, Daniel Lupzig) 56:00
Strafen
MEC Halle 04 9 (18 Minuten)
EHV Schönheide 6 (12 Minuten)
Zuschauer: 421