Mit weiter ausgedünnten Reihen ging es für die Saale Bulls nach ihrem Sieg im Freitagsspiel gegen die Black Dragons Erfurt zum Sonntagsspiel nach Berlin. Heute mussten sie neben Albrecht und Suchomer (die bereits am Freitag fehlten) auch noch auf Michal Schön (1 Spiel gesperrt) und Philipp Gunkel (Gehirnprellung) verzichten. Dass dies ein hartes Stück Arbeit werden würde, war somit klar, zumal sich die Berliner in ihren ersten Saisonspielen bereits mehrfach als schwieriger Gegner präsentierten.
Das Spiel startete zwar mit einem langsamen Abtasten beider Teams, aber recht schnell stellte sich ein ordentliches Tempo auf dem Eis in der Eissporthalle am Glockenturm ein. Es gab auch die ersten großen Chancen, aber beide Torhüter hielten ihren Kasten sauber. Die Hausherren zeigten sich nach kurzer Spielzeit zunehmend aggressiver und machten Druck, um vor heimischem Publikum den Führungstreffer zu markieren. Und in der 6. Minute konnten sie sich die Führung dann tatsächlich holen, Josh Rabbani netzte zum 1:0 ein.
An der Führung konnten sie sich jedoch nur eine gute Minute erfreuen, denn auch die Bulls nutzten nun endlich ihre Chancen und Maximilian Schaludek glich nach Vorlage von Nathan Robinson zum 1:1 aus. Mit viel Druck beider Teams ging es auf dem Eis immer wieder hin und her, wobei sich die Hallenser zwar technisch besser präsentierten, aber die Gastgeber immer mit einem glücklicheren Händchen agierten. So holten sie sich mit dem Tor von Brian Gibbons die Führung in der 13. Spielminute zurück. Aber die Bulls schockte das nicht, man suchte weiter seine Chancen. Nach einem abgewehrten Torschuss ging es in der 18. Minute direkt in den Konter, welcher durch Kai Schmitz erfolgreich abgeschlossen wurde.
Bis zur ersten Pause blieb es beim ausgeglichenen Spielstand, welcher auch den Spielverlauf sehr gut abbildete. In den zweiten Abschnitt starteten die Bulls sehr kraftvoll und wollten nun das Spiel zu ihren Gunsten drehen. Allerdings führte dieser Kampf auch zu einer Strafe für Maximilian Spöttel, welche Lukas Ogorzelec kurze Zeit später auch zum 3:2-Treffer für Berlin zu nutzen wusste. Zum dritten Mal mussten die Bulls den Ausgleich suchen. Dies gelang ihnen wieder sehr schnell, nur anderthalb Minuten später glich Alexander Zille wieder aus.
Auch in der Folge war das Spiel weiter offen und beide Mannschaften konnten sich richtig gute Chancen sichern, so dass beiden Goalies nicht kalt wurde in ihrem Torraum. Der Kampf auf dem Eis und um den Puck nahm nun merklich zu. Und obwohl man beiden Teams anmerkte, dass sie nur mit wenigen Feldspielern (14:13) agieren mussten, durfte niemand in dieser spielentscheidenden Phase nachlassen. In der 32. Spielminute gelang es den Saale Bulls, endlich selber in Führung zu gehen, erneut konnte Maximilian Schaludek sich in die Torschützenliste eintragen.
Dieser Treffer brachte seinem Team noch einmal die richtige Motivation und der unbedingte Siegeswille war auf dem Eis mehr als sichtbar. Nachdem einige super Torchancen vom Berliner Goalie noch gehalten wurden, konnte sich Jannik Striepeke in der 35. Minute mit seinem Schuss doch durchsetzen und netzte zum 3:5 ein. Für den Torhüter Olafr Schmidt dann doch ein Tor zu viel und die Preussen wechselten im Tor. Aber auch Lucas Hoffmann bekam sogleich den Druck der Hallenser zu spüren, aber er konnte sein Gehäuse bis zur zweiten Pause sauber halten.
Entsprechend kämpferisch ging es im letzten Drittel beim Stand von 3:5 weiter und die Preussen wollten mit aller Kraft den Anschlusstreffer erzielen. Sie bekamen dank einer Strafe gegen Jan-Niklas Pietsch eine große Chance dazu, aber wirklich nutzen konnten es nur die Bulls. Denn diese drehten trotz Unterzahl noch einmal richtig auf und legten mit den Angriffen von Robinson und Spöttel zwei schnelle Konter auf das Eis. Und Maximilian Spöttel traf auch in Unterzahl zum 3:6.
Der Tanz auf dem Eis war damit noch lange nicht beendet, die Gastgeber wollten nicht aufgeben und holten nun auch das Letzte aus sich heraus. Gelang es den Hallensern, diesem Druck zunächst erfolgreich standzuhalten, half den Preussen eine erneute Strafzeit gegen die Bulls. Diese Chance nutzte nun Daniel Volynec und verkürzte auf 4:6. Letztlich war dies aber nur noch Ergebniskorrektur, denn Halle spielte die restlichen Minuten konzentriert zu Ende und auch ein Feldspieler mehr für Berlin (dafür Verzicht auf den Goalie) konnte ihnen den Sieg nicht mehr nehmen.
Mit diesem erneut arbeitsreichen Spiel können die Saale Bulls auch die zweite Partie des Wochenendes erfolgreich abschließen und sichern sich die vollen 6 Punkte auf der Habenseite. Sie setzen sich somit auf dem dritten Platz der Tabelle fest und wollen diesen auch am kommenden Freitag gegen die Hannover Scorpions im heimischen Sparkassen-Eisdom verteidigen, dann hoffentlich wieder mit 3 Reihen auf dem Eis.
Torschützen:
1:0 Josh Rabbani – 6.
1:1 Maximilian Schaludek – 7.
2:1 Brian Gibbons – 13.
2:2 Kai Schmitz – 18.
3:2 Lukas Ogorzelec – 22.
3:3 Alexander Zille – 24.
3:4 Maximilian Schaludek – 32.
3:5 Jannik Striepeke – 35.
3:6 Maximilian Spöttel – 44.
4:6 Daniel Volynec – 53.
Tore: 4:6 (2:2/1:3/1:1)